Krieg und Krisen vor 6.000 Jahren

Ausgrabung Grubenhaus

Ältester Grabhügel Mitteleuropas auf dem Kapellenberg bei Hofheim/Ts. gibt weitere Erkenntnisse preis

Neun Jahre nach den ersten Untersuchungen am ältesten Grabhügel Mitteleuropas finden derzeit erneut Grabungen auf dem Kapellenberg bei Hofheim am Taunus statt. Ziel der diesjährigen Kampagne ist, die Datierung des jungsteinzeitlichen Grabmonuments weiter einzugrenzen sowie den Aufbau und seinen raschen Verfall zu verstehen.

Ringheiligtum Pömmelte mit Grabungsfläche 2022

Im September 2022 finden die Geländearbeiten um das Ringheiligtum Pömmelte, das »deutsche Stonehenge« an der Elbe, ihren vorläufigen Abschluss. Nach der vollständigen Ausgrabung und Wiedererrichtung des über 4.000 Jahre alten Ringheiligtums stand die Erforschung des Umfelds dieses ebenso faszinierenden wie bedeutenden prähistorischen Monuments im Fokus der Archäologen. Nach zuletzt fünf erfolgreichen Jahren Grabungstätigkeit und insgesamt über 10.000 Befunden kann eine erste Bilanz gezogen werden.

Ausgrabungen
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Skulptur des Keltenfürsten vom Glauberg

Ein Meter achtzig hoch, eine Rüstung nach griechischem Vorbild, ein keltischer Schild in der Hand und auf dem Kopf ein Helm mit Schmuck, den manche unbedacht als Mickey-Maus-Ohren bezeichnen würden: Als der Fürst vom Glauberg vor 26 Jahren ausgegraben wurde, galt die Skulptur als Sensation. Erstmalig wurden damals prächtig ausgestatte frühe keltische Gräber in einer großen Grabanlage in Hessen gefunden. Teil der Ausstattung war auch die Statue aus Sandstein, die einen Krieger oder eine höhergestellte Person zeigt. Ein Forschungsteam der FAU und der tschechischen Jan-Evangelista-Purkyně-Universität in Ústí nad Labem haben diese und Fragmente zweier weiterer Statuen nach Bearbeitungsspuren untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden nun in der Zeitschrift Plos One veröffentlicht.

Forschung
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Ausgrabung Tell Iztabba

Die kombinierte Analyse tierischer und pflanzlicher Überreste sowie literarischer Zeugnisse führt neuen Forschungen zufolge zu einer genaueren Datierung archäologischer Funde. "Wir können inzwischen häufig nicht nur das Jahr, sondern auch die damalige Jahreszeit ermitteln. Dies ermöglicht eine deutlich präzisere Rekonstruktion der Ereignisse, die die Fundstücke hervorbrachten", sagt der Archäologe Prof. Dr. Achim Lichtenberger vom Exzellenzcluster "Religion und Politik" der Uni Münster.

Forschung
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Frühmittelalterliche Grabbeigaben in situ

Bei archäologischen Grabungen im Vorfeld der Bebauung zweier bisher unbebauter Grundstücke in der Friedrichstraße in Kirchheim am Neckar (Landkreis Ludwigsburg) wurde überraschend ein Kreisgraben mit einem frühmittelalterlichen Doppelgrab gefunden. Aus den beiden Grabkammern konnten prunkvolle Beigaben gesichert werden.

Ausgrabungen
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Rekonstruktion der Bantu-Migrationen

Bantu sprechende Menschen haben bereits vor 4.000 Jahren den dichten zentralafrikanischen Regenwald durchquert

Mithilfe von neuen computergestützten Methoden und linguistischen Datensätzen zu mehr als 400 Bantu-Sprachen ist es Forschenden des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie und der Universität Auckland (Neuseeland) gelungen, historische Migrationsrouten zu rekonstruieren.

Aus aller Welt
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Drohnenaufnahme der Altenburg bei Großwangen

Die Altenburg bei Großwangen (Ortsteil von Nebra, Burgenlandkreis) gehört zu den eindrucksvollsten frühgeschichtlichen Befestigungen Sachsen-Anhalts. Sie steht derzeit im Fokus eines archäologischen Forschungsprojektes des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt, das bereits überraschende Ergebnisse erbrachte.

Ausgrabungen
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Detailaufnahme Kopila Grab 14

Das Gräberfeld von Kopilo in Zentralbosnien ist eine der bedeutendsten Funde der letzten Jahrzehnte auf dem Balkan. Es belegt, dass die Bestattungssitten in der Bronze- und Eisenzeit in Europa uneinheitlich waren. Neben der Verbrennung von Toten wurde auch weiterhin Körperbestattung praktiziert. Neueste Untersuchungen der Gräber deuten auf eine hohe Sterblichkeitsrate in der Prähistorie hin und brachten völlig neue Schmuckformen als Grabbeigaben zutage.

Ausgrabungen
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Schnittspuren auf Schneehuhnknochen

Schlachtspuren auf Knochenfragmenten aus dem Hohle Fels geben Auskunft über das Leben vor 65.000 Jahren

Dass die Neandertaler in der Mittleren Altsteinzeit, vor mehr als 65.000 Jahren, auf der Schwäbischen Alb Großwild wie Rentiere, Wildpferde oder Wollnashörner jagten, gilt als wissenschaftlich gesichert. Die Jagd auf flinke, wendige Kleintiere wie Schneehühner oder -hasen hingegen wurde den Neandertalern lange nicht zugetraut. Jetzt haben Ausgrabungen in der Welterbe-Höhle Hohle Fels auf der Schwäbischen Alb nahe Schelklingen für das mittlere Europa die bislang besten Belege für solche Verhaltensweisen erbracht: Auf Vogelknochen fanden sich Schlachtspuren, die von Neandertalern stammen müssen.

Ausgrabungen
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Kuh im Sonnenuntergang

In einer neuen in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichten Studie widerlegt ein internationales Forschungsteam einige langjährige Annahmen darüber, warum der Mensch als Erwachsener die Fähigkeit entwickelt hat, den Milchzucker Laktose zu verdauen. Bislang wurde weithin angenommen, dass die Laktosetoleranz entstand, weil sie dem Menschen erlaubte, mehr Milch und Milchprodukte zu konsumieren. Die neue Forschung legt jedoch eine andere Ursache nahe: Durch die Kartierung der Muster des Milchkonsums in den letzten 9.000 Jahren, die Untersuchung der UK Biobank und die Kombination alter DNA-, Radiokohlenstoff- und archäologischer Daten mithilfe neuer Computermodellierungstechniken konnte das Team zeigen, dass Hungersnöte und die Belastung durch Krankheitserreger die Entwicklung der Laktosetoleranz am besten erklären.

Forschung
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Chromosomen einer neuronalen Stammzelle

Gehirn-Stammzellen des modernen Menschen machen weniger Fehler bei der Verteilung ihrer Chromosomen auf die Tochterzellen

Neandertaler waren die engsten Verwandten des modernen Menschen. Der Vergleich mit ihnen kann daher wesentliche Einblicke in die Einzigartigkeit des heutigen Menschen geben, zum Beispiel in Bezug auf die Entwicklung des Gehirns. Der Neokortex, der größte Teil der Großhirnrinde, ist einzigartig für Säugetiere und ausschlaggebend für viele kognitive Fähigkeiten. Forschende des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden und des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig haben nun herausgefunden, dass neurale Stammzellen – die Zellen, die der Ursprung für die Nervenzellen im sich entwickelnden Neokortex sind – beim modernen Menschen sich mehr Zeit nehmen, um ihre Chromosomen auf die Zellteilung vorzubereiten, als beim Neandertaler. Dies führt zu weniger Fehlern bei der Verteilung der Chromosomen auf die Tochterzellen bei modernen Menschen im Vergleich zu Neandertalern oder Schimpansen und könnte Auswirkungen auf die Entwicklung und Funktion des Gehirns haben.

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