Schon unsere frühesten Vorfahren arbeiteten bei der Jagd eng zusammen

Vermessung in der Olduvai-Schlucht

Tübinger Förderpreis für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie zeichnet Lucía Cobo-Sánchez aus: Die Spanierin rekonstruierte das Jagd- und Sozialverhalten vor 1, 84 Millionen Jahren

Der Tübinger Förderpreis für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie geht in diesem Jahr an Dr. Lucía Cobo-Sánchez von der Universität Madrid. Die Wissenschaftlerin erhält die Auszeichnung für ihre Dissertation »Taphonomic and spatial study of the archaeological site DS from Bed I in Olduvai Gorge (Tanzania)«. In dieser kombinierte sie klassische Tierknochenuntersuchungen mit Maschinenlernverfahren und konnte so zeigen, dass Menschen bereits vor 1,84 Millionen Jahren zu Planung, Kooperation und koordiniertem Handeln fähig waren.

Schnurkeramische Mehrfachbestattung

Älteste Befunde sind rund 7.500 Jahre alt

Das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart hat vergangenes Jahr seine archäologischen Rettungsgrabungen in Bad Friedrichshall-Kochendorf abgeschlossen. Die Untersuchungen im Gebiet "Obere Fundel" führte die Grabungsfirma ArchaeoConnect durch. Die Funde und Befunde zeigen, dass der Geländesporn östlich des Neckars seit Jahrtausenden besiedelt war: Die ältesten Befunde stammen aus der Zeit um 5.500 v. Chr. Von besonderem Interesse ist ein zirka 5.000 Jahre alter Bestattungsplatz mit 14 Gräbern.

Ausgrabungen
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Fundstelle Legend Rock: Darstellung eines großen, anthropomorphen Wesens

In Stein gravierte menschenähnliche Wesen, fantastische Tiergestalten oder geometrische Muster: Felsbilder sind oft Jahrtausende alt und erlauben uns einzigartige Einblicke in die geistige Welt unserer Vorfahren. Die zeitliche Einordnung dieser Felsgravuren, auch Petroglyphen genannt, bleibt jedoch eine Herausforderung. Forschenden des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz ist es nun gelungen, ihre Methode zur Datierung von Felszeichnungen auf Nordamerika zu übertragen. Die Analysen zeigen, dass Felskunst im Great Basin, einer Region im Westen der USA, über zwölf Jahrtausende erzeugt und kontinuierlich erneuert wurde. Menschen griffen dabei wohl immer wieder auf die gleichen Kunstwerke zu und versahen sie mit neuer Bedeutung.

Funde & Befunde
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Das Magnetik-Bild zeigt im grau gefärbten Bereich deutlich die Gräben der einstigen Niederungsburg

Obwohl bereits einige Indizien für den Standort sprachen, fehlte bislang ein eindeutiger Beweis. Den konnte nun Archäolog:innen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) durch großflächige geomagnetische Messungen erbringen: Die Schwanenburg bei Rheine (Kreis Steinfurt) liegt südlich der B475 nahe bei den Höfen Willer und Strotmann im Erdreich verborgen.

Forschung
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Sondierungen mit der Direct-Push-Technologie im Bereich der jungsteinzeitlichen Siedlung Pestenacker.

Ein Forscherteam hat eine mögliche Erklärung für den Bau der jungsteinzeitlichen Feuchtbodensiedlung Pestenacker in Oberbayern gefunden. Erhöhte Niederschlagswerte und verringerte Temperaturen führten vor etwa 5.500 Jahren paradoxerweise zur einer lokalen Trockenlegung des ehemals vermoorten Tales und ermöglichten somit der jungsteinzeitlichen Altheimer Kultur, diesen Raum bei Pestenacker zu besiedeln.

Prospektion
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Ausgrabung Nok-Gefäß Ifana 3

Blattgemüse gehört in Westafrika als Beilage zu vielen Gerichten wie dem gestampften Yams im Süden der Region. In Zusammenarbeit mit Chemikern der Universität Bristol ist Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Goethe-Universität nun der Nachweis gelungen, dass die Ursprünge solcher Gerichte 3.500 Jahre zurückreichen.

Aus aller Welt
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Jahrringe des mittelalterlichen Bootswracks

Das mittelalterliche Bootswrack, das 2019 entdeckt und 2020 aus der Lippe bei Lippetal-Herzfeld (Kreis Soest) geborgen wurde, geht auf die Reise nach Schleswig-Holstein. Dort soll das 850 Jahre alte Wrack in den großen Konservierungsbecken des Museums für Archäologie Schloss Gottorf mehrere Jahre lang konserviert werden.

Konservierung
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Mittelalterliche Baumkelter

Bei Rettungsgrabungen im August und September 2021 auf dem Areal der ehemaligen Kleinheppacher Gemeinschaftskelter hat das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart die vermutlich älteste Baumkelter (Holzkonstruktion einer Weinpresse) Baden-Württembergs gefunden. Sie konnte auf die Zeit um das Jahr 1344 datiert werden. Auch die Überreste eines alten Trauben-Tresters aus dem 14. Jahrhundert konnten nachgewiesen werden. Die Entdeckungen der Archäologinnen und Archäologen liefern neue Erkenntnisse zur Weinbau-Tradition der Gemeinde.

Ausgrabungen
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Heiligtum des sabäischen Hauptgottes Almaqah in Yeha (Tigray/Äthiopien)

Ein Forschungsteam der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) erstellt in den kommenden zwei Jahren den "Ethiopian Heritage Digital Atlas" (EHDA). Das gemeinsam mit der äthiopischen Antikenbehörde und der Universität Addis Abeba durchgeführte Projekt wird von der Gerda-Henkel-Stiftung mit rund 215.500 Euro gefördert. Ziel des webbasierten Denkmalinformationssystems ist es, den Erhalt der Kulturdenkmäler Äthiopiens zu sichern. Das System soll ein Monitoring von archäologischen Fundorten ermöglichen und so zur wissenschaftlichen Dokumentation des äthiopischen Kulturerbes beitragen.

Kulturerbe
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Darstellung der steinzeitlichen Grabstätte in Hazleton

Publikation gibt Aufschluss über bronzezeitliche Migrationsströme nach Großbritannien

Vor rund 5.700 Jahren lebten jene 35 Individuen, deren Proben die Wissenschafterinnen und Wissenschaftler nun analysierten. Ihre Überreste wurden in einer bedeutenden neolithischen Gräberanlage im Westen Englands gefunden. Die Analyse der aDNA, die aus Knochen und Zähnen extrahiert wurde, zeigte, dass 27 der Bestatteten enger miteinander verwandt waren. Das wiederum gewährte dem Forschungsteam neue Einblicke in die damaligen Grabtraditionen.

Forschung
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Straußeneierschalenperlenkette

Neue archäologische Untersuchungen zeigen historische Verbindungen zwischen mehr als 3.000 km entfernten Populationen und bestätigen eine direkte Verknüpfung von Klimaveränderungen und menschlichem Sozialverhalten.

Funde & Befunde
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