Kleopatras Schwester bleibt weiterhin verschollen

Der Schädel aus dem Oktogon von Ephesos in der Sammlung des Instituts für Evolutionäre Anthropologie der Universität Wien

Ein interdisziplinäres Forschungsteam um den Anthropologen Gerhard Weber von der Universität Wien hat zusammen mit Forschenden der Österreichischen Akademie der Wissenschaften einen Schädel untersucht, der 1929 in den Ruinen von Ephesos (Türkei) gefunden wurde. Lange wurde spekuliert, es könnte sich dabei um die Überreste von Arsinoë IV handeln, der Schwester der berühmten Kleopatra. Die jüngsten anthropologischen Analysen zeigen aber, dass es sich bei den Überresten um einen Jungen im Alter zwischen 11 und 14 Jahren handelt, der unter krankhaften Entwicklungsstörungen litt. Seine Gene deuten auf einen Ursprung in Italien oder auf Sardinien hin.

Ziegelplattengrab mit Leichenbrand und Henkelkrug

Im Herbst 2024 wurden bei archäologischen Nachgrabungen im römischen Gräberfeld von Heidelberg-Neuenheim 17 weitere Brand- und Körperbestattungen sowie eine Pferdeniederlegung aus dem 1. bis 3. Jahrhundert nach Christus entdeckt. Die Funde ergänzen frühere Ergebnisse, nachdem die Fläche bereits 1966 umfassend untersucht wurde.

Ausgrabungen
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Fragmente der Merkurstatue aus Heilbronn

Im Heilbronner Stadtteil Neckargartach wurden bei Rettungsgrabungen eine 500 Meter lange römische Fernstraße und verschiedene Bebauungen gefunden. In einem der Steinbauten kamen zudem Teile einer Merkur-Statue zum Vorschein. Erstmals konnte in Baden-Württemberg ein so langer Straßenabschnitt samt allen dazugehörigen Strukturen untersucht werden.

Ausgrabungen
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Auswertung der Beschaffenheit und Eignung von Steinwerkzeugen durch experimentelle Versuche

Eine internationale Studie zeigt, wie frühe Menschen bereits vor 1,5 Millionen Jahren im äthiopischen Hochland gezielt Gesteine für ihre Werkzeuge auswählten. Die in der Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlichten Ergebnisse geben Aufschluss über in die kognitiven Fähigkeiten unserer Vorfahren und deren technologisches Know-how.

Forschung
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Lehringer Funde aus der Eem-Warmzeit

Der Fundplatz Lehringen als Archiv für Mensch und Umwelt vor 120.00 Jahren

Die Entdeckung einer 120.000 Jahre alten Eibenholzlanze zwischen den Knochen eines Waldelefanten in der Lehringer Mergelgrube sorgte 1948 für Aufregung. Es verdient große Anerkennung, dass der damalige Mittelschuldirektor und ehrenamtliche Museumsleiter Alexander Rosebrock aus Verden in sorgenvoller Zeit die Untersuchung der Fundstelle organisierte und die Funde sicherte. Mit finanzieller Unterstützung des Landes werden die Funde nun neu untersucht und restauriert.

Funde & Befunde
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Kurgane in Aserbeidschan

Forschende des Exzellenzclusters ROOTS veröffentlichen die Ergebnisse interdisziplinärer Forschungen zu Bestattungssitten und Siedlungsstrukturen im südlichen Kaukasus vom 4. bis 1. Jahrtausend v. u. Z.

Aus aller Welt
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Schädel aus »Fürstengrab« von Emersleben

Der archäologische Sammlungsbestand des Städtischen Museums Halberstadt beherbergt herausragende und einzigartige Objekte. Zu diesen zählen auch die beiden, 1941 entdeckten sogenannten »Fürstengräber« von Emersleben (Landkreis Harz). Aktuelle Untersuchungen versprechen spannende Einblicke und neue Erkenntnisse zu den Toten.

Funde & Befunde
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Knochen mit Syphilis-ähnlichem Erregergenom

Einem Forschungsteam unter Leitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig ist ein entscheidender Schritt zur Klärung einer langjährigen Kontroverse gelungen: Wurde die Syphilis Ende des 15. Jahrhunderts aus Amerika nach Europa eingeschleppt oder gab es sie hier bereits? Alte Erregergenome aus Skelettresten aus Nord- und Südamerika älter als 1492 bestätigen die Einschleppung aus der Neuen Welt, die weltweite Ausbreitung ist erst der Kolonialzeit zuzuschreiben.

Aus aller Welt
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Tropfsteine in der Closani-Höhle als Klimaarchiv

Dynamische Prozesse in der atmosphärischen Zirkulation wie der Nordatlantische Jetstream haben Einfluss auf regionale Veränderungen des Niederschlags. Das zeigen Untersuchungen zu Niederschlagsmustern im östlichen Mitteleuropa seit dem Ende der letzten Eiszeit, die ein internationales Forschungsteam unter Leitung von Dr. Sophie Warken von der Universität Heidelberg durchgeführt hat. Die Wissenschaftler analysierten Tropfsteine aus der rumänischen Cloşani-Höhle, die als natürliches Klimaarchiv Rückschlüsse auf die Niederschlagsvariabilität über einen Zeitraum von etwa 20.000 Jahren ermöglichen.

Aus aller Welt
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Illustration Genfluss

Analysen alter DNA haben ergeben, dass sich unsere Vorfahren außerhalb Afrikas vor etwa 50.000 Jahren mit Neandertalern vermischt haben, so dass ein bis zwei Prozent Neandertaler-DNA im Erbgut moderner Menschen außerhalb Afrikas zu finden sind. Forscherinnen und Forscher des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und der University of California, Berkeley, haben rund 300 frühe und moderne menschliche Genome untersucht und herausgefunden, dass dies möglicherweise bei einem Schlüsselereignis vor rund 47.000 Jahren geschah und unsere Vorfahren bereits vor rund 43.500 Jahren von Afrika kommend Eurasien besiedelten.

Forschung
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Menschengruppe vor 45.000 Jahren

Von den ersten modernen Menschen, die Europa erreichten, als dort noch Neandertaler siedelten, konnten bisher nur wenige Genome sequenziert werden. Einem internationalen Team unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig ist es nun gelungen, die bislang ältesten Genome moderner Menschen zu entschlüsseln. Sie stammen von sieben Individuen, die vor 42.000 bis 49.000 Jahren in Ranis (Thüringen) und Zlatý kůň (Tschechische Republik) lebten und zu einer kleinen, eng verwandten Gruppe von Menschen gehörten, die sich erst vor etwa 50.000 Jahren von der Population abspaltete, die Afrika verließ und dann den Rest der Welt besiedelte.

Forschung
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