Justinianische Pest: Wie Klima und Handel die erste Pandemie der Geschichte befeuerten

Karte der ersten Pestpandemie

Vor rund 1.500 Jahren traf die Justinianische Pest weite Teile Europas, Asiens und Afrikas – und gilt als erste »globale« Pandemie der Geschichte. Eine neue Studie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften beleuchtet nun ihre möglichen Ursprünge und Ausbreitungswege neu. Sie zeigt, wie eng klimatische Veränderungen und Handelsrouten schon damals miteinander verwoben waren und liefert Einblicke in die Frühgeschichte weltumspannender Seuchen.

Surkhandarya-Tal, Usbekistan

Eine neue Studie, die von einem interdisziplinären Forschungsteam in den Proceedings of the National Academy of Sciences der Sciences of the USA veröffentlicht wurde, zeigt, dass Menschen vor 9.200 Jahren in Südusbekistan wilde Gerste mit Sichelklingen ernteten. Dies stellt die bisherigen Annahmen über die Ursprünge der Landwirtschaft in Frage. Diese Funde deuten darauf hin, dass das Sammeln von wilden Pflanzen verbreiteter war als angenommen.

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CT-Scan: Knochen eines embryonalen Schimpansen

Das Becken spielt eine Schlüsselrolle in der Evolution des aufrechten Gangs des Menschen. Über Millionen von Jahren hat sich seine Anatomie radikal verändert und letztlich zum Gang auf zwei Beinen geführt. Eine neue internationale Studie unter Leitung von Wissenschaftler:innen der Harvard University – mit wesentlichen Beiträgen des Museums für Naturkunde Berlin – konnte nun die Schritte entschlüsseln, die das menschliche Becken im Laufe von Millionen von Jahren so veränderten, dass zweibeiniges Gehen möglich wurde.

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Phönizische Ölflaschen, gefunden in Mozia, Gebiet V. Datierung 750/740–550/530 BCE

Düfte der Heimat

Ein interdisziplinäres Forschungsteam unter Leitung der Universität Tübingen analysierte Herstellung, Technologie und Inhalte von 51 keramischen Ölgefäßen aus der phönizischen Siedlung Mozia, vor der Küste Siziliens. Die Ergebnisse erlauben Einblicke in die immaterielle Dimension der Antike und die zentrale Rolle von Düften für die Identitätsbildung, die Erinnerungskultur sowie den interkulturellen Austausch im Mittelmeerraum der Eisenzeit.

Forschung
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Martialisches Unterwerfungsbild (Zeichnung): Der Herrscher trampelt einen Mann nieder (liegend). Die beiden runden Kreisflächen dahinter sind nicht Kugeln, sondern abgeschlagene Köpfe

Heute Wüste – soweit das Auge reicht. Wer genau hinsieht, entdeckt aber auf den Felsen Hunderte eingeritzte Darstellungen. Diese altägyptischen Graffiti zeugen davon, dass sich hier vor mehr als 5.000 Jahren an der Peripherie eine neue Herrschaft herausbildete. Einer dieser Könige nannte sich "Skorpion". Mit einer Inszenierung als göttlicher Herrscher und rohen Gewaltdarstellungen zeigte er seine Macht.

Forschung
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Übersicht über die Lenensburg mit Blick nach Nordosten Richtung Argen- und Schussental

Befestigungsanlage nachgewiesen

Neue Grabungen auf der Lenensburg bei Kressbronn (Bodenseekreis) bestätigen die seit 1913 geäußerte Vermutung: Die Höhensiedlung war befestigt. Die aktuellen Grabungen förderte außerdem zahlreiche Funde wie Keramik und Bronzeschmuck zutage. Die Forschungen werden fortgesetzt, um die Geschichte dieser strategisch bedeutenden Höhensiedlung weiter zu erkunden.

Ausgrabungen
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Freilegung Bronzehortfund (Blockbergung)

Am 22. August 2025 stellte das Landesamt für Archäologie Sachsen (LfA) einen außergewöhnlichen Fundkomplex aus der späten Bronzezeit vor. Im Beisein des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer wurde ein 3.000 Jahre alter Hortfund mit mehr als 300 Objekten erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Bei dem in Klein Neundorf bei Görlitz entdeckten Fund handelt es sich um den größten Bronzehort aus der Oberlausitz und um das zweitgrößte Fundensemble dieser Art in ganz Sachsen.

Ausgrabungen
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Sedimentkern aus dem Nordatlantik

Mithilfe geochemischer Analysen mariner Sedimente ist es gelungen, die Atlantische Meridionale Umwälzströmung über die vergangenen 12.000 Jahre quantitativ zu rekonstruieren. Das großskalige Strömungsverhalten im Holozän wurde von einem internationalen Forschungsteam unter der Leitung von Wissenschaftlern der Universität Heidelberg und der Universität Bern (Schweiz) erstmals berechnet. Ihre Rekonstruktion zeigt, dass die Umwälzströmung im Laufe der Jahrtausende zwar natürlichen Schwankungen unterlag, dabei aber über lange Zeiträume stabil blieb.

Forschung
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Era-Kohor-Subkrater mit Seesedimenten

Eine interdisziplinäre Forschungsgruppe unter Leitung von Wissenschaftlern der Freien Universität Berlin und des Max-Planck-Instituts für Meteorologie konnte zeigen, wie vor rund 9500 Jahren tiefe Seen in Kratern des Tibesti-Gebirges entstehen konnten und über 5000 Jahre existierten.

Forschung
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Prähistorischer Schafszahn mit Erbgut des Pesterregers

Der Pesterreger Yersinia pestis wurde in 4.000 Jahre alten Überresten eines Schafs nachgewiesen. Das deutet darauf hin, dass der Viehbestand eine Rolle bei der Ausbreitung einer frühen Form der Pest spielte, die während der späten Jungsteinzeit und der Bronzezeit in ganz Eurasien verbreitet war. Genetische Analysen zeigen, dass Menschen und Schafe mit nahezu identischen Peststämmen infiziert waren.

Forschung
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Keltische Kriegerstatuette aus Manching (restauriert(

Mit mehr als 40.000 Fundeinheiten und 1300 Befunden liefern die jüngsten Ausgrabungen im Oppidum von Manching neue Details über die Volksgruppe und ihre Kulturtechniken.

Ausgrabungen
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