Siedlungsreste aus Jahrtausenden in Bocholt

eisenzeitliche Siedlung

Nach fast einem Jahr geht ein großes Grabungsprojekt in Bocholt-Mussum zu Ende. Im 40 Hektar großen Erweiterungsbereich des »Industrieparks XXL« lagen sieben Bodendenkmäler. Eine Grabungsfirma untersuchte diese unter Fachaufsicht des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), damit anschließend die Bauarbeiten beginnen können. Nun präsentierten die Archäologen die Ergebnisse: Unmittelbar neben den Höfen Groß Egeling und Groß-Hardt fanden sich Überreste von Vorgängerbauten aus dem hohen und späten Mittelalter sowie der Frühen Neuzeit. Weiter zurück durch die Zeit blicken seltene Siedlungsreste aus dem Frühmittelalter im Bereich zweier weiterer Fundstellen, darunter ein Schmiedeplatz. Auch in prähistorische Zeiten geben verschiedene Fundstellen auf dem großen Areal Einblicke: in die Lebensweise der Siedler in der Eisenzeit, über die Bronze- bis hin zur Jungsteinzeit.

Verbreitungskarte befestigter Siedlungen der Bronzezeit

Dass Waffen wie Lanzen und Schwerter bereits in der Bronzezeit nicht nur Statussymbole waren, sondern durchaus in kriegerischen Auseinandersetzungen zum Einsatz kamen, ist eigentlich eine nahe liegende Vermutung. Handfeste Nachweise dafür hat das nun abgeschlossene LOEWE-Schwerpunktprojekt »Prähistorische Konfliktforschung« der Goethe-Universität Frankfurt und des Deutschen Archäologischen Instituts vorgelegt.

Forschung
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Werkzeuge aus Knochen und die Tiere, von denen diese Knochen stammen aus Fa-Hien Lena

Forschung belegt bislang älteste Projektiltechnologie in den tropischen Regenwäldern Sri Lankas

Traditionell vermutete man in der Archäologie menschliche Innovationen im Grasland, an den Küsten Afrikas oder in den gemäßigten klimatischen Zonen Europas. Extremere Umwelten, wie der tropische Regenwald in Asien blieben dabei, trotz ihrer langen Geschichte menschlicher Besiedlung, weitgehend unberücksichtigt. Eine neue Studie liefert nun die ältesten Belege für den Gebrauch von Pfeil und Bogen, und möglicherweise die Herstellung von Kleidung, außerhalb Afrikas vor etwa 48 – 45.000 Jahren in den Tropen Sri Lankas.

Forschung
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Neandertaler Petrischalen

Protokolle zur Umwandlung von pluripotenten Stammzellen (iPSC) in Organoide (Mini-Organe), ermöglichen es Forschern Entwicklungsprozesse in verschiedenen Organen zu untersuchen und den Zusammenhang zwischen Genen und der Herausbildung von Gewebe zu entschlüsseln – insbesondere bei Organen, bei denen kein Primärgewebe zur Verfügung steht. Forscher vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und der Universität Basel nutzen diese Technologie um die Effekte der Neandertaler-DNA in heutigen Menschen zu untersuchen.

Genetik
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Mehrfachbegräbnis in Vilnius, Litauen

Die Pest erstreckte sich beinahe über ganz Europa, so dass der Fund eines Massengrabes aus dem 15. Jahrhundert in Litauen wenig überraschend war. Überraschend war jedoch die Entdeckung einer Frau, die zusätzlich an Frambösie litt – einer Krankheit, die eng mit der Syphilis verwandt ist und heute nur noch in tropischen Gebieten beobachtet wird.

Forschung
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Prof. Dr. Ludwig D. Morenz

Ein Hahnenkopf sitzt auf einem Menschenkörper und die Beine darunter bestehen aus Schlangen. Diese magische Gottheit ist ein eigenartiges Mischwesen, das sich durch die Geschichte der vergangenen fast 2.000 Jahre zieht und in vielen Kulturen heimisch geworden ist. Der Ägyptologe Prof. Dr. Ludwig D. Morenz hat die antike Hybridgestalt untersucht und ein Buch dazu herausgegeben.

Forschung
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Frühe Entdeckungsreisen in der Karibik

In einer internationalen Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus der Karibik, Europa und Nordamerika fanden die Forscher heraus, dass die karibischen Inseln von mehreren aufeinanderfolgenden Einwanderungen besiedelt wurden, deren Ursprung sich auf dem amerikanischen Festland befindet.

Forschung
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Befundzeichnung: Grab von Pendimoun F2

Hoher Anteil von Jäger-Sammler-Genen im Erbgut früher französischer Bauern

Anhand archäogenetischer Daten für die Zeit des Übergangs von der Mittel- zur Jungsteinzeit vor rund 7500 Jahren in Westeuropa, ist es einem deutsch-französischen Forschungsteam gelungen, einen für Europa ungewöhnlich hohen Grad an Variabilität genetischer Vermischung zwischen neolithischen Frühbauern und regional ansässigen Jäger- und Sammlergruppen nachzuweisen.

Genetik
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Freilegung neolithischer Keramik

In den vergangenen Monaten haben Archäologen das Areal eines geplanten Neubaus im Paderborner Gewerbegebiet Saatental unter Fachaufsicht des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) untersucht. Dabei gab der Boden im Paderborner Westen viele Funde aus der Jungsteinzeit bis zur römischen Kaiserzeit frei.

Ausgrabungen
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Keramikfunde aus Arslantepe, die Keramikfunden aus Mesopotamien ähnlich sind

Archäogenetische Analysen an prähistorischen Menschen aus Anatolien, der nördlichen Levante und des Südkaukasus beleuchten die Bevölkerungsdynamik von der Jungsteinzeit bis zur Bronzezeit. Durch die Analyse der Genome von 110 Menschen, die zwischen 7.500 bis 3.000 Jahren vor unserer Zeit in dieser Region lebten, wirft die Studie ein neues Licht auf menschliche Mobilität und die Verbreitung von Ideen und materieller Kultur vor und während der Entstehung einiger der frühesten Staaten der Welt.

Forschung
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Kindergrab

Bedeutende Entdeckung bei archäologischen Ausgrabungen im Botanischen Garten

Bei Ausgrabungen im Botanischen Garten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) erwartete die Archäologen eine Sensation. In der Nordwest-Ecke des Grabungsschnittes tauchten unter Abbruchschichten des 16. Jhs. einzelne Steine eines Fundamentes auf, die sich schließlich bis zur südlichen Seitenapsis und der Hauptapsis eines großen Kirchenbaus verfolgen ließen. Sie können zweifelsfrei als die letzten verbliebenen Spuren der Kirche des Klosters Neuwerk identifiziert werden, deren Lage bislang näher an der Saale vermutet worden war.

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