Neandertaler und Homo sapiens nutzten beide nubische Levallois-Technik

Eingang der Shukbah-Höhle

Neue Analysen eines versteinerten Zahns und von Steinwerkzeugen aus der Shukbah-Höhle zeigen, dass auch Neandertaler eine Technologie nutzte, die ausschließlich H. sapiens zugeordnet wurde.

Die Analyse eines Zahns eines etwa 9-jährigen Neandertalerkindes, der lange in einer Privatsammlung aufbewahrt wurde, markiert das südlichste bekannte Verbreitungsgebiet dieser Menschenart und die Untersuchung der vom selben Fundort stammenden archäologischen Sammlung deutet darauf hin, dass auch Neandertaler die nubische Levallois-Technik nutzten, die seit einiger Zeit als Erkennungszeichen für Homo sapiens galt.

Zeichnung Aussterben Megafauna

Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Überjagung durch den Menschen nicht für das Verschwinden von Mammuts, Riesenfaultieren und anderen nordamerikanischen Großtieren verantwortlich war.

Eine neue Studie in der Zeitschrift Nature Communications legt nahe, dass die größten Säugetiere Nordamerikas nicht durch die Überjagung durch die sich nach ihrer Ankunft in Amerika schnell ausbreitenden Menschenpopulationen zum Aussterben gebracht wurden. Stattdessen deuten die Ergebnisse, die auf einem neuen statistischen Modellierungsansatz beruhen, darauf hin, dass die Populationen großer Säugetiere aufgrund des Klimawandels schwankten, wobei drastische Temperaturabfälle vor etwa 13.000 Jahren den Rückgang und das Aussterben dieser riesigen Lebewesen einleiteten. Der Mensch könnte auf komplexere und indirektere Weise am Niedergang der Großtiere beteiligt gewesen sein, als einfache Modelle der Überjagung vermuten lassen.

Forschung
Weiterlesen
Archäologische Untersuchung am Rande eines Eisfeldes im Altai-Gebirge

Die Abteilung für Archäologie des des Max-Planck-Institutes für Menschheitsgeschichte wird mit den Fördermitteln der gemeinnützigen Stiftung Arcadia in Höhe von zwei Millionen Euro die Dokumentation tausender bedrohter archäologischer Stätten in der Mongolei unterstützen und eine Open-Access-Datenbank in Englisch, Mongolisch und Russisch aufbauen. Wissenschaftler/-innen in der Mongolei und in Deutschland werden dazu in den nächsten fünf Jahren im "Mongolian Archaeological Project: Surveying the Steppes (MAPSS)" Satellitenbilder und Archivmaterial auswerten.

Kulturerbe
Weiterlesen
Schädelfund aus Djebel Irhoud in Marokko

Neue fossile Funde und genetische Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es nicht den einen geografischen und zeitlichen Ursprung des modernen Menschen gibt.

Forschung
Weiterlesen
Ausgrabung Niedertiefenbach 1961

Studie zu genetischer Diversität und dem Immunstatus der Menschen um 3.200 vor Christus in Mitteleuropa

Unsere kulturelle und genetische Vielfalt sowie die Funktionen und Bedeutung unseres Immunsystems sind beständiger Gegenstand aktueller öffentlicher und wissenschaftlicher Diskurse. Mit der wichtigen Frage, wer wir Mitteleuropäer sind und woher wir stammen befassen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs (SFB) 1266 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Erst kürzlich veröffentlichten sie neue Erkenntnisse ihrer Forschungen aus einer der wichtigsten Epochen der Menschheit, der Jungsteinzeit, die zu Beginn durch den Übergang von einer jagenden und sammelnden Lebensweise zu Sesshaftigkeit, Pflanzenbau und Viehhaltung geprägt ist.

Forschung
Weiterlesen
Verleihung des Tübinger Förderpreises

Anna Florin zeigt an 65.000 Jahre alten Pflanzenresten, dass die ersten Menschen Australiens viel Zeit mit der Essenszubereitung verbrachten

Aus aller Welt
Weiterlesen
Petroglyphe

Große Teile der heutigen Sahara-Wüste waren vor Tausenden von Jahren grün. Davon zeugen zum Beispiel prähistorische Steinzeichnungen von Giraffen, Krokodilen und sogar schwimmenden Menschen. Diese Illustrationen zeichnen jedoch nur ein grobes Bild der damaligen Lebensbedingungen. Die Analyse von Sedimentkernen aus dem Mittelmeer vor der Küste Libyens kombiniert mit Erdsystemmodellen erzählt die Geschichte der großen Umweltveränderungen in Nordafrika der letzten 160.000 Jahre.

Nordafrika
Weiterlesen
Weidende Rinder in Kenia

Got milk? Mit diesem Slogan unterstrich in den 1990er Jahren eine US-amerikanische Werbekampagne die Bedeutung von Milch für Gesundheit und Wohlbefinden. Doch wann begannen Menschen, die Milch anderer Tiere zu trinken und wie verbreitete sich diese Praxis? Eine neue Studie unter der Leitung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland und Kenia, unterstreicht die Rolle Afrikas in der Geschichte der Milchwirtschaft und zeigt, dass in Afrika bereits vor mindestens 6.000 Jahren Milch konsumiert wurde.

Forschung
Weiterlesen
MiRo-Base

Rostocker Forscher entwickeln Baukastensystem für Unterwasserfahrzeuge

Eine Rostocker Projektgruppe hat ein Baukastensystem für Unterwasserfahrzeuge entwickelt, das aus flexibel kombinierbaren Komponenten besteht. Die modular aufgebauten "Remote Operated Vehicles" (ROVs) bedienen verschiedene Szenarien – ein Novum in der Unterwassertechnologie. Der Prototyp wurde erfolgreich bei einem Tauchgang zu einem Schiffswrack in der Ostsee getestet.

Prospektion
Weiterlesen
3D-Modell von Handknochen, mit Markierungen, wo die Muskeln ansetzen

Die Beweglichkeit seines Daumens verschaffte dem Menschen entscheidende Vorteile in der Evolution. Präzises Zugreifen machte es den frühen Menschen möglich, bessere Werkzeuge herzustellen und unter anderem ihr Nahrungsspektrum zu erweitern. Dass diese Entwicklung vor rund zwei Millionen Jahren begonnen haben könnte, zeigt ein interdisziplinäres Forschungsprojekt unter Leitung von Katerina Harvati, Professorin für Paläoanthropologie am Senckenberg Centre for Human Evolution and Paleoenvironment (SHEP) der Universität Tübingen.

Forschung
Weiterlesen
Fotografische Dokumentation von Wandmalerei und Putzresten im Mausoleum Al-Khazne

Wie haben die Nabatäer ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. die Wandmalereien in der Felsenstadt Petra – Hauptstadt ihres Reiches – erschaffen? Das haben Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft der TH Köln, das Institut für Optik und Atomare Physik der Technischen Universität Berlin und das Institut für Archäologie der Humboldt-Universität zu Berlin im Forschungsvorhaben "Petra Painting Conservation Project" untersucht. Im Fokus standen die Analyse der Wandmalereitechnik und der verwendeten Materialien sowie die Schulung einheimischer Fachkräfte.

Denkmalschutz
Weiterlesen