Ältester direkter Nachweis für Honig-Nutzung in Afrika

In solchen 3.500 Jahre alten Tongefäßen der Nok-Kultur konnten Spuren von Bienenwachs nachgewiesen werden

Bevor das Zuckerrohr und die Zuckerrübe die Welt eroberten, war Honig weltweit das wichtigste Naturprodukt zum Süßen. Den ältesten direkten Nachweis für die Nutzung von Honig in Afrika haben nun Archäologen der Goethe-Universität Frankfurt/Main in Kooperation mit Chemikern der Universität Bristol erbracht. Sie nutzten dafür die chemischen Nahrungsmittelrückstände in Keramikscherben, die sie in Nigeria gefunden hatten.

Leinfelden-Echterdingen. Luftbild der nördlichen Grabungsflächen

Nach knapp zehn Monaten konnten die archäologischen Ausgrabungen im Bereich des Baugebiets "Schelmenäcker" in Leinfelden-Echterdingen (Kr. Esslingen) Anfang April planmäßig abgeschlossen werden. Die Rettungsgrabungen waren notwendig geworden, da durch die geplanten Baumaßnahmen das Areal einer ausgedehnten Siedlung der frühen Jungsteinzeit (2. Hälfte des 6. Jahrtausends v. Chr.) berührt wurde. Insgesamt wurden im Zuge der Ausgrabungen etwa 2,5 Hektar Siedlungsfläche untersucht und dabei über 2000 archäologische Strukturen erfasst und dokumentiert.

Ausgrabungen
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Seitenansicht des fast vollständig erhaltenen Schädels von Zlatý kůň.

Forschungsteam datiert fossilen Schädel aus Tschechien anhand von eingekreuzten Neandertalergenen

Aus einem fossilen Frauenschädel, der 1950 am Berg Zlatý kůň (deutsch: Goldenes Pferd) in Tschechien gefunden wurde, hat ein Forschungsteam das bisher älteste bekannte Genom moderner Menschen rekonstruiert. Danach lebte die Frau vor mehr als 45.000 Jahren im Herzen Europas. Sie stammte aus einer später ausgestorbenen Population, die sich herausbildete, noch bevor sich die Vorfahren heutiger Menschen in europäische und asiatische Populationen trennten. Zum Team gehörten Forscherinnen und Forscher der Max-Planck-Institute (MPI) für Menschheitsgeschichte in Jena, für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und der Universität Tübingen.

Forschung
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Ein Waldbison (Bison bison spp. athabascae) im Ust'-Buotama Bison-Park, zentrale Sakha Republik, Russland

Die Entwicklung der Landwirtschaft wird oftmals als eine Reaktion der Menschheit auf Klimawandel oder Bevölkerungswachstum angesehen. Eine in "Frontiers in Plant Science" veröffentlichte Studie hinterfragt diese Annahme und versucht aufzuzeigen, dass Pflanzen, die sich bereits an eine Umwelt mit großen Pflanzenfressern angepasst hatten, auch in einer stark durch den Menschen beeinflussten Landschaft besser gedeihen konnten.

Forschung
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Ausgrabung Grabhügel Kasachstan

Die häufig als erbitterte Kämpfer zu Pferde bezeichneten Skythen bestanden aus einer Vielzahl von eisenzeitlichen Kulturen, welche zu ihrer Zeit die eurasische Steppe beherrschten. Eine in Science Advances veröffentlichte Studie analysiert die Genomdaten von 111 Individuen aus der zentralasiatischen Steppe zwischen Bronze- und Eisenzeit. Die Ergebnisse der Studie bieten neue Einblicke in die genetischen Ereignisse, die mit der Herkunft, Entwicklung und dem Rückgang der Skythen in Verbindung gebracht werden können.

Aus aller Welt
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Neolithischer Hirte in Kirgisistan

Domestizierte Tiere lebten rund 3.000 Jahre früher in der Region als bislang angenommen

Schafe und andere Nutztiere bilden heute entlang der Gebirgszüge Tian Shan und Alay in Zentralasien das Rückgrat der Wirtschaft. Doch obwohl die Wanderungsbewegungen ihrer Vorfahren dazu beitrugen, die großen Handelsnetze der Seidenstraße zu formen, ging man bislang davon aus, dass domestizierte Tiere erst relativ spät in diese Region gelangten. Eine neue Studie, die am 8. April in Nature: Human Behavior erschien, zeigt, dass die Wurzeln der Domestizierung von Tieren in Zentralasien mindestens 8.000 Jahre zurückreichen. Damit ist die Region eine der ältesten kontinuierlich bewohnten Hirtenlandschaften der Welt.

Forschung
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Ausgrabung Mollet III

Eine Eiszeit trieb Menschen vor 27.000 Jahren nach Südeuropa – Anhand detaillierter Knochenanalysen konnte nun ihr Speiseplan rekonstruiert werden

Fisch stand vor 27.000 Jahren nicht auf dem Speiseplan der Jäger und Sammler Südeuropas: Überaschenderweise ernährten sich die Menschen auf der iberischen Halbinsel in der Periode des späten Gravettien stattdessen von Pflanzen und Landtieren wie Hasen, Rotwild oder Pferden. Dies konnte ein internationales Forscherteam erstmals anhand einer Isotopenstudie an menschlichen Fossilien aus den Höhlen von Serinyà in Katalonien nachvollziehen.

Isotopenanalyse
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Nische in Sektor 1 (links) und der Hauptsektor (rechts) der Bacho-Kiro-Höhle in Bulgarien

Alte Genome werfen neues Licht auf die frühesten Europäer und ihre Beziehungen zu den Neandertalern

Ein internationales Forscherteam hat die Genome der ältesten sicher datierten modernen Menschen in Europa sequenziert, die vor rund 45.000 Jahren in der Bacho-Kiro-Höhle in Bulgarien lebten. Durch den Vergleich ihrer Genome mit den Genomen von Menschen, die später in Europa und in Asien lebten, zeigen die Forscher vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, dass diese frühe Menschengruppe in Europa Gene zu späteren Menschen, insbesondere zu den heutigen Ostasiaten, beigetragen hat. Die Forscher identifizierten auch große Abschnitte von Neandertaler-DNA in den Genomen der Menschen aus der Bacho-Kiro-Höhle, was zeigt, dass sie Neandertaler-Vorfahren innerhalb der ungefähren zurückliegenden fünf bis sieben Generationen in ihrer Familiengeschichte hatten. Dies deutet darauf hin, dass eine Vermischung mit Neandertalern eher die Regel als die Ausnahme war, als die ersten modernen Menschen in Europa ankamen.

Forschung
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Blick auf den eingehausten Einbaum mit Forschungstauchern aus der Luft

Seit letzter Woche findet die Bergung eines über acht Meter langen Einbaums aus der Zeit des 24. bis 23. Jahrhunderts vor Christus im Seerhein bei Konstanz statt. "Der Einbaum ist das älteste Wasserfahrzeug aus dem Bodensee, das wir bislang kennen. Der Fund unterstreicht die außergewöhnliche Bedeutung des Bodensees als archäologische Schatzkammer unseres Landes.", sagte Staatssekretärin Katrin Schütz anlässlich einer Pressekonferenz.

Ausgrabungen
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Ausgrabung Kalahari-Wüste

Gesammelte Kalzitkristalle und Straußeneierschalen

Erstmals konnten über 100.000 Jahre alte Belege für die Anwesenheit und komplexe Verhaltensweisen moderner Menschen in der Kalahari-Wüste im Landesinneren Afrikas nachgewiesen werden. Damit ist nun klar, dass die Ursprünge der menschlichen Spezies nicht nur in Küstennähe zu finden sind.

Ausgrabungen
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Hausschafe

Die Untersuchung der Überreste ungeborener und neugeborener Lämmer zeigt Forschenden, mit welchen grundlegenden Problemen unsere Vorfahren bei der Schafhaltung während des frühen Neolithikums (vor etwa 10.000 Jahren) zu kämpfen hatten. Um Aussagen über mögliche Ursachen für die Lämmer-Sterblichkeit in der prähistorischen Nutztierhaltung treffen zu können, ist eine exakte Bestimmung des Sterbealters der Tiere notwendig. Eine Forschergruppe unter der Leitung der SNSB entwickelte nun ein statistisches Referenzmodell für eine solche Altersbestimmung bei prähistorischen Lämmern.

Forschung
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