Nutzung von Braunkohle bereits früher als bisher angenommen

Bronzeschmelzen in der ägäischen Bronzezeit

Die mykenische Kultur im bronzezeitlichen Griechenland ist nicht nur berühmt für Kunstwerke wie die "Goldmaske des Agamemnon", sondern auch für den Beginn einer exportorientierten Massenproduktion aufwendig hergestellter Keramikgefäße und Bronzen wie Schwerter und Gefäße. Ein internationales Team um die Archäologen von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) konnte nun zeigen, dass diese Massenproduktion vor mehr als 3000 Jahren wohl vor allem möglich war, weil die Menschen damals bereits systematisch Braunkohle für ihre Brenn- und Schmelzöfen nutzten.

Entnahme einer Probe aus einem imprägnierten Sedimentblock für die Analyse alter DNA

Nur wenig war bisher darüber bekannt, wie DNA über lange Zeiträume in Sedimenten überdauert. Ein internationales Team von Forschenden des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und anderer Einrichtungen in Deutschland, Australien, Portugal und Russland zeigt, dass alte menschliche und tierische DNA in kleinen "Hot Spots" konzentriert ist, insbesondere in mikroskopisch kleinen Knochen- und Kotpartikeln. Durch die Entnahme von Mikroproben solcher Partikel können beträchtliche Mengen alter DNA von Menschen, zum Beispiel von Neandertalern und anderen Arten, gewonnen und in mikroskopischem Maßstab mit archäologischen und ökologischen Daten abgeglichen werden.

Funde & Befunde
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Ausgrabung Neumark-Nord

Untersuchungen in Neumark-Nord bei Halle zeigen: Feuer wurde verwendet, um Waldgebiete offen zu halten

Jäger und Sammler haben vor 125.000 Jahren eine Veränderung des Ökosystems verursacht. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue interdisziplinäre Studie, die jetzt im Wissenschaftsmagazin Science Advances veröffentlicht wurde. Demnach nutzten Neandertaler Feuer, um die Landschaft offen zu halten, und hatten damit einen weit größeren Einfluss auf ihre lokale Umgebung als bislang angenommen.

Forschung
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Neu-Assyrischer Lederpanzer aus Reitergrab in China

Wissenschaftler der Universität Zürich untersuchten einen einzigartigen Lederschuppen-Panzer aus dem Grab eines Reiters im Nordwesten Chinas. Stil und Konstruktion legen nahe, dass der Panzer zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert vor Christus im neuassyrischen Reich hergestellt wurde und von dort nach China gelangte.

Funde & Befunde
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Kartierung der Stadtanlage von Karakorum (Detail)

Einem interdisziplinären Forschungsteam aus Jena und Bonn ist es gelungen, erstmals einen umfassenden geomagnetischen und topographischen Vermessungsplan für die 800 Jahre alte mongolische Herrscherstadt Karakorum zu erstellen. Das dafür verwendete Messsystem arbeitet mit einem differentiellen GPS-System und Magnetfeldsensoren, die zu den empfindlichsten weltweit gehören. Das kombinierte Messverfahren haben Forschende des Leibniz-Institut für photonische Technologien (Leibniz-IPHT) entwickelt und vor Ort in Zusammenarbeit mit dem Institut für Archäologie und Kulturanthropologie der Universität Bonn eingesetzt.

Aus aller Welt
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Eingang der Denisova-Höhle

Einem internationalen Forschungsteam der Universitäten Wien und Tübingen sowie der Max-Planck-Gesellschaft gelang es, fünf menschliche Überreste in der südsibirischen Denisova-Höhle zu identifizieren. Zu den Funden zählen neben Steinwerkzeugen und Nahrungsresten auch Überreste dreier Denisova-Menschen sowie eines Neandertalers mit einem Alter von rund 200.000 Jahren.

Aus aller Welt
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Die Gräber der älteren Belegungsphase waren in Reihen geordnet angelegt

Beim Umbau des Anwesens Kronenstraße 21 in Freiburg kamen bei Erdarbeiten zur Erstellung einer Tiefgarage im Jahr 2020 über 300 menschliche Bestattungen des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Leprosoriums von Freiburg zutage. Aufgrund von Umplanungen des Bauvorhabens, das einen weiteren Eingriff in den Friedhofsbereich zur Folge hatte, mussten von Juni bis November 2021 unter Aufsicht des Landesamts für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart ergänzende archäologische Untersuchungen durchgeführt werden. Diese Arbeiten stehen jetzt unmittelbar vor dem Abschluss.

Ausgrabungen
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Auswahl von Steinwerkzeugen (oben) und Halbfertigprodukten aus dem Epipaläolithikum

Bei einer Rettungsgrabung des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) an der türkischen Westküste in der Provinz Izmir wurden zwischen den modernen Orten Dikili und Bergama (UNESCO-Welterbestätte Pergamon-Bergama) in einer Höhle erstmalig Schichten aus der Nach-Altsteinzeit (Epipaläolithikum) entdeckt. Sie werden von einem antiken Heiligtum der anatolischen Muttergottheit Meter-Kybele überlagert. Als bedeutendes Naturmal wurde der Ort auch in den folgenden byzantinischen und islamischen Epochen aufgesucht, bevor er in Vergessenheit geriet.

Ausgrabungen
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Klimaarchiv Tropfsteine: Die Tropfsteine der Shennong-Höhle und der Jiulong-Höhle erlauben einen exakten Blick in die Zeit des Zusammenbruchs der Liangzhu-Kultur

Als »Chinas Venedig der Steinzeit« bezeichnet, gilt die Ausgrabungsstätte Liangzhu in Ost-China als eines der bedeutsamsten Zeugnisse der frühen chinesischen Hochkultur. Vor mehr als 5.000 Jahren verfügte die Stadt bereits über eine komplexe Wasserversorgung. Sie war fast 1.000 Jahre lang bewohnt, bevor sie ein abruptes Ende fand. Die Ursache für den plötzlichen Kollaps ist bis heute umstritten. Neue Daten von Untersuchungen an Tropfsteinen sprechen dafür, dass starke Überflutungen infolge massiver Monsunregen die Bewohner vor 4.300 Jahren dazu zwangen, den Ort aufzugeben.

Ausgrabungen
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In einer neuen Studie berichet ein internationales Forschungsteam über die Entdeckung eines Elfenbeinanhängers, der mit einem Muster von wenigstens 50 Punkten verziert ist, die eine unregelmäßige Schleife bilden. Die direkte Radiokarbondatierung dieses Schmuckstücks ergab ein Alter von etwa 41.500 Jahren. Somit ist der Anhänger aus der Stajnia-Höhle in Polen das älteste bisher bekannte mit Punkten dekorierte Ornament Eurasiens – und etwa 2.000 Jahre älter als andere vergleichbare Schmuckstücke.

Polen
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El Argar-Doppelbestattung

Das dritte Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung brachte erhebliche Veränderungen mit sich, die sich in den Kulturen der bronzezeitlichen Europäer widerspiegeln. Eine neue Studie von Forschenden der Max-Planck-Institute für Menschheitsgeschichte (Jena) und für evolutionäre Anthropologie (Leipzig) sowie der Universitat Autònoma de Barcelona dokumentiert die Ankunft einer neuen genetischen Signatur im Süden der Iberischen Halbinsel, die mit der Entstehung der frühbronzezeitlichen El Argar-Kultur um 2.200 vor unserer Zeitrechnung einherging.

Genetik
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