Wallacea – ein genetischer Schmelztiegel menschlicher Abstammungslinien

Höhleneingang der Fundstätte Topogaro 2 im Topogaro-Höhlenkomplex im Zentrum der Insel Sulawesi

Die Inseln Wallaceas im heutigen Ostindonesien wurden bereits vor langer Zeit von modernen Menschen besiedelt. Um mehr Einblick in die Besiedlungsgeschichte Ostindonesiens zu erhalten, hat ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Max-Planck-Institute für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und für Menschheitsgeschichte in Jena sowie des Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen neue genetische Studien durchgeführt. Die Forscherinnen und Forscher fanden Nachweise für mehrere genetische Durchmischungen von Menschen verschiedener Abstammung aus den Nachbarregionen in Asien und Ozeanien vor mindestens 3.000 Jahren.

Verbreitung von Hirse in der Bronzezeit

Ausbreitung des Getreides von Ostasien nach Mitteleuropa im Detail rekonstruiert

Bereits vor 3.500 Jahren lebten die Menschen in einer globalisierten Welt. Das ist die Schlussfolgerung von Forschenden der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Sie haben den Ausbreitungsweg von Rispenhirse im Detail rekonstruieren können und herausgefunden, dass das Getreide damals von Asien nach Mitteleuropa verbreitet wurde.

Forschung
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Haushahn

In zwei kürzlich veröffentlichten Studien fanden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heraus, dass der voranschreitende Reisanbau wahrscheinlich dazu führte, dass Hühner zu einem der weitverbreitetsten Tiere der Welt wurden. Weitere Untersuchungen ergaben, dass Hühner zunächst als Exoten galten und erst einige Jahrhunderte später zum "Nahrungsmittel" avancierten. Die Forschungsergebnisse zeigen die Umstände und den Zeitpunkt der Domestikation von Hühnern, ihre Ausbreitung über Asien in den Westen und die Veränderung ihrer Rolle in den Gesellschaften während der letzten 3.500 Jahre.

Forschung
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Rekonstruktion Befestigungsanlage

Neue Entdeckungen aus der Bronzezeit in Schwarzenbach (NÖ) belegen Zentrum des Handels und der Macht ein Jahrtausend vor den Kelten

Die archäologischen Forschungen des LBI ArchPro und der Universität Wien in Schwarzenbach (NÖ) brachten in den letzten 25 Jahren sensationelle Funde aus keltischer Zeit hervor. Die massiv befestigte Siedlung war der Sitz keltischer Fürsten. Über viele Jahrzehnte (250-15 v. Chr.) war sie ein Zentrum von Macht und Reichtum, das auf der Kontrolle der Produktion und des Handels mit dem Ferrum Noricum beruhte. Die aktuellen Forschungen brachten nun weitere erstaunliche Ergebnisse zu Tage: Schwarzenbach war bereits ein Jahrtausend zuvor massiv befestigt. Eine große bronzezeitliche Siedlung thronte am »Burgberg« und überwachte den Kupferhandel, gelegen am kürzesten Weg von den Abbaugebieten in der Rax in die Absatzgebiete in den Weiten Pannoniens.

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Blick über eine der Grabungsflächen: Hier sind die grauen Verfüllungen der Gruben zu erkennen

Bei Ausgrabungen entdeckten Archäologinnen und Archäologen unter fachlicher Begleitung durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) Spuren einer vorchristlichen Siedlung und Reste eines menschlichen Skeletts auf einer Baufläche für ein neues Wohngebiet zwischen der Justizvollzugsanstalt und der Humboldtstraße in Werl (Kreis Soest).

Ausgrabungen
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Das gut erhaltene eisenzeitliche Schwert aus Andechs-Frieding

Bei archäologischen Grabungen in Vorbereitung zu den Bauarbeiten für das Feuerwehrhaus im Andechser Gemeindeteil Frieding stießen Archäologen unter anderem auf zwei Eisenschwerter aus dem 8. Jahrhundert vor Christus, von denen eines außergewöhnlich gut erhalten ist.

Ausgrabungen
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Ausgrabungsstätte aus der Luft aufgenommen

Dürre ermöglicht Ausgrabung eines ehemaligen Zentrums im Reich von Mittani

Ein Team aus deutschen und kurdischen Archäologinnen und Archäologen hat am Tigris eine 3.400 Jahre alte Stadt aus der Zeit des Mittani-Reichs freigelegt, die aus dem Wasser des Mosul-Stausees ragte. Ermöglicht wurde dies, weil der Wasserspiegel des Sees aufgrund extremer Trockenheit im Irak rapide abgesunken war. Bei der ausgedehnten Stadtanlage mit Palast und mehreren Großbauten könnte es sich um das alte Zachiku handeln. Dieses dürfte ein wichtiges Zentrum im Großreich von Mittani gewesen sein (ca. 1550–1350 v. Chr.).

Ausgrabungen
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Lasercan-Aufnahme von Cotoca

Lasertechnologie LIDAR enthüllt ausgedehnte vorspanische Städte im bolivianischen Amazonasgebiet

Die neu entdeckten Siedlungsmuster mit komplexen Strukturen erstrecken sich auf einer Fläche von bis zu 500 km² und werden der Casarabe-Kultur (500 - 1400 n.Chr.) zugerechnet. Eine derartige Form von tropischem Urbanismus mit geringer Dichte war bisher in Amazonien nicht bekannt.

Aus aller Welt
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Keramik

Größtes Gräberfeld des 4./5. Jh. in Hessen

Archäologinnen und Archäologen der Abt. hessenARCHÄOLOGIE am Landesamt für Denkmalpflege Hessen, legten in Rockenberg (Wetteraukreis) das bislang mit Abstand größte Gräberfeld aus der nur spärlich erforschten Zeit nach dem Abzug der Römer in Hessen frei. Die Ausgrabungen, welche am vergangenen Freitag ihr Ende fanden, brachten Befunde und Funde zutage, die teils europaweit ihresgleichen suchen.

Ausgrabungen
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Blick in den Brunnenschacht

Steinbrunnen über 11 m tief erhalten

Im Ortsteil Wyhlen, gleich gegenüber der auf der schweizerischen Seite des Rheins gelegenen römischen Kolonie Augusta Raurica (Augst), soll ein neues Wohngebiet entstehen. Bei archäologischen Ausgrabungen im Vorfeld der Erschließungsarbeiten wurden dort Fundamente mehrerer römischer Gebäude, ein Keller und ein gut erhaltener steinerner Brunnen freigelegt, dessen Inhalt Informationen zum Leben der römischen Siedler preisgibt.

Ausgrabungen
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Caldera von Aniakchak auf der Alaska-Halbinsel mit einem Durchmesser von rund 10 Kilometern

Eine interdisziplinäre Studie, an der die Universität Bern massgeblich beteiligt war, wirft ein neues Licht auf zwei vulkanische Extremereignisse und eine darauffolgende globale Abkühlung in der Antike. Mithilfe einer hochpräzisen Analyse von Vulkanasche und Schwefel in Eisbohrkernen aus Grönland und der Antarktis wurde klar, dass die globale Abkühlung um 1627 v. Chr. nicht dem Vulkan Thera in Santorini zuzuschreiben ist, wie bisher angenommen, sondern einem Vulkan im weit entfernten Alaska.

Forschung
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