Urgeschichtliche Siedlungsspuren in Borgholzhausen entdeckt

Lange Sondageschnitte führen den Hang in der Goldbrede hinauf

Im Vorfeld des Baus einer neuen rund acht Kilometer langen Höchstspannungsleitung zwischen Hesseln und Borgholzhausen erforscht seit mehreren Wochen ein Ausgrabungsteam ein Areal nordöstlich von Borgholzhausen (Kreis Gütersloh), nördlich der Bielefelder Straße. Fachlich begleitet wird es dabei vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Auch wenn die Grabung noch nicht abgeschlossen ist und die Auswertung der Funde noch aussteht, deuten die zahlreichen Bodenverfärbungen, einige Keramikscherben und Feuersteinklingen bereits an, dass die Archäologinnen und Archäologen an dieser Stelle auf eine urgeschichtliche Siedlung gestoßen sind.

Schafe in Anatolien

Die genetische Vielfalt der Schafe nahm nicht wie bisher angenommen schon in der Anfangszeit der Schafhaltung vor rund 10.000 Jahren im anatolischen Verbreitungsgebiet des Wildschafes ab. Ein Forscherteam um SNSB- und LMU-Archäozoologen Prof. Joris Peters zeigt, dass diese Vielfalt während der ersten 1.000 Jahre menschlicher Einflussnahme auf Haltung und Zucht der Schafe vergleichsweise hoch blieb und wohl erst im späteren Verlauf der Jungsteinzeit signifikant zurückging.

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Die Ausgrabungsstelle in Gebenstorf-Steinacher liegt direkt an der Limmat

Im Vorfeld einer grossen Überbauung in Gebenstorf (Kanton Aargau) führt die Kantonsarchäologie eine Rettungsgrabung in zwei Kampagnen durch. Direkt an der Limmat liegt eine römische Siedlungsstelle mit gut erhaltenen Steinbauten. Der Komplex ist von grosser Bedeutung, weil er Antworten liefert zum Verhältnis des Militärlagers Vindonissa und seinem Umland.

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Rabe

Kulturelle Diversität wirkt sich vermutlich insgesamt positiv auf die Biodiversität von Ökosystemen aus. Als ein entscheidender Motor der großen Aussterbeereignisse im "Zeitalter des Menschen" (Anthropozän) kann daher die Homogenisierung von menschlichen Lebensformen angesehen werden.

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Siedlungshügel von Hazor

Die Besiedlungsgeschichte der eisenzeitlichen Metropole Hazor in Israel steht im Mittelpunkt eines neuen Forschungsprojekts an der Universität Oldenburg. Die Forschenden wollen ein Gesamtbild der kulturellen und ethnischen Veränderungen entwerfen, die sich am Übergang von der Bronzezeit zur Eisenzeit in der Levante abspielten. Sie untersuchen zudem, wie sich im Verlauf dieses Umbruchs die Identität des Volkes Israel herausbildete.

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Geomagnetik auf Amrum

Messkampagne von ROOTS, Uni Kiel und LEIZA auf Amrum erbringt vielversprechende Hinweise für weitere Untersuchungen

Sandstrand, Dünen und die Lage zwischen Nordsee und Wattenmeer locken jedes Jahr hunderttausende Touristen auf die nordfriesische Insel Amrum. Genau diese Umweltbedingungen, die heute eine wichtige Einkommensquelle für die Inselgemeinschaft sind, stellten die Menschen in früheren Jahrhunderten und Jahrtausenden vor existentielle Herausforderungen: Der Boden ist relativ unfruchtbar, der Wind weht zusätzlich Sand auf die Äcker und Sturmfluten bedrohen die Küsten.

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Atmungspore in Eierschale aus Tashbulak

Neue Beweise aus Zentralasien

In einer neuen Studie, die in Nature Communications veröffentlicht wurde, präsentiert ein internationales Team von Forschenden die frühesten eindeutigen archäologischen und biomolekularen Beweise für die Aufzucht von Hühnern zur Eierproduktion, basierend auf Material von zwölf archäologischen Fundstätten aus eineinhalb Jahrtausenden. Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass das domestizierte Huhn – das Haushuhn, welches heute weltweit ein Grundnahrungsmittel ist, nicht so alt ist wie bisher angenommen.

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Schöninger Speere

Bei archäologischen Ausgrabungen im Braunkohletagebau Schöningen sorgte ab 1994 die Entdeckung der ältesten vollständig erhaltenen Jagdwaffen der Menschheit für internationales Aufsehen. Speere und ein Wurfholz lagen zwischen Tierknochen in ehemaligen Seeuferablagerung etwa zehn Meter unter der Geländeoberfläche. In den Folgejahren lieferten umfangreiche Ausgrabungen nach und nach zahlreiche Hölzer aus der Schicht einer ausgehenden Warmzeit vor 300.000 Jahren. Der Befund sprach für einen Jagdplatz am Seeufer. Nun hat ein interdisziplinäres Forschungsteam des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege (NLD) und der Universitäten Göttingen und Reading (Großbritannien) erstmals alle Hölzer untersucht. Dabei brachten modernste bildgebende Verfahren wie 3D-Mikroskopie und Mikro-CT-Scanner überraschende Ergebnisse hervor.

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Kraftwirkungen beim Fressen (schematische Darstellung)

Ob Mensch oder Saurier: Im Schädel der meisten Landwirbeltiere klafft im Schläfenbereich ein Loch, im Falle der meisten Reptilien sogar zwei. Seit 150 Jahren suchen Wissenschaftler nach Erklärungen für diese Schädelformen. Ein Forscherteam der Universität Tübingen und der Ruhr-Universität Bochum zeigt nun in einer Studie: Je nachdem wie und wo im Maul Nahrung festgehalten, zerbissen und zerkaut wird, ändern sich die Kräfte, die auf einen Schädel wirken – und führen im Laufe der Jahrmillionen zur Bildung von Knochenverbindungen oder eben Öffnungen. Durch diese Erkenntnis kann die Lebensweise ausgestorbener Tiere besser rekonstruiert werden.

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Der ausgemalte Korridor in der Mastaba des Seneb-nebef

Das neu entdeckte, reich verzierte Mastaba-Grab stammt aus der späten 5. oder frühen 6. Dynastie (ca. 2300 v. Chr.) und umfasst sieben Grabschächte und eine Kultkammer. Trotz teils massiver Zerstörungen sind zahlreiche der seltenen Bilder erhalten. Das Grab ist Teil der weitläufigen Pyramidennekropole in Dahschur, südlich von Saqqara, der seit 2002 vom DAI Kairo erforscht wird.

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Blick über das aktuelle Grabungsareal in Werne

Archäologinnen und Archäologen haben im Bellingholz in Werne (Kreis Unna) mehrere mittelalterliche Hofstellen sowie Gräber aus der Eisenzeit gefunden. Eine Voruntersuchung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hatte im Januar 2023 bereits Siedlungsspuren aus dem Frühmittelalter erbracht. Wie sich nun zeigt, befanden sich auf dem Gelände im Mittelalter mehrere Hofstellen, deren Parzellen durch Gräben voneinander getrennt waren. Üblicherweise bildete ein Wohnhaus den Mittelpunkt des Hofs, hinzu kamen mehrere Nebengebäude wie Scheunen, eingetiefte Wirtschaftsgebäude, sogenannte Grubenhäuser) und oft auch noch ein Brunnen.

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