Skorbut bei Kindern im frühmittelalterlichen Kärnten festgestellt

Die ÖAW-Archäologin Magdalena Srienc-Ściesiek bei der Untersuchung von Knochenfunden im Labor in Wien

Skorbut gab es nicht nur bei Seefahrern. Das zeigen archäologische Untersuchungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Forscherinnen stellten anhand von Knochenfunden aus dem frühmittelalterlichen Jauntal in Südösterreich fest, dass vor allem Säuglinge und Kleinkinder von der Mangelkrankheit betroffen waren.

Memleben-Nord: Kirchengrundriss

Ein neu entdeckter befestigter Siedlungsplatz mit steinerner Kirche nördlich der Unstrut

Seit einigen Jahren steht die Kulturlandschaft um das ehemalige Kloster Memleben im Zentrum eines Forschungsprojektes des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt. Den Erfolg der systematischen und flächendeckenden landschaftsarchäologischen Untersuchung des Umfeldes der einstigen Königspfalz verdeutlichen die Ergebnisse der aktuellen archäologischen Ausgrabung: Nördlich der Unstrut konnten eine bislang unbekannte befestigte Siedlung identifiziert und die Überreste zweier beeindruckender Steinbauten – einer mehrphasigen Kirche sowie eines Wohnbaus – untersucht werden.

Ausgrabungen
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Blattspitzenartiges Feuersteingerät

Die zahlreichen Kiesgruben im mittleren Elbtal bei Magdeburg haben bereits viele herausragende archäologische Funde aus dem Zeitraum zwischen dem mittleren Jungpleistozän (Weichseleiszeit) und der Neuzeit geliefert. Insbesondere für das Pleistozän bieten die tiefen Aufschlüsse in sonst mächtig überdeckte Schichten immer wieder überraschende Einblicke und Erkenntnisse. In der Kiesgrube Barleben-Adamsee gelang es nun, neben Feuersteingeräten fünf etwa 42.000 bis 50.000 Jahre alte Schildkrötenpanzerfragmente zu bergen. Bei den Schildkröten könnte es sich um leicht transportable Nahrungsreserven früher Menschen gehandelt haben.

Ausgrabungen
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Prospektion am neolithischen Fundplatz von Vokány

Feldkampagne erbringt wichtige neue Erkenntnisse zur späten Jungsteinzeit in Südosteuropa.

Zusammen mit Kooperationspartnern des Museums der Vojvodina in Novi Sad (Serbien), des Nationalmuseum Zrenjanin und des Nationalmuseum Pančevo hat ein Team des Exzellenzclusters ROOTS nahe des Flusses Temesch in Nordostserbien eine bislang unbekannte Siedlung der späten Jungsteinzeit entdeckt. »Diese Entdeckung ist von herausragender Bedeutung, da kaum größere spätneolithische Siedlungen im serbischen Banat bekannt sind«, sagt Teamleiter Prof. Dr. Martin Furholt vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Aus aller Welt
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Rekonstruktion des mittelalterlichen Konstantinopel. Das Meer rund um die Stadt war im Winter 763/764 zugefroren

Eisberge am Bosporus und ein gefrorenes Schwarzes Meer: Wie Vulkanausbrüche auf Island das europäische Klima im Frühmittelalter beeinflussten und zu starken winterlichen Abkühlungsanomalien führten, zeigt eine internationale Studie der Universität Bern mit Beteiligung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Forschung
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Auf Spurensuche an der Mauer des ehemaligen Roten Turms

Saarbrücken hat eine unterirdische Burg. Ein geheimnisvoller Ort. Vierzehn Meter unter der Erde versetzen Bauten aus Mittelalter und Renaissance in Staunen. Die Ruine des Roten Turms ist Zeugnis dramatischer Geschehnisse – hier türmt sich im Wortsinne Geschichte. Was verrät das Gemäuer über seine Vergangenheit? Gemeinsam begeben sich Historisches Museum Saar, Landesdenkmalamt Saarland und die Archäologie-Professorin Sabine Hornung mit ihren Studierenden von der Universität des Saarlandes auf Spurensuche: eine Detektivarbeit, die Synergien nutzt.

Ausgrabungen
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Awarische Goldfigur

Unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie In Leipzig hat ein multidisziplinäres Forschungsteam alte DNA-Daten im Kontext archäologischer, anthropologischer und historischer Daten analysiert, um die soziale Dynamik awarischer Steppenvölker zu rekonstruieren, die das europäische Karpatenbecken im 6. Jahrhundert besiedelten. Die Studie umfasste die Analyse ganzer Gemeinschaften durch die Beprobung menschlicher Überreste aus vier vollständig ausgegrabenen awarischen Gräberfeldern sowie die Analyse alter DNA von insgesamt 424 Individuen, von denen etwa 300 einen nahen Verwandten im selben Gräberfeld aufwiesen.

Forschung
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Ausgrabung auf der Suche nach dem Kloster

Südlich von Lorsch (Kreis Bergstraße) und westlich des heutigen Weschnitzverlaufes soll einst das Kloster Hagen gelegen haben, so die Überlieferung. Die dortige Kirche und ein weiterer Steinbau, deren Fundamente heute die einzigen Überreste der vergangenen Anlage sind, waren in den letzten drei Wochen Ziel einer archäologischen Untersuchung.

Ausgrabungen
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Aktualisiertes Lebensbild der Schamanin von Bad Dürrenberg

Neugestaltung präsentiert die neuesten Erkenntnisse zur "Schamanin" von Bad Dürrenberg

Das Grab der "Schamanin", ein bedeutender Funde der mitteleuropäischen Archäologie, wurde 1934 in Bad Dürrenberg entdeckt. In den letzten Jahren stand es im Fokus neuer umfangreicher und intensiver Untersuchungen am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt. Mittels modernster Methoden und interdisziplinärer Untersuchungen wurden nicht nur den bereits bekannten Fundstücken neue Erkenntnisse entlockt. Bei erneuten Grabungen des LDA Sachsen-Anhalt am Fundort konnten sogar Reste der ehemaligen Grabgrube sowie weitere Fundobjekte geborgen werden. Um den wichtigen neuen Forschungsergebnissen Rechnung zu tragen und sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde die Präsentation zur "Schamanin" im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) nun inhaltlich überarbeitet und neu gestaltet.

Ausgrabungen
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Rekonstruktionszeichnung eines Trypillia-Wohnhauses

Die Entstehung und der Niedergang von Trypillia-Megasiedlungen in der Waldsteppe nordwestlich des Schwarzen Meeres auf dem Gebiet des heutigen Moldawiens und der Ukraine geben Forschenden Rätsel auf. Wie war es möglich, dass bereits vor 6.000 Jahren auf einer Fläche von etwa 320 Hektar rund 15.000 Einwohnerinnen und Einwohner zusammenlebten? Was führte zum Untergang dieser frühesten Städte Europas?

Forschung
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Vor Ort auf der Ausgrabung in Bad Cannstatt: Das Ausgrabungsteam von ArchaeoBW (links) sowie das Team des Referates Provinzialrömische Archäologie aus dem Landesmuseum Württemberg (rechts). In der Mitte das Team des Landesdenkmalamts im Regierungspräsidium Stuttgart mit dem neuen Fundstück

Der kleine Gigant und der Himmelsgott

Seit Anfang des Jahres finden im Römerkastell an der Altenburger Steige in Stuttgart-Bad Cannstatt Ausgrabungen unter der fachlichen Begleitung des Landesamts für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart statt. Archäologinnen und Archäologen untersuchen das Baufeld für die Erweiterung der städtischen Altenburgschule. In römischer Zeit stand dort von zirka 100 bis 150 nach Christus zunächst ein Kastell für eine Reitereinheit, dem bis um 260 nach Christus eine ausgedehnte Zivilsiedlung folgte. Bei den Grabungen wurde nun eine Steinfigur aus der römischen Götterwelt gefunden, die sich mit Funden von vor über 100 Jahren in Verbindung bringen lässt.

Ausgrabungen
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