Bereits im Jahr 2003 reichten die vier beteiligten Bundesländer (Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern) unter Federführung der Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg den Antrag zur Aufnahme in Paris ein. Die Entscheidung des Welterbe-Komitees der UNESCO fiel dann nach eingehender Prüfung im Juli 2005 im südafrikanischen Durban. Baden-Württemberg, das mit 164 Kilometern den längsten Abschnitt beherbergt, bekam damit sein erstes archäologisches Welterbe. Zusammen mit dem "Hadrian´s Wall" und dem "Antonine Wall" in Großbritannien bilden diese Grenzabschnitte des ehemaligen römischen Imperiums heute gemeinsam die serielle, transnationale Welterbestätte "Grenzen des Römischen Reiches". Weitere Abschnitte der mehr als 5.000 Kilometer langen Grenze sollen folgen und liegen teilweise bereits bei der UNESCO zur Prüfung.
Der Bedeutung des Limes entsprechend konnte im Mai diesen Jahres die Stelle des Limes-Koordinators für Baden-Württemberg am Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart mit dem Archäologen Andreas Schaflitzl wieder besetzt werden. Er studierte in Deutschland und in der Schweiz Archäologie der Römischen Provinzen und in den Nebenfächern Alte Geschichte, Bayerische Landesgeschichte sowie Ur- und Frühgeschichte. Den Limes erforscht er bereits seit 2009 in diversen Grabungen und Auswertungsprojekten in Bayern und Rheinland-Pfalz. "Meine Untersuchungen am Limes haben mir einen einzigartigen Blick in das Bodendenkmal gewährt und mir klar gemacht, wie wichtig es ist, den Menschen zu vermitteln, welcher Schatz direkt vor ihrer Haustüre liegt", meint Schaflitzl. Er übernimmt in seiner Funktion als Limes-Koordinator auch die Leitung des Limes-Informationszentrums Baden-Württemberg (LIZ) mit Sitz in Aalen. Seine Aufgabe ist die Betreuung der Interessensvertreter und Anrainer am Limes auf privater und kommunaler Ebene sowie die Vermittlung und die Koordinierung der Erforschung des Welterbes. Ziel ist es, das Bewusstsein für das außergewöhnliche Denkmal sowohl vor Ort als auch bei Gästen zu erweitern, um das herausragende Erbe, das uns die Römer hinterließen, auch zukünftigen Generation zu erhalten und erlebbar zu machen.