Steinzeitliches Hepatitis-B-Virus genetisch entschlüsselt

Neolithischer Schädel aus Karsdorf mit Hepatitis-B-Infizierung

Neu publizierte Forschungsergebnisse belegen den Nachweis viraler DNA aus archäologischen Proben und zeigen, dass das Hepatitis-B-Virus bereits seit mindestens 7.000 Jahren in Europa vorkommt.

Verkohlte Weizenkörner aus China

Ein internationales Forscherteam um die Außenstelle Peking des Deutschen Archäologischen Instituts (in Kooperation mit der Freien Universität Berlin und der Shandong-Universität Jinan China) revidiert die lange gültige Annahme eines sukzessiven West-Ost-Transfers des Weizenanbaus auf den späteren Routen der Seidenstraße. Die kürzlich in der Zeitschrift Nature Plants veröffentlichte  Studie mit direkt datierten Weizenfunden vom Unterlauf des Gelben Flusses und einer neuen Chronologie der Verbreitung von Weizen zeigt, dass dieses Getreide zuerst ca. 2600 Jahre v. Chr. Ostchina erreichte.

Forschung
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Weltweit gibt es gegenwärtig etwa 60 Millionen Pferde – 12 Millionen Hengste und 48 Millionen Stuten. Nahezu alle heute lebenden Hengste stammen von einem Hengst aus der Eisenzeit ab – wie eine internationale Studie unter Leitung des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung und der Universität Potsdam jetzt erstmalig belegt. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift »Science Advances« veröffentlicht.

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Totenmaske

Das Gesicht gilt als äußeres Zeichen der eigenen Identität. Wir erkennen Bekannte vor allem an den Gesichtszügen. Das Mienenspiel verrät uns viel über Emotionen. Weil das Antlitz so prominent gehandelt wird, ist es aber auch Gegenstand von Inszenierungen. Wohlstand, Macht und Schönheit werden vor allem auch über das Gesicht unter anderem durch Schmuck und Schminke ausgedrückt. Mit „Gesichts-Fragen“ vom europäischen Paläolithikum über das vorderasiatische Neolithikum bis zum bronzezeitlichen Ägypten befasst sich ein kürzlich erschienenes Buch von Prof. Dr. Ludwig D. Morenz und Beryl Büma von der Ägyptologie der Universität Bonn.

Veröffentlichungen
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Hortfund von Altenstadt (Aquarelle)

84 Jahre nach seiner Entdeckung geben Aquarelle aus den Inventarbüchern des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM) neue Aufschlüsse zu einem Hortfund von 6.000 Jahre alten Jadebeilen: Schlecht dokumentiert und bei einem Museumsbrand am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört, können dank der qualitativ hochwertigen Zeichnungen der bei Altenstadt in der Wetterau gefundenen Objekte neue Erkenntnisse zum Fundzusammenhang gemacht und falsche Ansätze korrigiert werden.

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Demotische Schriftzeichen aus der späten ptolemäischen bzw. frührömischen Zeit in Ägypten

Der Erschließung und Entzifferung altägyptischer Dokumente dient ein Datenbank-Projekt an der Universität Heidelberg, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird. Mithilfe einer Open-Access-Publikation sollen der Forschung Texte frei zugänglich gemacht werden, die zwischen dem 7. Jahrhundert vor und dem 5. Jahrhundert nach Christus entstanden sind und in der sogenannten demotischen Sprache und Schrift verfasst wurden.

Veröffentlichungen
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Handabdruck eines Neanderthalers

Neanderthaler und Homo sapiens, der anatomisch moderne Mensch, waren einander intellektuell ebenbürtig / Technische Entwicklung ermöglicht genauere Datierung spanischer Höhlenkunst

Die Schaffung eiszeitlicher Wandkunst galt bisher als letztes exklusives Kennzeichen des anatomisch modernen Menschen. Ein internationales Forscherteam belegt nun in drei spanischen Höhlen, dass die dort gefundenen Höhlenmalereien bereits vor 64.000 Jahren von Neanderthalern geschaffen wurden.

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Spätrömische Fingerabdrücke

Archäologen untersuchen Fingerabdrücke auf spätrömischer Keramik

Fingerspuren auf Öllampen und Terrakotten zeigten Forschern nun erstmals, wie Töpfer in einer spätantiken Keramikwerkstatt vor rund 1.700 Jahren gearbeitet haben. Prof. Dr. Achim Lichtenberger von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster untersuchte dazu gemeinsam mit der forensischen Anthropologin Prof. Kimberlee S. Moran von der Rutgers University-Camden (USA) Fingerabdrücke auf tönernen Werkstoffabfällen.

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Evolution der Gehirnform bei Homo sapiens

In einer Studie beschreiben Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, dass sich die für den modernen Menschen typische runde Gehirnschädelform erst spät während der Evolution unserer Art herausgebildet hat. Die Forscher haben die Größe und Form verschiedener Homo sapiens-Fossilien analysiert und so herausgefunden, dass sich die Organisation und möglicherweise auch die Funktion unseres Gehirns nur ganz langsam verändert haben und erst vor relativ kurzer Zeit den heutigen Zustand erreicht haben.

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Befund in situ (von oben)

Der »Fall Untermaßfeld«

In einer kürzlich im Fachjournal »Journal of Paleolithic Archaeology« veröffentlichten Studie widerlegt der Senckenberg-Wissenschaftler Prof. Dr. Ralf-Dietrich Kahlke gemeinsam mit einem internationalen Team renommierter Steinzeitexperten eine kürzlich erschienene Veröffentlichung zur Ausbreitung des Menschen in Europa. In dieser wird die These aufgestellt, dass die ersten Menschen schon vor etwa einer Million Jahre in Nord- und Mitteleuropa lebten – gut 200.000 Jahre früher als bisher belegt. Das Team zeigt zudem, dass die »Belegstücke« der archäologischen Untersuchung vermutlich aus der Forschungsgrabung Untermaßfeld gestohlen wurden.

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Karlsgraben in Graben

Studie belegt: Mittelalterlicher Schifffahrtsweg wurde nie vollendet

Vor über 1.000 Jahren wollte Kaiser Karl der Große einen durchgehenden Schifffahrtsweg vom Rhein zur Donau schaffen. 792/793 n. Chr. wurde das Verkehrsprojekt, das als eines der bedeutsamsten des Frühmittelalters in Zentraleuropa gilt, in Angriff genommen. Das ambitionierte Projekt ist in seinen Dimensionen mit modernen Großprojekten wie dem Panama-Kanal oder dem Berliner Flughafen vergleichbar. Und wie bei diesen Projekten gab es auch damals Verzögerungen und technische Probleme. Aktuelle Forschungen eines Teams aus Leipzig, Hildesheim, Jena, Kiel, Berlin und München belegen, dass das Vorhaben Karls des Großen gescheitert ist und verschiedene Teile des Kanals nicht vollendet wurden.

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