Kleopatras Schwester bleibt weiterhin verschollen

Der Schädel aus dem Oktogon von Ephesos in der Sammlung des Instituts für Evolutionäre Anthropologie der Universität Wien

Ein interdisziplinäres Forschungsteam um den Anthropologen Gerhard Weber von der Universität Wien hat zusammen mit Forschenden der Österreichischen Akademie der Wissenschaften einen Schädel untersucht, der 1929 in den Ruinen von Ephesos (Türkei) gefunden wurde. Lange wurde spekuliert, es könnte sich dabei um die Überreste von Arsinoë IV handeln, der Schwester der berühmten Kleopatra. Die jüngsten anthropologischen Analysen zeigen aber, dass es sich bei den Überresten um einen Jungen im Alter zwischen 11 und 14 Jahren handelt, der unter krankhaften Entwicklungsstörungen litt. Seine Gene deuten auf einen Ursprung in Italien oder auf Sardinien hin.

Lehringer Funde aus der Eem-Warmzeit

Der Fundplatz Lehringen als Archiv für Mensch und Umwelt vor 120.00 Jahren

Die Entdeckung einer 120.000 Jahre alten Eibenholzlanze zwischen den Knochen eines Waldelefanten in der Lehringer Mergelgrube sorgte 1948 für Aufregung. Es verdient große Anerkennung, dass der damalige Mittelschuldirektor und ehrenamtliche Museumsleiter Alexander Rosebrock aus Verden in sorgenvoller Zeit die Untersuchung der Fundstelle organisierte und die Funde sicherte. Mit finanzieller Unterstützung des Landes werden die Funde nun neu untersucht und restauriert.

Funde & Befunde
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Schädel aus »Fürstengrab« von Emersleben

Der archäologische Sammlungsbestand des Städtischen Museums Halberstadt beherbergt herausragende und einzigartige Objekte. Zu diesen zählen auch die beiden, 1941 entdeckten sogenannten »Fürstengräber« von Emersleben (Landkreis Harz). Aktuelle Untersuchungen versprechen spannende Einblicke und neue Erkenntnisse zu den Toten.

Funde & Befunde
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Fußabdruck eines Homo erectus

Fossile Fußabdrücke aus Kenia liefern erstmals direkte Beweise dafür, dass Homo erectus und Paranthropus boisei, zwei ausgestorbene Verwandte des Menschen, denselben Lebensraum teilten. Die Forschung wirft neue Fragen zur Konkurrenz und Koexistenz in der menschlichen Evolution auf.

Funde & Befunde
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Himmelsscheibe von Nebra

Die mehr als 3.600 Jahre alte Himmelsscheibe von Nebra ist ein Fund von Weltrang und seit 2013 Bestandteil des UNESCO »Memory of the World«. Noch nicht restlos geklärt war die Frage nach der Herstellungstechnik. Aufgrund von Materialzusammensetzung und früheren Untersuchungen war bekannt, dass die Scheibe in ihrer endgültigen Größe nicht einfach gegossen worden sein konnte. Metallografische Analysen zeigen nun, dass die Himmelsscheibe in einem aufwendigen Warmschmiedeprozess hergestellt wurde. Bis sie ihre endgültigen Ausmaße erreichte, waren ungefähr zehn Zyklen nötig, die jeweils ein Erhitzen bis auf ca. 700 °C, Ausschmieden und Glühen umfassten, um das Metallgefüge wieder zu entspannen.

Forschung
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Nordturm des Tempels mit neu entdeckter Kammer.

Ein deutsch-ägyptisches Forschungsteam unter Leitung der Universität Tübingen hat bei Ausgrabungen in Athribis, nahe Sohag, einen ptolemäischen Tempel freigelegt. Reliefs, Inschriften und eine ungewöhnliche Kammer legen nahe, dass sich dahinter ein Felsheiligtum verbirgt.

Ausgrabungen
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Die Totenkopfpfeiffen symbolisierten visuelle und klangliche Elemente mythologische Wesen aus der aztekischen Unterwelt

Die Totenkopfpfeife der Azteken erzeugt einen schrillen, schreiähnlichen Ton. Eine Studie der Universität Zürich zeigt, dass dieses Pfeifen eine beängstigende Wirkung auf das menschliche Gehirn hat. Die Azteken setzten diesen Effekt möglicherweise gezielt bei Opferritualen ein.

Forschung
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Schädel der individuell bestatteten Frau, der zersägt wurde, um das Gehirn zu entnehmen, rechte Seitenansicht

Ein einzigartiger Fund hat neue Einblicke in die Begräbnisrituale des frühneuzeitlichen Westeuropa offenbart: Erstmals konnten Forscherinnen und Forscher bioarchäologische Beweise für die familiäre Einbalsamierung von Säuglingen und Erwachsenen im frühneuzeitlichen Frankreich nachweisen.

Forschung
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Altsteinzeitliche Widerhakenspitze

Fachleute des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der Stadt Hagen und von den Universitäten Bochum und Köln haben in der Blätterhöhle in Hagen eine rund 9.000 Jahre alte Feuerstelle freigelegt und drei Pfeilspitzen aus Feuerstein sowie vor der Höhle das Fragment einer Harpune gefunden.

Ausgrabungen
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Altsteinzeitliche Gravur auf Schieferplatte

Älteste Darstellungen von Fischfang: Eiszeitliche Schieferplatten offenbaren 15.800 Jahre alte Gravuren von Fischfallen

Am eiszeitlichen Fundplatz Gönnersdorf bei Neuwied am Rhein haben Forschende des Archäologischen Forschungszentrums und Museums für menschliche Verhaltensevolution MONREPOS, einer Einrichtung des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA), zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Durham in England eine bedeutende Entdeckung gemacht: Mithilfe moderner Bildgebungsmethoden wurden detailreiche Gravierungen von Fischen auf Schieferplatten sichtbar, die von gitterähnlichen Mustern überlagert sind.

Funde & Befunde
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3D-Dokumentation der Blockbergung

Zwischen 2017 und 2021 konnte das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) im Zuge der geplanten Erweiterung des Gewerbegebietes Kölleda-Kiebitzhöhe eine etwa 20 ha große Fläche intensiv archäologisch untersuchen. Als bedeutsam kann die Entdeckung von 17 Grablegen des 6./7. Jh. n. Chr. angesehen werden.

Ausgrabungen
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