Neandertaler waren von Geburt an stämmig

Skelett eines Neandertaler-Babys

Unsere nächsten Verwandten wurden schon mit breiteren Körpern und kräftigeren Knochen geboren

Würde ein Neandertaler neben uns in der U-Bahn sitzen – wir würden als erstes seine fliehende Stirn, die kräftigen Oberaugenwülste und das prominente kinnlose Gesicht bemerken. Nur bei genauerem Hinsehen fielen der gedrungenere und kräftigere Körperbau auf. Forscher des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig haben nun untersucht, ob die Unterschiede im Körperbau zwischen Neandertalern und modernen Menschen genetisch bedingt sind oder durch unterschiedliche Lebensweisen entstanden sind. Ihre Analysen zweier gut erhaltener Skelette von Neandertaler-Neugeborenen zeigen, dass die robusten Knochen bereits vor der Geburt angelegt sind.

SFB-Sprecher Johannes Müller (Archäologie) und Co-Sprecherin Wiebke Kirleis (Umweltarchäologie)

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den neuen Sonderforschungsbereich (SFB) 1266 "TransformationsDimensionen" in den kommenden vier Jahren mit insgesamt 12 Millionen Euro. In dem Verbundprojekt kooperieren 30 Forscherinnen und Forscher aus acht Instituten und der Johanna-Mestorf-Akademie der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) sowie vom Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie und vom Archäologischen Landesmuseum Schloss Gottorf.

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Fussabdruck in Vulkanasche

Dass die in Vulkanasche konservierten Fußabdrücke im Westen der Türkei alt sein mussten, war schon seit ihrer Entdeckung im Jahr 1969 klar. Allerdings konnte das genaue Alter nicht bestimmt werden - bis jetzt. Mit Hilfe einer neuen Methode konnten deutsche Wissenschaftler die Spuren auf ein Alter von etwa 11.000 Jahren datieren.

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Schädel aus DolniVěstonice

Forscher schreiben die genetische Geschichte der Menschen in Europa neu – auch mithilfe von Proben aus den Höhlen der Schwäbischen Alb

Eine Zusammenarbeit zwischen den Max-Planck-Instituten in Jena und Leipzig und der Universität Harvard erlaubt zum ersten Mal einen umfassenden Einblick in die Populationsgeschichte Europas vor und während der letzten Eiszeit. Das internationale Forscherteam untersuchte die DNA von Menschen, die in der Zeit von der Erstbesiedlung des Kontinents bis zum Aufkommen der Landwirtschaft in Europa lebten. Die Wissenschaftler berichten in der Fachzeitschrift Nature über ihre Befunde, die sowohl auf Perioden langer Kontinuität als auch auf bisher unbekannte Bevölkerungsbewegungen hinweisen.

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Dies ist das Thema des großen Projekts, das der Althistoriker Hartmut Leppin von der Goethe-Universität in Frankfurt/Main aus seinem mit 2,5 Millionen Euro dotierten Leibniz-Preis finanzieren kann. Forscherinnen und Forscher verschiedener historisch ausgerichteter Disziplinen werden bis 2022 erforschen, wie sich die Vielfalt und Vielsprachigkeit des Christentums vom 4. Jahrhundert bis zum 9. Jahrhundert entwickelte und wie sich das Verhältnis zwischen den Christentümern und den Großreichen gestaltete.

Veranstaltungen
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Grabstein aus Nickenich bei Mayen

Die Leistungen der klassischen Antike wären nicht denkbar gewesen ohne die Versklavung von Menschen. Seit 65 Jahren wurde dieses Phänomen an der Mainzer Akademie der Wissenschaften untersucht. Der Althistoriker Prof. Dr. Winfried Schmitz von der Universität Bonn hat das großangelegte Projekt in den vergangenen fünf Jahren geleitet. Jetzt ist es abgeschlossen.

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Bissspuren Homininenknochen Marokko

Zahnspuren auf einem 500.000 Jahre alten Oberschenkelknochen aus Marokko deuten darauf hin, dass große Raubtiere einst Menschen jagten oder deren Aas verspeisten

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Abnutzungsspuren auf Zahnoberfläche

Unterschiede in den Abnutzungsspuren fossiler Backenzähne von Neandertalern und jungpaläolithischen Homo sapiens sapiens deuten auf unterschiedliche Ernährungsstrategien der beiden Menschenarten hin. Eine neue Studie zeigt auch die Anpassungsfähigkeit der Neandertaler an unterschiedliche Umweltbedingungen im Verlauf von mehreren hunderttausend Jahren.

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Durchschnittstemperaturen 536 n. Chr.

Baumringe und zeitgenössische Chroniken zeugen von klimatischen Veränderungen und damit einhergehenden gesellschaftlichen Krisen in den Jahren ab 536 n. Chr. Neue Daten aus Eisbohrkernen legen den Schluss nahe, dass zwei große Vulkanausbrüche die Ursache waren. Ein Team von Klimaforschern unter Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und der Universität Oslo haben die Auswirkungen in einem Klima-Aerosol-Modell rekonstruiert. Wie sie jetzt in der Fachzeitschrift Climatic Change und auf der Jahrestagung der EGU in Wien voröffentlichen, handelte es sich bei der Doppeleruption um den stärksten vulkanischen Klimaeinfluss der vergangenen eineinhalb Jahrtausende.

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Der Wissenschaftsrat hat sich für die Aufnahme von fünf geistes- und sozialwissenschaftlichen Instituten in die Leibniz-Gemeinschaft ausgesprochen. Darunter ist auch das Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie in Schleswig.

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3D-Scan Mäanderhöhle

Die Mäanderhöhle bei Bamberg galt bisher als eine archäologische Sensation. Ihre steinzeitlichen Höhlenbildnisse gehören nach bisheriger Annahme zu den ältesten in Deutschland. Julia Blumenröther konnte in ihrer Masterarbeit am Institut für Ur- und Frühgeschichtliche der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) jedoch nachweisen, dass es sich bei den im Jahr 2005 entdeckten Ritzungen im Inneren der Höhle nicht, wie noch einige Jahre zuvor behauptet, um von Menschen eingravierte Fruchtbarkeitsdarstellungen handelt. Vielmehr seien diese Linien auf natürliche Weise entstanden.

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