Nördlichster Teil des Karlsgrabens aus der Zeit Karls des Großen nachgewiesen

Flechtwerkmatte aus Ästen

Der Karlsgraben ist das bedeutendste und ambitionierteste Infrastrukturprojekt des frühen Mittelalters in Zentraleuropa: Karl der Große wollte im Jahr 793 einen durchgehenden Schifffahrtsweg zwischen Rhein und Donau schaffen. Der etwa drei Kilometer lange Kanal ist eines der größten Bodendenkmäler Süddeutschlands. Nun liefern aktuelle Ausgrabungen einer Forschergruppe der Universitäten Jena, Leipzig und Kiel, des Leibniz-Institutes für Photonische Technologien Jena sowie des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege neue Ergebnisse.

Maya Ruine

Irgendetwas Dramatisches muss passiert sein, im neunten Jahrhundert, als die klassische Periode der Maya zu Ende ging. Innerhalb kurzer Zeit erlebte die blühende Hochkultur in Mittelamerika einen Einbruch, die Bevölkerungszahl ging stark zurück, monumentale Steinbauten, wie man sie vorher auf Yucatán errichtet hatte, wurden danach keine mehr gebaut. Der Grund für diesen Niedergang ist bis heute umstritten. Eine mögliche Erklärung liefern nun Modellrechnungen der TU Wien: Gerade die Bewässerungstechnik, die den Maya in Dürrezeiten oft wichtige Dienste geleistet hat, könnte die Gesellschaft verwundbarer gegenüber großen Katastrophen gemacht haben.

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Prof. Nebes

Altertumswissenschaftler der Universität Jena erforschen die Spuren der Sabäer in Äthiopien

Wie zwei Ufos stehen die beiden Monumentalbauten im Hochland des Nordens von Äthiopien: der Tempel von Yeha und der etwa 200 Meter von ihm entfernte Grat Be«al Gebri. Während die Originalmauern des Kultbaus für den sabäischen Gott Almaqah fast 15 Meter in den Himmel ragen, reichen die Wände des Verwaltungsgebäudes sogar 27 Meter in die Höhe. So eindrucksvoll die beiden Bauwerke sind, so rätselhaft ist ihre Geschichte. Und dieser gehen Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena in den kommenden zwölf Jahren auf den Grund.

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Der Aufenthaltsraum im Haus "der vergoldeten Amoretten" in Pompeji

Als der Vesuv im Jahr 79 nach Christus ausbrach, vernichtete er mühelos die Städte am Golf von Neapel: Pompeji und Herculaneum wurden unter Asche und vulkanischem Gestein begraben und kamen erst durch die Hände von Archäologinnen und Archäologen wieder ans Tageslicht. Die Ruinenstädte erzählen spannende Geschichten aus der Antike. Die Einblicke in das Leben der damaligen Zeit werden jetzt noch facettenreicher: Professorin Annette Haug, Direktorin der Abteilung Klassische Archäologie des Instituts für Klassische Altertumskunde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), hat vom Europäischen Forschungsrat (ERC) dafür einen der begehrten ERC Consolidator Grants erhalten.

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Kreisgrabenanlage bei Carmona

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs RessourcenKulturen an der Universität Tübingen haben in Südspanien eine Kreisgrabenanlage entdeckt, die aus der Zeit von 2.600 bis 2.200 v. Chr. aus der sogenannten Glockenbecherkultur stammt. Der Name dieser Periode in der späten Kupferzeit wird von der charakteristischen Form der damals hergestellten Gefäße hergeleitet. Die Stätte könnte rituellen Zwecken gedient haben. Ähnliche Kultstätten waren bislang nur aus Nordeuropa bekannt.

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Sammlungen neun deutscher Museen im Fokus

Innerhalb der Förderinitiative "Forschung in Museen" hat das Kuratorium der VolkswagenStiftung neun kooperative Forschungsvorhaben von Museen und Hochschulen bewilligt, darunter auch zwei archäologische Projekte.

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Islandpony im Passschritt

Einige Pferde verfügen über spezielle Gangarten, die für den Reiter komfortabler sind als Schritt, Trab oder Galopp. Wie nun ein internationales Forscherteam unter Leitung des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) herausgefunden hat, liegt der Ursprung der Gangpferde höchstwahrscheinlich im mittelalterlichen England des 9. Jahrhunderts, von wo aus sie durch die Wikinger nach Island kamen und sich später in ganz Europa und Asien verbreiteten. Die Studie wurde in der aktuellen Ausgabe des wissenschaftlichen Fachmagazins »Current Biology« veröffentlicht.

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Schöninger Speer

Die altsteinzeitliche Fundstelle von Schöningen, Fundort der ältesten Jagdspeere der Menschheit, ist Niedersachsens bedeutendste archäologische Stätte. Seit über 20 Jahren lag deren Erforschung in der Verantwortung des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege (NLD). Das soll sich jetzt ändern: Am Freitag vergangener Woche unterzeichneten Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajić (Grüne) und Vertreter der Frankfurter Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung einen Kooperationsvertrag, in dem dieser die alleinige Forschungskompetenz für die Fundstelle übertragen wird. Auch die Universität Tübingen ist an der Kooperation beteiligt. Das NLD soll dabei hingegen künftig keine wesentliche Rolle mehr spielen. Der Vorgang wird von Archäologen aus ganz Deutschland heftig kritisiert.

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Elemente der römischen Siphon-Wasserleitung bei Patara

Kalkablagerungen von einem Aquädukt, der die antike Hafenstadt Patara im Südwesten der Türkei mit Wasser versorgte, geben Aufschluss über das Klima während der Herrschaft des römischen Kaisers Nero. Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) haben die Ablagerungen in zerbrochenen Keramikleitungen untersucht, die neben der Brücke gefunden wurden. Die zwei Zentimeter dicken Kalkschichten bildeten sich demnach im Laufe von 17 Jahren.

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Yoram-Höhle

Erstmals ist es einem internationalen Forschungsteam gelungen, das Genom uralter Gerstensamen zu entschlüsseln. Die Samen wurden aus einer Höhle in der Nähe des Toten Meers geborgen und sind rund 6.000 Jahre alt. Es handelt sich damit um das älteste bislang rekonstruierte Pflanzengenom. Genetisch unterscheidet sich die steinzeitliche Gerste kaum von heutigen, lokalen Gerstensorten in Ägypten und der südlichen Levante. Damit stützen die neuen Ergebnisse die Hypothese, dass die Domestikation der Gerste im Oberen Jordantal ihren Ursprung hat.

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Fruchtbarer Halbmond, Fundorte

Prähistorische Genome der weltweit ersten Bauern analysiert: Neolithische Zagros-Siedler waren Vorfahren heutiger Menschen in Südasien, jedoch nicht der ersten Bauern in Europa

Eine der ersten steinzeitlichen Kulturen, die Ackerbau betrieben, lebte im Zagrosgebirge, einer Region im heutigen Iran, die im östlichen Teil des Fruchtbaren Halbmondes liegt. Diese bislang unbekannte Bauernpopulation gehört jedoch nicht zu den Vorfahren der ersten Bauern Europas und ebenso wenig zu den Ahnen moderner Europäer. Allerdings zählen diese Steinzeitmenschen aus dem Zagrosgebirge zu den Vorfahren der meisten modernen Südasiaten. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Palaeogenetikern der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) anhand von Genomanalysen. Demnach zeigen sich vor allem Ähnlichkeiten der Zagros-Population mit der heutigen Bevölkerung Pakistans und Afghanistans, ganz besonders aber zu iranischen Zoroastriern.

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