Mächtige Überschwemmungen des Nils in wärmerem und feuchterem Klima

Wasserfall am Blauen Nil

Sedimentkerne geben Aufschluss über die Auswirkungen und Ursachen starker Regenfälle in einem feuchteren Klima vor etwa 9.000 Jahren. Das zeigen Analysen eines Forschungsteams um Cécile Blanchet vom Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ in Potsdam, die im Fachmagazin Nature Communication veröffentlicht wurden. Die Ergebnisse werden helfen, sich auf Wetterextreme in einem sich ändernden Klima vorzubereiten.

Das ikonische Wollnashorn starb vor etwa 10.000 Jahren aus.

Bejagung und klimatische Veränderungen führten zum Verschwinden der Steppenbewohner vor 10.000 Jahren. Ein internationales Forschungsteam mit Prof. Dr. Hervé Bocherens vom Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment (SHEP) an der Universität Tübingen hat die Ursachen für das Aussterben des Wollnashorns nach dem Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren untersucht. Ihre Studie zeigt, dass die konstante Bejagung durch den Menschen gemeinsam mit Temperaturveränderungen die Populationen der Tiere nachhaltig schwächte, wodurch sie nicht mehr in günstigere Lebensräume ausweichen konnten. Ihr Verschwinden mache auch die Gefährdung heutiger großer Wildtiere deutlich.

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Der Knochen eines Höhlenlöwen auf der Fundoberfläche aus Notarchirico (Venosa, Italien)

Auf dem heutigen Gebiet Italiens lebten bereits vor rund 660.000 bis 610.000 Jahren Höhlenlöwen. Das belegt ein Mittelfußknochen aus der Fundstätte Notarchirico nahe Venosa in der Region Basilicata, der bei der erneuten Durchsicht früherer Funde entdeckt wurde. Es handelt sich um den bisher ältesten Nachweis der inzwischen ausgestorbenen Großkatze in Südeuropa. Er wurde von einem internationalen Forschungsteam mit Dr. Alessio Iannucci aus der Terrestrischen Paläoklimatologie der Universität Tübingen als Hauptautor identifiziert und veröffentlicht.

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Prof. Dr. Ludwig Morenz an einer für den Tempelkomplex von Serabit el Chadim typischen, auf vier Seiten hieroglyphisch beschrifteten Stele

Wo hat die Vorstellung von "Gott" ihren Ursprung? Der Ägyptologe Prof. Dr. Ludwig Morenz von der Universität Bonn ist überzeugt, im Südwesten der Halbinsel Sinai in Ägypten die ältesten Belege für "El" gefunden zu haben. Dabei handelt es sich um den personifizierten Gott, den wir später etwa aus Ugarit, der Hebräischen Bibel oder dem Koran kennen. Unter den sozio-kulturellen Bedingungen auf dem Hochplateau von Serabit el Chadim und dem ägyptischen Einfluss scheint der Allgemeinbegriff el (= Gott) zur spezifischen Gottesperson "El" geprägt und auch bildlich dargestellt worden zu sein.

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Händler und Reisende in Nepal

Handel und Kolonialismus waren wichtige Katalysatoren für die globale Ausbreitung der Malaria in den letzten 5.500 Jahren. Dies zeigt eine neue Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Nature erschienen ist.

Aus aller Welt
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Meeresgischt

Eine neue Emmy-Noether-Forschergruppe unter Leitung von Dr. Andrea Göhring an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) untersucht den sogenannten »Sea-Spray«-Effekt auf die Isotopensignatur von Organismen an der Ost- und Nordseeküste. Die Nachwuchsgruppe will dazu beitragen, bei Isotopenanalyen an archäologischen Proben den Effekt der Meeresgischt zuverlässig korrigieren zu können.

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Felszeichnung einer eisenzeitlichen Siedlung in Minusinsk, Russland

Verstreut über die eurasische Steppe stoßen Archäologinnen und Archäologen bei Ausgrabungen immer wieder auf Metallkessel aus der Bronzezeit. Wozu sie genau dienten, war jedoch bisher unklar. Nun lüftet eine internationale Studie unter Leitung der Universität Basel ihr Geheimnis im Fachjournal "Scientific Reports": Mongolische Nomaden sammelten darin Blut von geschlachteten Tieren, vermutlich für die Wurstproduktion. Außerdem könnten sie darin Milch fermentiert haben, vor allem von Yaks.

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Zentralbestattung des keltischen Grabhügels von Hochdorf

Genetische Analysen an keltischen Grabhügeln 500 vor unserer Zeitrechnung geben Einblicke in enge Verwandtschaften und in die Machtstrukturen frühkeltischer Eliten

Die keltische Kultur aus der vorrömischen Eisenzeit in West- und Zentraleuropa hat bis heute reiche Spuren hinterlassen, nicht zuletzt in Form gewaltiger Grabhügel und spektakulärer archäologischer Artefakte. Trotz dieser reichen Hinterlassenschaft ist uns vieles über diese Zivilisation bis heute verborgen. In einer Kooperation zwischen dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, das zum Regierungspräsidium Stuttgart gehört, und dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig wurden nun erstmals die Erbgut-Sequenzen keltischer Individuen aus mehreren Grabhügeln rekonstruiert.

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Früheisenzeitlicher Grabhügel Magdalenenberg bei Villingen-Schwenningen

Studie des Exzellenzclusters ROOTS belegt erstmals Wohlstandsunterschiede innerhalb der oberen Schicht prähistorischer Gesellschaften.

Der Abbau von Ungleichheit zwischen Staaten, aber auch zwischen einzelnen Menschen gehört zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Gleichzeitig ist in jüngster Zeit ein globaler Trend zu beobachten, dass eine kleine Gruppe von Menschen einen immer größeren Anteil am Wohlstand auf sich konzentriert. Was führt zu sozialer Ungleichheit und welche Auswirkungen kann sie haben? Um solche grundlegenden Fragen zu beantworten, nimmt die Forschung auch die fernere Vergangenheit menschlicher Gesellschaften in den Blick.

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Defekte in Zahnschmelzentwicklung Neandertaler

Forschungsteam der Universität Tübingen untersucht Hinweise auf schwierige Phasen der frühen Lebensjahre vor mehreren Zehntausend Jahren anhand von Zähnen

Kinder von Neandertalern, die bis vor rund 40.000 Jahren lebten, und moderne Menschen der Jüngeren Altsteinzeit vor 50.000 bis 12.000 Jahren waren wahrscheinlich vergleichbaren Belastungen ausgesetzt, jedoch lag die jeweilige höchste Intensität in verschiedenen Entwicklungsphasen. Das hat die Untersuchung von Zähnen ergeben, deren Struktur Stressphasen etwa durch Krankheiten und Mangelernährung während der frühen Lebensjahre widerspiegelt.

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Pfahlfeld der Fundstelle von Dispilio

Forschenden der Universität Bern ist es erstmals gelungen, eine über 7.000 Jahre alte prähistorische Siedlung früher Bauern im Norden Griechenlands jahrgenau zu datieren. Dafür kombinierten sie Jahrringmessungen an Gebäudeteilen aus Holz mit dem plötzlichen Anstieg von Partikeln aus kosmischer Strahlung im Jahr 5.259 v. Chr. Damit wird ein verlässlicher chronologischer Fixpunkt für viele weitere archäologische Fundstellen Südosteuropas geliefert.

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