DNA offenbart neue Details zu frühmittelalterlichen Alamannen-Kriegern

Alamannengrab von Niederstotzingen

Knochenreste aus der Zeit zwischen 590 und 630 n. Chr. analysiert

1962 wurde in Niederstotzingen (Baden-Württemberg) ein alamannisches Gräberfeld mit menschlichen Skelettüberresten entdeckt. Nun haben Forscher des Zentrums Eurac Research in Bozen und des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte in Jena die Skelettüberreste auf ihre DNA überprüft. Dadurch konnten sie neben Geschlecht und Verwandtschaftsgrad auch die Herkunft der Bestatteten bestimmen und neue Erkenntnisse über die Gesellschaftsstrukturen im Frühmittelalter erlangen.

Ansicht der Anlage von Barbegal im Jahr 2018

Die Wassermühlen von Barbegal in Südfrankreich gelten als eine der ersten Industrieanlagen in der Geschichte der Menschheit. Der Komplex aus 16 Wasserrädern stammt aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. und wurde bis zum frühen 3. Jahrhundert zur Vermahlung von Getreide genutzt. Schätzungen zufolge konnten täglich 25 Tonnen Mehl erzeugt werden – ausreichend für die Ernährung von mindestens 27.000 Menschen. Eine neue Studie zeigt, dass die riesigen Mengen Mehl wohl kaum zur Versorgung der Bevölkerung im nahen Arles dienten, wie bisher vermutet wurde, sondern zur Herstellung von Schiffszwieback für die Häfen in der Region.

Forschung
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Die Ausgrabungen an der archäologischen Stätte Tashbulak

Analysen pflanzlicher Überreste aus einer mittelalterlichen archäologischen Stätte im Pamir-Gebirge Usbekistans haben gezeigt, dass in den Ausläufern des innerasiatischen Gebirges Früchte wie Äpfel, Pfirsiche, Aprikosen und Melonen angebaut wurden.Die archäobotanische Studie von Robert Spengler vom Jenaer Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte gehört zu den ersten systematischen Analysen mittelalterlicher Nutzpflanzen im Zentrum der alten Seidenstraße.

Ausgrabungen
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Pompeji mit Blick zum Vesuv

Ein interdisziplinäres Team des Österreichischen Archäologischen Instituts (ÖAI) der ÖAW untersucht derzeit in Pompeji die Baugeschichte der Casa di Arianna und ihrer Nachbarhäuser. Die Gebäude befinden sich unmittelbar nördlich der »Altstadt« und liegen damit an einer Schlüsselstelle für das Verständnis der städtebaulichen Entwicklung Pompejis, insbesondere für die frühen Phasen der Stadtgeschichte und die besondere Nutzungsgeschichte des Areals.

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Schädel des Paranthropus robustus SK 46, Zahnrekonstruktion

Seit der Entdeckung der fossilen Überreste von Australopithecus africanus in Taung vor knapp einem Jahrhundert sowie darauffolgender Funde von Paranthropus robustus diskutiert die Wissenschaft darüber, wovon sich diese beiden Homininenarten aus Südafrika ernährt haben. Ein internationales Forscherteam vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, der Universität Chile und der Universität Oxford in Großbritannien hat nun die Ausrichtung der Zahnwurzeln dieser fossilen Arten genau untersucht und kommt zu dem Ergebnis, dass Paranthropus robustus seine Nahrung auf völlig andere Art und Weise zerkaut haben muss als andere Homininen.

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Ernte im Forschungsfeld

Wie sah der Getreideanbau unserer Vorfahren vor fast 6000 Jahren aus? Das erforschen Wissenschaftlerinnen des Sonderforschungsbereiches (SFB) 1266 der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) auf einer kleinen Anbaufläche im Archäologisch-Ökologischen Zentrum Alberdorf (AÖZA), dem Steinzeitpark Dithmarschen

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Snowbound

Wechselnde Klimaverhältnisse, Trockenheit und Dürre könnten wesentlich für das Aussterben des Neandertalers verantwortlich gewesen sein.

Schwankungen des eiszeitlichen Klimas hatten maßgeblichen Einfluss auf den Populationsrückgang der Neandertaler. Darauf deuten die Daten aus der ersten detailgenauen Rekonstruktion der Klimageschichte Mitteleuropas, die einem internationalen Forscherteam anhand von isotopischen Variationen im Kohlenstoff und Sauerstoff von Kalkstalagmiten aus zwei rumänischen Höhlen gelang.

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Zeichnung Neandertal-Denisova-Familie

Bis vor etwa 40.000 Jahren lebten wenigstens zwei Homininen-Gruppen in Eurasien – Neandertaler im Westen und Denisovaner im Osten. Forschende am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (MPI-EVA) in Leipzig sequenzierten nun das Genom eines Individuums aus Sibirien und entdeckten, dass die Mutter dieser vorgeschichtlichen Frau eine Neandertalerin und ihr Vater ein Denisovaner gewesen ist.

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Ausgrabung Einhornhöhle

Die Einhornhöhle ist der bedeutendste Höhlenkomplex im Harz mit umfangreichen eiszeitlichen Ablagerungen. Das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat nun erhebliche Fördermittel bewilligt, um in den kommenden beiden Jahren die Zeit der Neandertaler in der Höhle weiter zu erforschen.

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Grafik Lebensräume, die der Homo sapiens besiedelte

Eine neue Studie argumentiert, dass das größte Erkennungsmerkmal unserer Spezies nicht die »Symbolik« oder ein dramatischer kognitiver Wandel ist, sondern ihre einzigartige ökologische Position als globaler »generalistischer Spezialist«.

Eine kritische Auseinandersetzung mit der wachsenden Zahl archäologischer und paläoökologischer Datensätze, die sich auf die Verbreitung der Homininen innerhalb und außerhalb Afrikas im mittleren und späten Pleistozän (vor 300.000 bis 12.000 Jahren) beziehen, belegt für den Homo sapiens gegenüber früheren und koexistierenden Homininen, wie Homo neanderthalensis und Homo erectus, einzigartige Umweltbedingungen und Anpassungen. Die Fähigkeit unserer Spezies, verschiedene und »extreme« Lebensräume auf der ganzen Welt zu besiedeln, steht in krassen Gegensatz zu den ökologischen Anpassungen anderer Hominin-Arten und könnte erklären, wie unsere Spezies zum letzten überlebenden Hominin auf dem Planeten wurde.

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Zahnsteinablagerungen auf einem Gebiss

Zahnstein konserviert nicht nur Eiweiße aus Milchprodukten über Jahrtausende, sondern auch Eiweiße aus pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln. Die Analyse von Proteinen aus dem Zahnstein auf den Zähnen von Skeletten, hat deshalb das Potenzial, Auskunft über die menschliche Ernährung in der Vergangenheit zu geben. Dies belegt eine heute in Proceedings of the Royal Society B veröffentlichte Studie eines internationalen Forschungsteams um Jessica Hendy vom Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena und Camilla Speller von der Universität York.

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