Der Sommer vor 300.000 Jahren

Kopfkapsel einer Zuckmückenlarve des Typs "Microtendipes pedellus"

Wie war der Sommer in Norddeutschland vor 300.000 Jahren? Wärmer oder kälter? Wie stark haben sich die Temperaturen verändert? Um das herauszufinden, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität Braunschweig Sedimente des ehemaligen Tagebaus Schöningen untersucht, der weltweit zu einem der wichtigsten Orte der Archäologie zählt. Im Fokus ihrer Forschung standen dabei Fossilien eines winzigen Insekts: der Zuckmücke.

Oberschenkelknochen des Sahelanthropus tchadensis

Forschende um Marine Cazenave vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig haben die fossilen Belege für den angeblichen aufrechten Gang der Art Sahelanthropus vor sieben Millionen Jahren untersucht. Die neuen Analysen zeigen, dass die Proportionen, die äußere Gestalt und die Innenstruktur des Oberschenkelknochens nicht auf einen aufrechten Gang hindeuten.

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Ausgrabung an der Fundstätte Langmahdhalde

Tübinger Forschungsteam korrigiert Zeitraum der Wiederbesiedlung von vor 16.500 Jahren auf rund 19.500 Jahre

Nach den unwirtlichen Bedingungen der letzten Eiszeit in Mitteleuropa im Zeitraum vor rund 27.000 bis 19.000 Jahren wurde die Schwäbische Alb im heutigen Süddeutschland rund 3.000 Jahre früher wieder besiedelt als bisher gedacht. Die alte Schätzung besagte, dass moderne Menschen vor rund 16.500 Jahren in die Region zurückgekehrt seien. Neue Daten aus zwei Fundstätten im Lonetal belegen nun, dass Menschen dort bereits vor rund 19.500 Jahren Spuren hinterließen.

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Wassermühlen aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. im südfranzösischen Barbegal

Forschende rekonstruieren Entwicklungsgeschichte der Wassermühlen von Barbegal über Karbonatablagerungen

Archäologinnen und Archäologen stehen vor einer schwierigen Aufgabe: Wie lassen sich Informationen über Gebäude oder Anlagen gewinnen, von denen – wenn überhaupt – nur noch Ruinen stehen? Besonders tückisch gestalteten sich die Wassermühlen im südfranzösischen Barbegal aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. – ein einmaliger Komplex von 16 Wassermühlen, jeweils acht auf der östlichen, acht auf der westlichen Seite, die wie in einem Wasserfall von oben nach unten genutzt wurden.

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Wasserfall am Blauen Nil

Sedimentkerne geben Aufschluss über die Auswirkungen und Ursachen starker Regenfälle in einem feuchteren Klima vor etwa 9.000 Jahren. Das zeigen Analysen eines Forschungsteams um Cécile Blanchet vom Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ in Potsdam, die im Fachmagazin Nature Communication veröffentlicht wurden. Die Ergebnisse werden helfen, sich auf Wetterextreme in einem sich ändernden Klima vorzubereiten.

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Das ikonische Wollnashorn starb vor etwa 10.000 Jahren aus.

Bejagung und klimatische Veränderungen führten zum Verschwinden der Steppenbewohner vor 10.000 Jahren. Ein internationales Forschungsteam mit Prof. Dr. Hervé Bocherens vom Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment (SHEP) an der Universität Tübingen hat die Ursachen für das Aussterben des Wollnashorns nach dem Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren untersucht. Ihre Studie zeigt, dass die konstante Bejagung durch den Menschen gemeinsam mit Temperaturveränderungen die Populationen der Tiere nachhaltig schwächte, wodurch sie nicht mehr in günstigere Lebensräume ausweichen konnten. Ihr Verschwinden mache auch die Gefährdung heutiger großer Wildtiere deutlich.

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Der Knochen eines Höhlenlöwen auf der Fundoberfläche aus Notarchirico (Venosa, Italien)

Auf dem heutigen Gebiet Italiens lebten bereits vor rund 660.000 bis 610.000 Jahren Höhlenlöwen. Das belegt ein Mittelfußknochen aus der Fundstätte Notarchirico nahe Venosa in der Region Basilicata, der bei der erneuten Durchsicht früherer Funde entdeckt wurde. Es handelt sich um den bisher ältesten Nachweis der inzwischen ausgestorbenen Großkatze in Südeuropa. Er wurde von einem internationalen Forschungsteam mit Dr. Alessio Iannucci aus der Terrestrischen Paläoklimatologie der Universität Tübingen als Hauptautor identifiziert und veröffentlicht.

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Prof. Dr. Ludwig Morenz an einer für den Tempelkomplex von Serabit el Chadim typischen, auf vier Seiten hieroglyphisch beschrifteten Stele

Wo hat die Vorstellung von "Gott" ihren Ursprung? Der Ägyptologe Prof. Dr. Ludwig Morenz von der Universität Bonn ist überzeugt, im Südwesten der Halbinsel Sinai in Ägypten die ältesten Belege für "El" gefunden zu haben. Dabei handelt es sich um den personifizierten Gott, den wir später etwa aus Ugarit, der Hebräischen Bibel oder dem Koran kennen. Unter den sozio-kulturellen Bedingungen auf dem Hochplateau von Serabit el Chadim und dem ägyptischen Einfluss scheint der Allgemeinbegriff el (= Gott) zur spezifischen Gottesperson "El" geprägt und auch bildlich dargestellt worden zu sein.

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Händler und Reisende in Nepal

Handel und Kolonialismus waren wichtige Katalysatoren für die globale Ausbreitung der Malaria in den letzten 5.500 Jahren. Dies zeigt eine neue Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Nature erschienen ist.

Aus aller Welt
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Meeresgischt

Eine neue Emmy-Noether-Forschergruppe unter Leitung von Dr. Andrea Göhring an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) untersucht den sogenannten »Sea-Spray«-Effekt auf die Isotopensignatur von Organismen an der Ost- und Nordseeküste. Die Nachwuchsgruppe will dazu beitragen, bei Isotopenanalyen an archäologischen Proben den Effekt der Meeresgischt zuverlässig korrigieren zu können.

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Felszeichnung einer eisenzeitlichen Siedlung in Minusinsk, Russland

Verstreut über die eurasische Steppe stoßen Archäologinnen und Archäologen bei Ausgrabungen immer wieder auf Metallkessel aus der Bronzezeit. Wozu sie genau dienten, war jedoch bisher unklar. Nun lüftet eine internationale Studie unter Leitung der Universität Basel ihr Geheimnis im Fachjournal "Scientific Reports": Mongolische Nomaden sammelten darin Blut von geschlachteten Tieren, vermutlich für die Wurstproduktion. Außerdem könnten sie darin Milch fermentiert haben, vor allem von Yaks.

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