Neue Erkenntnisse zum Ursprung der sinotibetischen Sprachen

Die rekonstruierte Expansion nicht-sinitischer Sprachen

Eine phylogenetische Analyse der sinotibetischen Sprachfamilie, zu der Sprachen wie Chinesisch, Tibetisch und Burmesisch gehören, deutet darauf hin, dass sie vor etwa 7.200 Jahren in Nordchina entstanden ist und mit frühen neolithischen Kulturen wie der späten Cishan- und der frühen Yangshao-Kultur verbunden war.

Geografische Verteilung der untersuchten Gruppen

Ein internationales Forschungsteam hat archäologische, historische und linguistische Daten mit den genetischen Informationen von mehr als 700 neu analysierten Individuen kombiniert, um ein detaillierteres Bild der Geschichte des inneren Eurasiens zu erstellen. Dabei zeigte sich, dass die indigenen Bevölkerungsgruppen der Region genetisch, kulturell und sprachlich sehr unterschiedlich sind. Genetisch lassen sie sich jedoch drei Gradienten zuordnen, die geografisch von Ost nach West verlaufenden Zonen entsprechen.

Forschung
Weiterlesen
Kopie eines byzantinischen Silbertellers aus der Sammlung des RGZM

Der Leibniz-WissenschaftsCampus – Byzanz zwischen Orient und Okzident – Mainz wird für weitere vier Jahre von der Leibniz-Gemeinschaft gefördert. Durch die im WissenschaftsCampus gebündelten kooperativen Ressourcen zweier Leibniz-Institute und der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) hat sich Mainz in den letzten Jahren als eines der relevanten Forschungs- und Ausbildungszentren in den »Byzantine Studies« in Europa etabliert. Die bewilligte Fördersumme von über 1,1 Mio. Euro stellt die Finanzierung des Zentrums, den Ausbau des Forschungsprogramms und die Implementierung nachhaltiger Strukturelemente bis Mitte 2023 sicher.

Forschung
Weiterlesen
Schaufelferner Gletscher

Eine an der Universität Heidelberg entwickelte Messmethode zur präzisen Datierung von Gletschereis aus der Kleinen Eiszeit wurde gemeinsam mit Forscherinnen und Forschern der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in den Ostalpen erfolgreich getestet. Die auf quantenphysikalischen Techniken basierende Methode soll dazu beitragen, regionale Klimaänderungen besser zu verstehen. Nach den Worten der Wissenschaftler stellen die Ergebnisse einen Durchbruch bei der Eisdatierung im Altersbereich der letzten 1.000 Jahre dar.

Forschung
Weiterlesen
Farbstoffverteilung in Textilien

Auch vor Tausenden von Jahren haben die Menschen schon Kleidung mit bunten Mustern getragen. Für deren Herstellung nutzten sie verschiedene Farbstoffe aus dem Tier- und Pflanzenreich. Das zeigen neue Analysen von Chemikern der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), die mehrere Jahrtausende alte Textilien aus China und Peru untersucht haben. Im Fachjournal »Scientific Reports« beschreiben sie ein neues Verfahren, mit dem sich die räumliche Verteilung der Farbstoffe in Textilproben und somit auch deren Muster rekonstruieren lassen.

Forschung
Weiterlesen
Menschen aus Neuguinea und den nahegelegenen Inseln tragen Belege für eine Abstammung von mehr als einer Gruppe von Denisovanern in ihrem Erbgut

Als der moderne Mensch Afrika verließ, vermischte er sich mit dem Neandertaler und dem Denisova-Menschen. Ein Forschungsteam hat nun DNA-Fragmente untersucht, die diese ausgestorbenen Homininen an moderne Menschen weitergegeben haben, deren Nachfahren heute auf den Inseln Südostasiens und in Papua-Neuguinea leben. Dabei stellten sie fest, dass nicht nur eine, sondern zwei verschiedene Denisovaner-Linien – die sich schon vor Hundertausenden von Jahren voneinander getrennt hatten – Erbgut an die Vorfahren der Papua weitergegeben haben. Eine der beiden Denisova-Linien unterscheidet sich von der anderen so sehr, dass es sich bei ihr sogar um eine völlig neue Urmenschen-Gruppe handeln könnte.

Forschung
Weiterlesen
Paranussbaum in der Nähe eines Hauses am Flussufer

Bäume in Amazonien offenbaren vorkoloniale menschliche Einflussnahme

Der Paranussbaum war zumindest seit dem frühen Holozän ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährungsstrategien im Amazonaswald. Diese Bäume können Hunderte von Jahren alt werden und werden heute wegen ihrer wertvollen, energiereichen Nüsse bewirtschaftet. Muster in der Etablierung und im Wachstum der Paranussbäume in Zentralamazonien spiegeln über 400 Jahre die Veränderungen der Okkupation durch den Menschen sowie der politischen und sozio-ökonomischen Aktivitäten in der Region wider.

Forschung
Weiterlesen
Das internationale Forschungsteam während der geowissenschaftlichen Feldkampagne am Sidi-Ali-See im Mittleren Atlas Marokkos

Ein internationales Forscherteam unter Leitung der Universität Leipzig hat die Klimageschichte von Nordwestafrika und Europa untersucht. Hierbei fanden Prof. Dr. Christoph Zielhofer, Physischer Geograph an der Universität Leipzig, und seine Kollegen Hinweise für den Beginn des heutigen Klimas vor 5.000 Jahren. Eine besondere Rolle spielt hierbei die sogenannte Nordatlantische Oszillation.

Forschung
Weiterlesen
Das Skelett eines 15.000 Jahre alten anatolischen Jägers und Sammlers

Ein internationales Team unter der Leitung von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte hat in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Großbritannien, der Türkei und Israel prähistorische Skelette von bis zu 15.000 Jahre alten Einwohnern Anatoliens untersucht, unter ihnen die ersten Jäger und Sammler aus dieser Region. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass die ersten anatolischen Bauern direkte Nachkommen lokaler Jäger und Sammler waren.

Forschung
Weiterlesen
Ausgrabungsarbeiten auf dem Gelände von Balma Guilanyà

Die Iberische Halbinsel gilt seit langem als Sonderfall in der Bevölkerungsgeschichte Europas, aufgrund ihres einzigartigen Klimas und ihrer Lage am äußersten westlichen Rand des Kontinents. Während der letzten Eiszeit blieb die Region relativ warm, so dass Pflanzen und Tiere - und möglicherweise auch Menschen -, die sich aus einem Großteil des übrigen Europas zurückziehen mussten, dort weiterleben konnten. Ein internationales Forschungsteam hat nun in zwei Studien alte DNA von Individuen der iberischen Halbinsel analysiert, die aus einem Zeitraum von mehr als 12.000 Jahren stammen.

Forschung
Weiterlesen
Seeotter benutzt Amboss-Stein zum Öffnen von Muscheln

Ein internationales Forscherteam hat die Verwendung von großen, küstennahen Felsen als »Ambosse« zum Aufbrechen von Muschelschalen analysiert, ebenso wie mit der Zeit gewachsene Muschelhaufen. Mit ökologischen und archäologischen Ansätzen identifizierten die Forscherinnen und Forscher Muster, die für die Nutzung solcher Orte durch Seeotter charakteristisch sind. Durch die Betrachtung von Beweisen für die Nutzung von Steinen als Ambosse in der Vergangenheit könnten Wissenschaftler die Lebensraumnutzung von Seeottern besser verstehen.

Forschung
Weiterlesen