Kennzeichen menschlichen Verhaltens: Diversität, Mobilität und Integration

Ausgrabung Niedertiefenbach 1961

Studie zu genetischer Diversität und dem Immunstatus der Menschen um 3.200 vor Christus in Mitteleuropa

Unsere kulturelle und genetische Vielfalt sowie die Funktionen und Bedeutung unseres Immunsystems sind beständiger Gegenstand aktueller öffentlicher und wissenschaftlicher Diskurse. Mit der wichtigen Frage, wer wir Mitteleuropäer sind und woher wir stammen befassen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs (SFB) 1266 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Erst kürzlich veröffentlichten sie neue Erkenntnisse ihrer Forschungen aus einer der wichtigsten Epochen der Menschheit, der Jungsteinzeit, die zu Beginn durch den Übergang von einer jagenden und sammelnden Lebensweise zu Sesshaftigkeit, Pflanzenbau und Viehhaltung geprägt ist.

Weidende Rinder in Kenia

Got milk? Mit diesem Slogan unterstrich in den 1990er Jahren eine US-amerikanische Werbekampagne die Bedeutung von Milch für Gesundheit und Wohlbefinden. Doch wann begannen Menschen, die Milch anderer Tiere zu trinken und wie verbreitete sich diese Praxis? Eine neue Studie unter der Leitung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland und Kenia, unterstreicht die Rolle Afrikas in der Geschichte der Milchwirtschaft und zeigt, dass in Afrika bereits vor mindestens 6.000 Jahren Milch konsumiert wurde.

Forschung
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3D-Modell von Handknochen, mit Markierungen, wo die Muskeln ansetzen

Die Beweglichkeit seines Daumens verschaffte dem Menschen entscheidende Vorteile in der Evolution. Präzises Zugreifen machte es den frühen Menschen möglich, bessere Werkzeuge herzustellen und unter anderem ihr Nahrungsspektrum zu erweitern. Dass diese Entwicklung vor rund zwei Millionen Jahren begonnen haben könnte, zeigt ein interdisziplinäres Forschungsprojekt unter Leitung von Katerina Harvati, Professorin für Paläoanthropologie am Senckenberg Centre for Human Evolution and Paleoenvironment (SHEP) der Universität Tübingen.

Forschung
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Fotografische Dokumentation von Wandmalerei und Putzresten im Mausoleum Al-Khazne

Wie haben die Nabatäer ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. die Wandmalereien in der Felsenstadt Petra – Hauptstadt ihres Reiches – erschaffen? Das haben Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft der TH Köln, das Institut für Optik und Atomare Physik der Technischen Universität Berlin und das Institut für Archäologie der Humboldt-Universität zu Berlin im Forschungsvorhaben "Petra Painting Conservation Project" untersucht. Im Fokus standen die Analyse der Wandmalereitechnik und der verwendeten Materialien sowie die Schulung einheimischer Fachkräfte.

Denkmalschutz
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Pyramiden von Gizeh

Die Cheops-Pyramide ist mit einer Höhe von 139 Metern die größte der drei Pyramiden von Gizeh und gehört zu den ältesten Bauwerken der Welt. Und doch gibt dieses vor 4500 Jahren erbaute architektonische Meisterwerk noch Rätsel auf. Christian Große, Professor für Zerstörungsfreie Prüfung an der Technischen Universität München (TUM), hat in Zusammenarbeit mit der Universität Kairo an der Cheops-Pyramide Messungen durchgeführt. Darüber berichtete er in einem Interview.

Denkmalschutz
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Angkor Wat in Kambodscha

Spärlich bekleidete Grabräuberinnen und schweigsame Gelehrte, die Tonscherben zusammensetzen – diese Stereotypen dominieren die öffentliche Wahrnehmung von Archäologie. Doch zwischen diesen Bildern und der Archäologie des 21. Jahrhunderts liegen Welten. In einer breitangelegten Übersichtsarbeit erkunden Wissenschaftlerinnen des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte eine durch und durch moderne wissenschaftliche Disziplin und zeigen, welchen Beitrag die Archäologie zur Bewältigung der gewaltigen Herausforderungen des Anthropozäns leisten kann.

Wissenschaftsgeschichte
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Artefakt aus Laminia, Senegal

Bevölkerungsgruppen im äußersten Westen Afrikas nutzten noch bis vor 11.000 Jahren die frühesten menschlichen Techniken zur Steinbearbeitung

Der moderne Mensch, Homo sapiens, entstand vor etwa 300.000 Jahren in Afrika, wo die ältesten versteinerten Überreste und die frühesten kulturellen und technologischen Zeugnisse unserer Spezies zu finden sind. Das frühe Repertoire an Materialien und Technologien wird gemeinhin als Mittelsteinzeit bezeichnet und blieb nach bisherigen Schätzungen in weiten Teilen Afrikas bis vor etwa 60.000 bis 30.000 Jahren in Gebrauch. Neue Untersuchungen im Senegal zeigen nun, dass diese »erste menschliche Kultur« 20.000 Jahre länger überdauerte als bisher angenommen und noch bis vor 11.000 Jahren lebendig war.

Forschung
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Ausgetrockneter See

Leipziger Forschende identifizieren aus historischen Quellen bisher unbekannte Dürreperiode

Der Übergang von der mittelalterlichen Warmzeit zur Kleinen Eiszeit wurde offenbar von starken Dürren zwischen 1302 und 1307 in Europa begleitet, die der feucht-kalten Phase der 1310er Jahre und der damit verbundenen großen Hungersnot von 1315-21 vorausgingen. Die Wetterlagen 1302-07 seien vergleichbar mit der Wetteranomalie 2018, als in Kontinentaleuropa eine außergewöhnliche Hitze und Dürre herrschte, schreiben die Forschenden der Leibniz-Institute für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) und für Troposphärenforschung (TROPOS) im Fachjournal Climate of the Past.

Forschung
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Vor 6.000 Jahren waren Mangroven in Oman weit verbreitet.

Vor rund 6.000 Jahren verschwanden die meisten Mangroven-Bestände an den Küsten Omans. Warum, war bislang nicht komplett geklärt. Eine aktuelle Studie der Universität Bonn bringt nun Licht ins Dunkel: Demnach führten klimatische Veränderungen zum Zusammenbruch der Küsten-Ökosysteme.

Forschung
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Nachbau römisches Handelsschiff auf der Mosel

Trierer Wissenschaftler wollen mithilfe nautischer Simulationen untersuchen, wie sich Seerouten und Seehandel wechselseitig beeinflusst haben. Als ein zentrales Instrument soll ein »Digitaler Interaktiver Maritimer Atlas zur Geschichte« (DIMAG) konstruiert und online zugänglich gemacht werden.

Forschung
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Griechische Vase aus Attika um 550 - 520 u.Z. Dionysos im Gespräch mit Hermes inmitten von Weinreben

Durch die Analyse von Sedimentbohrkernen, die an sechs Standorten in Südgriechenland entnommen wurden, identifizierte ein internationales Forschungsteam Muster bei der Verbreitung von Getreide-, Oliven- und Weinpollen, die auf strukturelle Veränderungen in der landwirtschaftlichen Produktion zwischen 1000 v. Chr. und 600 n. Chr. hindeuten. In einer aktuellen Studie im Economic Journal versucht das Team Belege für eine Marktwirtschaft im antiken Griechenland zu erbringen, die durch integrierte landwirtschaftliche Produktion und eine starke Ausweitung des Handels gekennzeichnet war.

Forschung
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