Muscheln als Klimaarchiv

Das LIBS-System im Labor des LEIZA

Weitere Fördergelder für die Erforschung von archäologischen Muschelresten

Mit der erfolgreichen Zwischenevaluierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der damit verbundenen Förderung von einer Million Euro kann das SEAFRONT-Projekt "Klimatische Einflüsse auf die Ausbreitung des Neolithikums im Mediterranen Raum" die Erforschung von archäologischen Muschelresten als Quelle für vergangene Klimaschwankungen fortsetzen. Die Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe SEAFRONT am Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) untersucht seit 2020 Zusammenhänge von saisonalen Klimaschwankungen und menschlichem Verhalten im frühen und mittleren Holozän.

Auf Spurensuche

Felswände in Namibia zeigen hunderte steinzeitliche Darstellungen von Tieren, menschlichen Fußabdrücken – und Tierfährten. Letztere wurde bisher aber wenig Beachtung geschenkt, weil Forschende nicht das Wissen hatten, sie zu interpretieren. Archäologen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Universität zu Köln haben nun zusammen mit Fährtenlesern der Nyae Nyae Conservancy in Tsumkwe, Namibia, die eingepickten Tierspuren auf sechs Felswänden genauer untersucht und konnten den Fährten detaillierte Informationen zu Tierart, Alter, Geschlecht, Gliedmaßen, Körperseite, Laufweg und relative Laufrichtung zuordnen.

Forschung
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Probennahme

Wiener Forscher:innen konnten die weltweit ersten Gensequenzen des menschlichen Spulwurms aus der Bronzezeit und die ersten Gensequenzen von prähistorischen Parasiten aus Österreich gewinnen. Untersucht wurden Exkremente von prähistorischen Bergleuten in Hallstatt. Das berichtet ein Team von MedUni Wien, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und des Naturhistorischen Museums Wien im Fachjournal Nature Scientific Reports.

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Bronzezeitliche Bestattung, Nepluyevsky

3.800 Jahre alte Großfamilie genetisch analysiert: 32 Individuen einer Grabstätte in südlicher Ural-Region zeigen enge verwandtschaftliche Beziehungen / Nur Frauen stammten aus anderen Gebieten

Die Vielfalt von Familiensystemen in prähistorischen Gesellschaften hat die Forschung seit jeher fasziniert. Nun enthüllt eine bahnbrechende Studie von Mainzer Anthropologen und einem internationalen Team von Archäologinnen und Archäologen neue Erkenntnisse über die Ursprünge und die genetische Struktur prähistorischer Familiengemeinschaften.

Forschung
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Ötzi

Ein Forschungsteam analysierte Ötzis Genom in hoher Qualität und kann nun ein genaueres Bild von seinem Aussehen und seiner genetischen Herkunft zeichnen.

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Amphorenladung

Transportamphoren aus dem gesamten Mittelmeerraum wurden seit dem 1. Jahrtausend v. Chr. in Standardformen und -größen hergestellt. Die Produktionsstätten reagierten damit auf eine erhöhte Nachfrage und passten Gewicht und Volumen der Amphoren an, um eine rasche und effiziente Versorgung mit Gütern zu ermöglichen.

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Schädel aus einer archäologischen Fundstätte

Erbgutanalysen menschlicher Knochen stoßen an Grenzen, wenn etwa die DNA schlecht erhalten ist oder die Proben nicht zerstört werden dürfen. In solchen Fällen können auch Vergleiche der Struktur und Form bestimmter Teile des Skeletts detaillierte Informationen über Verwandtschaftsverhältnisse liefern, und zwar zerstörungsfrei. Das hat eine großangelegte Studie eines internationalen Forschungsteams unter der Leitung von Dr. Hannes Rathmann und Professorin Katerina Harvati vom Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment und dem Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie an der Universität Tübingen ergeben.

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Prähistorischer Muschelhügel (Sambaqui) in Brasilien

Genomische Geschichte der Küstengesellschaften im östlichen Südamerika untersucht

Ein internationales Forschungsteam um Dr. Tiago Ferraz von der brasilianischen Universität São Paulo hat anhand des größten genomischen Datensatzes aus Brasilien nachgewiesen, dass die Sambaqui-Gesellschaften an der Süd- und Südostküste anders als bislang angenommen keine genetisch homogene Bevölkerung darstellten.

Aus aller Welt
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Karte der Ausbreitung indogermanischer Sprachen

Ein internationales Team von Forschenden aus Linguistik und Genetik unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig hat einen wichtigen Durchbruch erzielt und damit unser Verständnis zu den Ursprüngen der indogermanischen Sprachen – einer Familie von Sprachen, die von fast der Hälfte der Weltbevölkerung gesprochen werden – maßgeblich erweitert.

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Künstlerische Interpretation eines neolithischen Familienstammbaums

Die Bestattungen eines jungsteinzeitlichen Gräberfeldes, Gurgy »les Noisat« im heutigen Frankreich, offenbarten unerwartet große Familienstammbäume, mit deren Hilfe es einem deutsch-französischen Forschungsteam gelungen ist, erste Einblicke in die Sozialstruktur frühbäuerlicher Gemeinschaften vor 6.700 Jahren zu gewinnen. Die Forschenden fanden Hinweise auf eine enge verwandtschaftliche Linie, die durch Monogamie, »Außenheirat« mit Partnergemeinschaften und generell stabile Zeiten geprägt war.

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Untersuchung von Schädeln im Labor

Forschungsteam von CAU und MPI Plön identifiziert genetische Faktoren, die der Erreger Yersinia pestis während seiner jüngsten Entwicklung erworben hat und die zum Verständnis der Entstehung der modernen Pestpandemie im 19. Jahrhundert beitragen

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