Baumaterial für eine antike Metropole

Ziegel mit 2 Stempeln aus dem 4. Jh. n.Chr.

Neues DFG-Projekt zur Erforschung von Ziegelstempeln im römischen Trier

In den nördlichen Provinzen des Römischen Reiches entwickelte sich Trier zu einem bedeutenden Wirtschafts- und Machtzentrum. Entsprechend aufwändig war die Bautätigkeit, wobei gebrannte Ziegel in großen Mengen zum Einsatz kamen. Anhand von Stempeln auf erhaltenen Ziegeln erforscht ein Team des Rheinischen Landesmuseums Trier der Generaldirektion Kulturelles Erbe, der Goethe-Universität Frankfurt am Main und des Leibniz-Zentrums für Archäologie im Rahmen eines interdisziplinären, mit 340.000 Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts in den kommenden zwei Jahren, wie die Herstellung und Verbreitung des antiken Baumaterials in Nordgallien organisiert war.

Bevölkerungsverschiebungen in Europa während der letzten Kälteperiode der Eiszeit

Eine archäologische Untersuchung der menschlichen Besiedlung während des Jungpaläolithikums ergab, dass die Bevölkerung in Europa während der letzten Kältephase der Eiszeit nicht überall gleichmäßig abnahm. Die regional sehr unterschiedlichen Bevölkerungsgrößen deuten auf unterschiedliche Reaktionen auf die Klimaveränderungen hin und führten zu einer allgemeinen Verlagerung der besiedelten Gebiete nach Osten.

Forschung
Weiterlesen
Eisberg

Zwischen dem Höhepunkt der letzten Eiszeit und heute waren Menschen starken Klimaänderungen ausgesetzt: Aufgrund des steigenden Meeresspiegels gingen Küstensiedlungsgebiete verloren, und wiederkehrende Phasen starker abrupter Abkühlungsereignisse zwangen sie zur Anpassung. Die Ursache dieser starken Temperaturschwankungen in den vergangenen 20.000 Jahren konnten Forschende nun mithilfe eines neuartigen gekoppelten Klima-Eisschild-Modells bestimmen.

Forschung
Weiterlesen
Blick von der Cova de les Cendres (Alacant, Spanien)

Die Erforschung des Übergangs vom Jagen und Sammeln zur Landwirtschaft ist in der Menschheitsgeschichte von zentraler Bedeutung. Häufig wird dieser Übergang externen Faktoren wie Umweltveränderungen zugeschrieben. Der Wandel kann auf zwei Arten stattgefunden haben: Entweder entwickelten verschiedene Gruppen unabhängig voneinander die Landwirtschaft, oder diese frühen Bauern interagierten mit Jägern und Sammlern, die dann die neuen Techniken übernahmen.

Forschung
Weiterlesen
Natürliche Mumie aus dem Takarkori Rock Shelter

Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie hat die ersten alten Genome aus der so genannten Grünen Sahara sequenziert. Die DNA-Analyse von zwei 7.000 Jahre alten Viehzüchtern aus dem Takarkori Rock Shelter im Südwesten Libyens zeigt, dass diese zu einer lange isolierten und heute ausgestorbenen nordafrikanischen genetischen Linie gehören. Diese Gruppe von Hirtennomaden weist nur einen geringen Anteil nicht-afrikanischer genetischer Abstammung auf, was darauf hindeutet, dass sich die Viehhaltung in der Grünen Sahara vorwiegend durch kulturellen Austausch und nicht durch massive Migration von Menschen verbreitet hat.

Forschung
Weiterlesen
Kieselalge Skeletonema marinoi

Ein Forschungsteam unter Federführung des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) konnte Ruhestadien einer Alge wiederbeleben, die vor fast 7.000 Jahren zum Grund der Ostsee gesunken waren. Trotz jahrtausendelanger Inaktivität im Sediment ohne Licht und Sauerstoff erlangte die untersuchte Kieselalgenart ihre volle Lebensfähigkeit zurück.

Aus aller Welt
Weiterlesen
Depas-Becher aus Troia

Einem Forscherteam ist erstmals der chemische Nachweis gelungen, dass in Troja tatsächlich Wein getrunken wurde. Das hatte bereits der Entdecker der legendären Siedlungs- und Festungsanlage, Heinrich Schliemann, im 19. Jahrhundert vermutet. Außerdem fanden die Forschenden der Universitäten Tübingen, Bonn und Jena heraus, dass auch einfache Leute in Troja Wein tranken - nicht nur Angehörige der Elite.

Forschung
Weiterlesen
CT-Scans von Schädeln eines Neandertalers und eines modernen Menschen

Bei Homo sapiens endet das Wachstum des Gesichts in der Pubertät

Das menschliche Gesicht unterscheidet sich deutlich von dem unserer fossilen Verwandten und Vorfahren – es ist vor allem deutlich kleiner und zierlicher. Die Gründe für diese Veränderung sind jedoch weitgehend unbekannt. Ein Forschungsteam unter Leitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie hat nun untersucht, wie und warum unsere Spezies eine so einzigartige Gesichtsform entwickelt hat.

Forschung
Weiterlesen
Rekonstruierte Gesichtsknochen eines frühen Homininen

Vor 1,4 Millionen Jahren lebten mindestens zwei verschiedene Homininenarten in West-Europa, zeigt neue Studie. Ein internationales Forschungsteam, darunter Senckenberg-Wissenschaftlerin Dr. Julia Galán García, hat im Jahr 2022 entdeckte fossile menschliche Gesichtsknochen auf ein Alter von bis zu 1,4 Millionen Jahren datiert. Die fossilen Fragmente einer linken Gesichtshälfte aus der spanischen Fundstätte Sima del Elefante stellen damit das älteste bekannte Gesicht in Westeuropa dar.

Forschung
Weiterlesen
Orkan

Anhand eines Bohrkerns, der am sogenannten Great Blue Hole vor der Küste des mittelamerikanischen Staates Belize entnommen wurde, habt ein Forschungsteam der Universitäten Frankfurt, Köln, Göttingen, Hamburg und Bern die lokale Klimageschichte der letzten 5.700 Jahre analysiert.

Aus aller Welt
Weiterlesen
Swartkrans-Höhle in Südafrika

Paranthropus robustus war eine frühe Hominidenart, die vor etwa zwei Millionen Jahren in Südafrika lebte und mit dem frühen Homo − einem direkten Vorläufer des modernen Menschen − koexistierte. Die zahlreichen Schädel- und Zahnfossilien verraten viel über die Ernährung und die soziale Organisation von Paranthropus robustus. Der Mangel an gut erhaltenen, taxonomisch aussagekräftigen postkranialen Fossilien im südafrikanischen Fundmaterial erschwerte jedoch die Interpretation der biologischen Merkmale. Kürzlich konnte jedoch ein Beinknochen mit Gelenk, bestehend aus Hüftknochen, Oberschenkelknochen und Schienbein, von Swartkrans Member 1 (M1) anhand von äußeren Merkmalen des unteren Oberschenkelknochens der Spezies Paranthropus robustus zugeordnet werden. Dies ermöglichte erstmals tiefere Einblicke in die Größe, Statur, Haltung und Fortbewegung dieser Art.

Aus aller Welt
Weiterlesen