Analyse alter Genome zeigt bislang unbekannten Genfluss zwischen Nord- und Südamerika

Die Karte zeigt die geografischen Wanderungsbewegungen der Bevölkerungsgruppen

Die erste umfangreiche Analyse alter Genome aus Mittel- und Südamerika belegt einen bedeutenden, bislang unbekannten frühen Bevölkerungsaustausch. Untersucht wurden dafür die Genome von bis zu 11 000 Jahre alten menschlichen Überresten von 49 prähistorischen Individuen. Die in der Fachzeitschrift Cell veröffentlichte Studie zeigt, dass ein markanter DNA-Typ, der mit der ersten weit verbreiteten archäologischen Kultur Nordamerikas (Clovis) verbunden ist, vor 11 000 bis 9 000 Jahren auch in Chile, Brasilien und Belize auftrat.

Illustration: Neandertaler vs. Wollhaarnashorn

Kopfverletzungen waren bei Neandertalern nicht häufiger als bei frühen anatomisch modernen Menschen in Eurasien. Das fand ein Forscherteam unter der Leitung von Professorin Katerina Harvati vom Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment und der Universität Tübingen heraus. Die Ergebnisse stehen im Widerspruch zu bisherigen Annahmen, denen zufolge Fossilien von Neandertalern eine ungewöhnlich hohe Zahl von Verletzungen aufwiesen. Das frühere Image des Neandertalers als grobschlächtigem oder gar gewalttätigem Frühmenschen muss weiter revidiert werden.

Paläolithikum
Weiterlesen
Bremer Kogge wird fotogrammetrisch vermessen

Wissenschaftler der Jade Hochschule untersuchen die Verformung des historischen Handelsschiffes im Deutschen Schifffahrtsmuseum

Im Mittelalter als Handelsschiff auf den Weltmeeren, jahrzehntelang als Wrack unter Wasser, jetzt im Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven ausgestellt – die Geschichte der »Bremer Kogge« ist lang. Damit das Handelsschiff und damit ein wichtiger Teil der maritimen Geschichte weiterhin erhalten bleibt, sind aufwendige Konservierungsarbeiten notwendig. Wissenschaftler_innen der Jade Hochschule schaffen hierfür die Voraussetzung, indem sie messen, wie sich das über 600 Jahre alte Wrack verformt.

3D
Weiterlesen
Schädel mit Hiebverletzung

Eine neue bioarchäologische Studie liefert erstmals Gesamtdarstellung zur Gesundheit der Europäer über einen Zeitraum von 2000 Jahren.

Forschung
Weiterlesen
Verleihung des Archäologie-Preises 2018

Katrin Schütz, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, überreichte am 12. November den mit 8.000 Euro dotierten Archäologie-Preis Baden-Württemberg in Stuttgart an Reiner Blumentritt aus Schelklingen und Georg Hiller aus Blaubeuren. Den Förderpreis erhielt die Archäologie-AG Kirchheim unter Teck.

Denkmalschutz
Weiterlesen
Slawischer Burgwall Pechau, Luftbild

Anläßlich von Deichsanierungsarbeiten führten Archäologen des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt Ausgrabungen am slawischen Burgwall Pechau bei Magdeburg durch. Die mittelalterliche Befestigung war bereits bei der Anlage des Deiches Ende des 19. Jh. teilweise zerstört worden. Bei den aktuellen Grabungen konnten die Wissenschaftler außer der Befestigungsanlage selbst auch mehrere Gebäude und eine Straße innerhalb des Walls dokumentieren und die historisch belegte Zerstörung der Anlage im 11. Jh. durch einen Brand auch archäologisch bestätigen.

Ausgrabungen
Weiterlesen
Viele Milchvieharten, darunter Kühe und Yaks, gelangten bereits in vorgeschichtlicher Zeit in die Mongolei

Die Milchweidewirtschaft machte die Hirten der mongolischen Steppe einst stark genug, den größten Teil Asiens und Europas zu erobern. Der Ursprung dieser Lebensform in der ostasiatischen Steppe ist jedoch unklar. Nun hat ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Jenaer Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte Belege dafür gefunden, dass die Milchviehhaltung bereits um etwa 1300 v. Chr. durch einen Prozess kultureller Übertragung ohne weitreichenden Austausch der Bevölkerung oder großflächige Migration in die Mongolei gelangte.

Forschung
Weiterlesen
Prof. Dr. Martin Kümmel, einer der Sprecher der neuen Graduiertenschule, bei der Eröffnungsrede

Eine alte Menschheitsfrage lautet: Woher kommen wir? Seit 2014 suchen WissenschaftlerInnen am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte auf neuen Wegen nach Antworten. Sie verlassen die alten Pfade der klassischen Einzeldisziplinen wie Archäologie, Genetik oder Linguistik und kommen auf neuen interdisziplinären Zugängen zu erstaunlichen Erkenntnissen. Es entsteht eine Forschungslandschaft, die auch immer mehr junge Forscher und Forscherinnen aus der ganzen Welt anzieht. Für sie wurde die "International Max Planck Research School (IMPRS) for the Science of Human History" ins Leben gerufen.

Forschung
Weiterlesen
Die neue Generaldirektorin Univ.-Prof. Dr. Alexandra Busch

Mit einer Feierstunde am Samstag, den 3. November 2018 wurde Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch offiziell die Leitung des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM) in Mainz übertragen. Schon seit 2014 setzt sie sich als Forschungsdirektorin am RGZM dafür ein, das 1852 gegründete Haus mit neuen Formaten in Forschung und Vermittlung voran zu bringen. Die Institutsleitung ist verbunden mit einer Professur für Archäologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU).

Personalia
Weiterlesen
Felzeichnung Pferde Eisenzeit

Ein archäologisches Forschungsteam unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte und des Instituts für Archäologie und Ethnographie (IAET) der Russischen Akademie der Wissenschaften – Sibirien hat durch die Analyse alter Proteine und alter DNA, die aus winzigen Splittern tierischer Knochen gewonnen wurden, Belege dafür gefunden, dass bereits vor mehr als 4.000 Jahren domestizierte Tiere - Rinder, Schafe und Ziegen – in den Hochgebirgskorridoren im Süden Kirgisistans geweidet wurden.

Genetik
Weiterlesen
Mittelalterlicher Steinweg

In- und ausländische Archäologen haben unter der Fachaufsicht des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Marsberg (Hochsauerlandkreis) die Überreste zahlreicher Gebäude aus verschiedenen Zeiten freilegen können. Pfostenlöcher und Gruben weisen auf hölzerne Bauten hin, so genannte Pfostenbauten. Aus welcher Epoche die ältesten dieser Gebäude am Ort sind, ist ungewiss. Sie stammen aber spätestens aus der Völkerwanderungszeit, dem 5./6. Jahrhundert nach Christus.

Ausgrabungen
Weiterlesen