Neue Studie enthüllt Details der Geschichte Inner-Eurasiens

Geografische Verteilung der untersuchten Gruppen

Ein internationales Forschungsteam hat archäologische, historische und linguistische Daten mit den genetischen Informationen von mehr als 700 neu analysierten Individuen kombiniert, um ein detaillierteres Bild der Geschichte des inneren Eurasiens zu erstellen. Dabei zeigte sich, dass die indigenen Bevölkerungsgruppen der Region genetisch, kulturell und sprachlich sehr unterschiedlich sind. Genetisch lassen sie sich jedoch drei Gradienten zuordnen, die geografisch von Ost nach West verlaufenden Zonen entsprechen.

Xiahe Unterkiefer aus der Baishiya-Höhle

Bisher waren die Denisovaner nur durch einige wenige Fossilfragmente aus der Denisova-Höhle in Sibirien bekannt. Ein internationales Forschungsteam beschreibt nun einen 160.000 Jahre alten frühmenschlichen Kiefer aus Xiahe in China. Mithilfe der Analyse alter Proteine fanden die Forschenden heraus, dass der Besitzer des Unterkiefers einer Population angehörte, die eng mit den Denisovanern aus Sibirien verwandt war. Diese Population lebte während des Mittleren Pleistozäns im Hochland von Tibet und hatte sich schon lange vor Ankunft des Homo sapiens in der Region an die höhenbedingt sauerstoffarme Umgebung angepasst.

Funde & Befunde
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Computersimulation der Wanderbewegungen von Homo sapiens

Forscher berechnen in Computersimulationen die statistische Wahrscheinlichkeit von Wanderbewegungen wie der des Homo sapiens

Die Wiege der Menschheit liegt in Afrika. Von dort aus besiedelte der anatomisch moderne Mensch die Welt, dies gilt als gesichert. Unklar ist noch, warum der Ursprung in Afrika lag und warum sich Homo sapiens gegen Arten wie den Neandertaler oder den Denisova-Mensch durchsetzen konnte. Möglicherweise sind die Ursachen weniger die oft angeführten Umweltfaktoren, als vielmehr zufällige Prozesse.

Digitale Technologien
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Kopie eines byzantinischen Silbertellers aus der Sammlung des RGZM

Der Leibniz-WissenschaftsCampus – Byzanz zwischen Orient und Okzident – Mainz wird für weitere vier Jahre von der Leibniz-Gemeinschaft gefördert. Durch die im WissenschaftsCampus gebündelten kooperativen Ressourcen zweier Leibniz-Institute und der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) hat sich Mainz in den letzten Jahren als eines der relevanten Forschungs- und Ausbildungszentren in den »Byzantine Studies« in Europa etabliert. Die bewilligte Fördersumme von über 1,1 Mio. Euro stellt die Finanzierung des Zentrums, den Ausbau des Forschungsprogramms und die Implementierung nachhaltiger Strukturelemente bis Mitte 2023 sicher.

Forschung
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Schaufelferner Gletscher

Eine an der Universität Heidelberg entwickelte Messmethode zur präzisen Datierung von Gletschereis aus der Kleinen Eiszeit wurde gemeinsam mit Forscherinnen und Forschern der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in den Ostalpen erfolgreich getestet. Die auf quantenphysikalischen Techniken basierende Methode soll dazu beitragen, regionale Klimaänderungen besser zu verstehen. Nach den Worten der Wissenschaftler stellen die Ergebnisse einen Durchbruch bei der Eisdatierung im Altersbereich der letzten 1.000 Jahre dar.

Forschung
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Farbstoffverteilung in Textilien

Auch vor Tausenden von Jahren haben die Menschen schon Kleidung mit bunten Mustern getragen. Für deren Herstellung nutzten sie verschiedene Farbstoffe aus dem Tier- und Pflanzenreich. Das zeigen neue Analysen von Chemikern der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), die mehrere Jahrtausende alte Textilien aus China und Peru untersucht haben. Im Fachjournal »Scientific Reports« beschreiben sie ein neues Verfahren, mit dem sich die räumliche Verteilung der Farbstoffe in Textilproben und somit auch deren Muster rekonstruieren lassen.

Forschung
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Der Ellwanger Münzschatz (unrestauriert)

Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart präsentiert Ellwanger Schatzfund

In einem Waldstück bei Ellwangen haben zwei Sondengänger einen der größten Silbermünzschätze aus dem Spätmittelalter entdeckt. Den aus über 9.200 Münzen bestehenden Fund teilten sie zunächst unter sich auf. Monate später meldete einer der beiden dann schließlich doch dem Landesamt für Denkmalpflege (LAD) Baden-Württemberg die Entdeckung und führte die Archäologen zum ursprünglichen Fundplatz. Aufgrund der späten Meldung des Fundes und weil ein Teil vom zweiten Beteiligten zurückgehalten wurde, wurde gegen die beiden Militaria-Sammler aus dem Ostalbkreis Strafbefehl wegen Unterschlagung erlassen. Den Fund, der in diesem Sommer in einer kleinen Sonderausstellung im Alamannenmuseum Ellwangen gezeigt werden soll, präsentierte das LAD am vergangenen Dienstag der Öffentlichkeit.

Funde & Befunde
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Menschen aus Neuguinea und den nahegelegenen Inseln tragen Belege für eine Abstammung von mehr als einer Gruppe von Denisovanern in ihrem Erbgut

Als der moderne Mensch Afrika verließ, vermischte er sich mit dem Neandertaler und dem Denisova-Menschen. Ein Forschungsteam hat nun DNA-Fragmente untersucht, die diese ausgestorbenen Homininen an moderne Menschen weitergegeben haben, deren Nachfahren heute auf den Inseln Südostasiens und in Papua-Neuguinea leben. Dabei stellten sie fest, dass nicht nur eine, sondern zwei verschiedene Denisovaner-Linien – die sich schon vor Hundertausenden von Jahren voneinander getrennt hatten – Erbgut an die Vorfahren der Papua weitergegeben haben. Eine der beiden Denisova-Linien unterscheidet sich von der anderen so sehr, dass es sich bei ihr sogar um eine völlig neue Urmenschen-Gruppe handeln könnte.

Forschung
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Vergleich Meganthropus-Unterkieferfragment mit Orang Utan-Kiefer und Homo erectus-Kieferrekonstruktion

Senckenberg-Wissenschaftler haben mit einem internationalen Team eine weitere fossile Menschenaffenart in der Senckenberg Hominiden-Sammlung nachgewiesen. Die neue Art wurde bereits 1950 von Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald, dem Begründer der paläoanthropologischen Abteilung Senckenbergs, als Meganthropus palaeojavanicus beschrieben, jedoch damals als Urmensch gedeutet. Durch Untersuchungen der anatomischen Strukturen der Zähne zeigen die Forschenden nun, dass es vor etwa einer Million Jahren im Lebensraum von Homo erectus mindestens drei weitere Hominiden auf Java gab.

Südostasien
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Eisenzeitliche Öfen

Archäologen des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt fanden bei Griebo (Stadt Coswig, Landkreis Wittenberg) einen mehrphasigen Siedlungsplatz, der von der Eisenzeit bis ins 9. Jahrhundert genutzt wurde. Über mehrere Jahrhunderte wurde dort Eisen aus Raseneisenerz gewonnen und weiterverarbeitet. Daneben fanden sich in Form eines Kalkbrennofens Hinweise auf die Produktion von Mörtel und Belege für Textilherstellung.

Ausgrabungen
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Einer der freigelegten eisenzeitlichen Öfen auf der Ausgrabung

Vor über 2.000 Jahren war das Siegerland eine blühende Region für Eisenproduktion. In den bislang größten bekannten Verhüttungsöfen ihrer Epoche in Europa gewannen keltische Hüttenleute große Mengen an Stahl. Archäologen gelang in Siegen nun ein Nachweis dieser bisher für die Eisenzeit in Mitteleuropa einzigartigen großen Zahl an Werkstätten zur Eisenverarbeitung.

Nordrhein-Westfalen
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