Neuer Vorfahr des Menschen in Europa entdeckt

Die 21 Knochen des am vollständigsten erhaltenen Teil-Skelettes eines männlichen Danuvius

Der aufrechte Gang und die gemeinsamen Vorfahren des Menschen und der Menschenaffen haben sich möglicherweise nicht in Afrika, sondern in Europa entwickelt. Zu diesem Schluss kommt ein internationales Forschungsteam um Professorin Madelaine Böhme vom Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen in einer am Mittwoch im Fachmagazin Nature veröffentlichten Studie. Böhme hat in Süddeutschland Fossilien einer bislang unbekannten Primatenart entdeckt: Die versteinerten Überreste des Danuvius guggenmosi, der vor 11,62 Millionen Jahren lebte, lassen den Schluss zu, dass er sich sowohl auf zwei Beinen als auch kletternd fortbewegen konnte. Die Fähigkeit, aufrecht zu gehen, gilt als zentrales Merkmal von Menschen.

Ostgrenze des Fränkischen Reichs im 9. Jh.

Archäologen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt sind in Biederitz im Landkreis Jerichower Land auf eine Wall-Graben-Anlage gestoßen, bei der es sich wahrscheinlich um das in zeitgenössischen Schrifquellen genannte karolingische Militärkastell in der Nähe Magdeburgs handelt.

Sachsen-Anhalt
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Die Fundstelle von Ötzi auf dem Tisenjoch

Welche Route wählte der "Mann aus dem Eis" vor 5300 Jahren bei seinem Aufstieg in die Ötztaler Alpen? Dazu gab und gibt es unterschiedliche Theorien. Prof. Klaus Oeggl hat nun gemeinsam mit einem Team auf, in und bei der Mumie gefundene Moose analysiert. Die Ergebnisse legen nahe, dass Ötzi eine südliche Route wählte und über die Schlucht am Eingang des Südtiroler Schnalstals aufstieg.

Forschung
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Wikingerfrauen

Forscher der Universität Tübingen werten Gesundheitsdaten in ländlichen Regionen Skandinaviens seit dem späten 8. Jahrhundert als Hinweis auf relativ günstige soziale Stellung der Frauen

Die skandinavischen Länder gelten heute als Vorbild bei der Gleichstellung von Mann und Frau. Eine neue Studie weist darauf hin, dass die Wurzeln für diese Entwicklung bereits früh gelegt worden sein könnten.

Forschung
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Erosion

Die Erosion von Böden reduziert die Produktivität von Ökosystemen, sie verändert die Nährstoffkreisläufe und sie wirkt sich damit direkt auf das Klima und die Gesellschaft aus. Ein Forscherteam untersuchte zeitliche Veränderungen der Bodenerosion, indem es Sedimentablagerungen in mehr als 600 Seen weltweit analysierte. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Sedimente vor rund 4.000 Jahren weltweit deutlich zugenommen hatten. Gleichzeitig nahm darin der Anteil an Pollen von Bäumen stark ab, was ein klarer Indikator für eine Entwaldung ist. Der Studie nach hatten Einflüsse des Menschen, wie eine veränderte Landnutzung, die Bodenerosion schon lange vor der Industrialisierung verstärkt.

Forschung
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Himmelsscheibe von Nebra

Kooperationsvertrag zwischen dem Landesmuseum für Vorgeschichte Halle und dem British Museum London unterzeichnet

In einer großen Sonderausstellung wird das Landesmuseum in Halle vom 20. November 2020 bis zum 16. Mai 2021 die Forschungsergebnisse der vergangenen 20 Jahre rund um das berühmte Weltdokumentenerbe präsentieren. Neue Funde und Befunde aus Sachsen-Anhalt werden darin durch hochrangige Leihgaben aus dem British Museum sowie anderen Museen im In- und Ausland ergänzt. Die Ausstellung wird – z. T. mit anderen Schwerpunkten – im Anschluss von Juni bis Oktober 2021 im British Museum in London zu sehen sein.

Museen & Ausstellungen
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Freilegung der Gräber vor der Kirche

Bei Umgestaltungsarbeiten auf dem Vorplatz der Kirche St. Margareta in Neuenkirchen haben Archäologen einer Fachfirma in Abstimmung mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zahlreiche Knochen geborgen. Nach Abschluss der Untersuchungen werden die Gebeine wieder bestattet.

Ausgrabungen
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Grabungsleiter Robert Süße, Eckhard Döring vom Straßenbauamt Paderborn und Stadtarchäologin Dr. Sveva Gai (v.l.n.r.) stehen auf dem Fundament von einem der freigelegten Türme

Archäologen legen 100 Meter langen Abschnitt der mittelalterlichen Stadtmauer von Paderborn frei

Stadtkerngrabungen eröffnen meistens nur auf kleinen Parzellen einen Blick in die Vergangenheit. In Paderborn jedoch untersuchen Archäologen aktuell in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) einen langen Teilabschnitt der mittelalterlichen Stadtbefestigung. In der freigelegten Fläche liegen die Grundmauern der Wehranlage mit mehreren Türmen. Damit gelingt den Wissenschaftlern die bislang größte Ausgrabung eines zusammenhängenden Mauerabschnitts, der den Straßenverlauf bis heute prägt.

Ausgrabungen
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Die Frauenfigur vom Typ Gönnersdorf wurde in Waldstetten gefunden und ist ca. 15.000 Jahre alt

Archäologen der Universität Tübingen haben ein Fundstück aus der Gemeinde Waldstetten im Ostalbkreis als 15.000 Jahre altes Kunstwerk aus der Eiszeit identifiziert. Die Frauenfigur vom Typ Gönnersdorf zeigt gleichzeitig einen stark vereinfachten Frauenkörper und einen Phallus. Figuren dieser Art sind bereits aus Fundstätten in Europa bekannt, erstmals wurde nun ein Exemplar im Ostalbkreis gefunden.

Funde & Befunde
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Funde vom bronzezeitlichen Schlachtfeld an der Tollense

Persönlicher Besitz eines bronzezeitlichen Kriegers auf dem Schlachtfeld im Tollensetal entdeckt

Ein Forschungsteam unter Leitung der Universität Göttingen, des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern und der Universität Greifswald hat im Tollensetal 31 ungewöhnliche Objekte entdeckt. Die Forscherinnen und Forscher vermuten, dass die Funde zum persönlichen Besitz eines bronzezeitlichen Kriegers gehören, der vor 3.300 Jahren auf dem Schlachtfeld starb.

Funde & Befunde
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CT/MRI Mensch, Schimpanse, Gorilla

Das Gehirn des Menschen ist ungefähr dreimal so gross wie dasjenige eines Menschenaffen. Zurückzuführen ist dies nicht zuletzt auf die evolutionäre Herausbildung neuer Hirnstrukturen, die zum Beispiel das Sprechen oder das Herstellen von Werkzeugen ermöglichen. Wie Anthropologinnen und Anthropologen der Universität Zürich zeigen, standen diese Veränderungen im Gehirn jedoch in keiner Wechselwirkung zu den Umformungen, die der Schädel im Zuge der Evolution durchlief.

Forschung
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