Archäologie im Kriegsgebiet

Prof. Ali Al-Salami und Prof. Norbert Nebes

Altertumswissenschaftler aus dem Jemen zu Gast an der Universität Jena

Im Gegensatz zu anderen arabischen Staaten herrscht in der Bevölkerung des Jemen ein großes Interesse an den geschichtlichen und kulturellen Geschehnissen vor dem Einzug des Islams. Eine Blütezeit erlebte die Region etwa unter dem Volk der Sabäer, das mindestens vom 8. Jahrhundert bis etwa zum 4. Jahrhundert v. Chr. den Süden der arabischen Halbinsel beherrschte. Jemenitische Archäologen ergründeten bis vor kurzem kontinuierlich die Geschichte ihres kleinen Landes. Doch seit 2012 herrscht in dem ohnehin von Unsicherheit gebeutelten Land ein Bürgerkrieg, in den auch Saudi Arabien involviert ist. Historische Forschungen sind kaum möglich, da Ausgrabungsstätten und Museen durch die bis heute andauernden Kriegshandlungen und Bombardements teilweise schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Seit langem leiden viele im Fach unter prekären Beschäftigungsverhältnissen, unter problematischen Kettenverträgen und der unverhältnismäßigen Entlohnung ihrer guten Arbeit. Es leiden das nicht-staatliche Ausgrabungswesen sowie die Spezialisten - z. B. Zeichner, Anthropologen, Osteologen etc. - unter dem Fehlen breit akzeptierter Qualitätsstandards und eines dazugehörigen, wirksamen Kontrollwesens. Probleme, die andere Berufe mit Hilfe eines Berufsverbandes eigenständig regeln, anstatt nach staatlicher Hilfe oder Kontrolle zu rufen. Die Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (DGUF) möchte sich ein Bild zu den Anliegen und Bedürfnissen der Kollegen zu diesem Thema machen und bittet alle Kollegen, sich an einer Online-Befragung zu beteiligen.

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Angkor

Prof. Dr. Hans Leisen und Dr. Esther von Plehwe-Leisen ausgezeichnet

Seit über 20 Jahren gebieten Prof. Dr. Hans Leisen und Privatdozentin Dr. Esther von Plehwe-Leisen dem Verfall der kambodschanischen Tempelstadt Angkor Einhalt. Das Ehepaar erhielt jetzt das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für sein langjähriges Engagement im Rahmen des »German Apsara Conservation Project« (GACP) und der Projekte am Wat Ratchaburana Tempel im thailändischen Ayutthaya und am Borobudur Tempel in Indonesien.

Kulturerbe
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Vermessung Olympia

Das Architekturreferat des Deutschen Archäologischen Instituts und das Palastmuseum Peking kooperieren im Bereich der archäologischen Bauforschung

Dorisch, ionisch, korinthisch, dorischer Eckkonflikt, Entasis und Kurvatur, dies sind alles Begriffe, die für chinesische Archäologen bei der Erforschung und Bewahrung der überwiegend aus Holz errichteten Bauten der Palastanlagen der chinesischen Kaiser in Peking keine Rolle spielen. Umso interessierter haben zwei chinesische Mitarbeiter des Palastmuseums bei ihrem dreiwöchigen Aufenthalt in Griechenland diese für sie neue Steinarchitektur studiert.

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Restaurierungsarbeiten im Peristylhof

Restauratoren aus Jordanien, Tunesien und Libyen zur Weiterbildung in Ephesos

An dem fünfjährigen Kursprogramm, das auf Initative des Ephesus Foundation eingerichtet wurde, nahmen 15 Restauratoren aus fünf Nationen teil. Zum Abschluss des Programms restaurierten die Teilnehmer, die künftig in ihren Heimatländern eine neue Generation von Restauratoren ausbilden sollen, zahlreiche gefährdete Mosaiken im sog. Hanghaus 2.

Denkmalschutz
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Fresco von Jan van der Straet: Calcio vor Santa Maria Novella, 1558

Wer glaubt, heute ginge es auf dem Spielfeld grob zu, der würde sich über den mittelalterlichen Fußball wundern: Das Spiel stand den damals allseits beliebten Steinschlachten und Faustkämpfen in nichts nach. Es kam ohne Spielfeld aus, Stadttore dienten als Tor. Fußball wird seit Jahrhunderten gespielt, das beweisen alte Quellen.

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Felsbild in 3D, Touchscreen

Ende Mai wurde das EU-Projekt »Pitoti« in Madrid mit dem Europa-Nostra-Preis geehrt, der höchsten europäischen Anerkennung im Bereich des kulturellen Erbes. Das Projekt untersuchte prähistorische Steinfiguren an einer UNESCO-Weltkulturerbe-Stätte in Norditalien und präsentierte die Gravuren mit moderner Medientechnik bei Ausstellungen.

Kulturerbe
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Wissenschaftsauszeichnung

Die Akademie von Athen hat an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften angesiedelten Projekt »Inscriptiones Graecae« ihren Preis für Exzellenz in der Wissenschaft verliehen und würdigte damit dessen Arbeit auf dem Feld der griechischen Epigraphik.

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Punktwolke Gareus-Tempel

Nach 14 Jahren beginnt das Deutsche Archäologische Institut wieder mit umfangreicheren Feldforschungen im Südirak

Ein internationales Team unter Leitung von Margarete van Ess (Leiterin der DAI-Außenstelle Bagdad) führte einen archäologischen Umlandsurvey sowie Voruntersuchungen für Konservierungsarbeiten durch.

Forschung
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Die Exkursionsgruppe zu Besuch im DAI

Im Rahmen des Deutsch-Arabischen Kulturdialogs besuchte eine Studierendengruppe der Jordanischen Universität Amman vom 4.-11. Februar 2016 Berlin. Ziel der Exkursion war es, dem akademischen Nachwuchs Jordaniens einen Einblick in die Erforschung, konservatorische Behandlung und touristische Erschließung ihres kulturellen Erbes durch deutsche Kulturinstitutionen zu ermöglichen.

Aus aller Welt
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Der Archäologie-Preis Baden-Württemberg wird in diesem Jahr zum zehnten Mal ausgeschrieben. Er wird an Personen und Institutionen verliehen, die sich als Ehrenamtliche besondere Verdienste um die Erforschung, Publikation und Präsentation archäologischer Funde und Befunde im Land Baden-Württemberg erworben haben.

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