Menschliche Fußabdrücke als Momentaufnahme der arabischen Ökologie vor 120.000 Jahren

Forschende untersuchen den Alathar-See, der in einer Senke zwischen zwei Sanddünen in der westlichen Nefud-Wüste in Saudi-Arabien liegt

Unter Verwendung hochauflösender paläoökologischer Informationen, die aus versteinerten Fußabdrücken gewonnen wurden, präsentiert eine neue, in der Zeitschrift Science Advances, veröffentlichte Studie ca. 120.000 Jahre alte menschliche und tierische Fußabdrücke, die in einem prähistorischen Seebett in Nordarabien entdeckt wurden. Die Funde stellen den frühesten Nachweis von Menschen in diesem Teil der Welt dar und zeigen, dass Wanderbewegungen von Menschen und Tieren und die landschaftliche Nutzung eng miteinander verbunden waren.

Bronzezeitlicher Grabhügel bei Schönebeck

Die Sakrallandschaft aus der Zeit des Übergangs von der Jungsteinzeit zur Bronzezeit um die beiden Ringheiligtümer an der Elbe ist wesentlich älter als bisher angenommen. Der erste monumentale, trapezförmige Grabbau südöstlich des Ringheiligtums Pömmelte datiert in die Baalberger Kultur – und somit in einen Zeitraum von 4.000 bis 3.400 vor Christus. Auch eine weitere Körperbestattung konnte dieser archäologischen Kultur zugeordnet werden. Bislang galten Bestattungen und ein Grabengeviert der älteren Schnurkeramischen Kultur (ab ungefähr 2.800 vor Christus) als älteste Belegungsphase des Areals.

Ausgrabungen
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Baumringe

Gegenwärtige Erwärmung außergewöhnlich

Baumringe übertreiben – das hat nun ein Forscherteam herausgefunden. Aus der Breite der Wachstumsringe von Bäumen schließen Wissenschaftler für vergangene Jahrhunderte auf die historischen Klimabedingungen in dem jeweiligen Jahr. Die bisherigen Temperaturrekonstruktionen aus den Jahresringen der Bäume sind aber fehlerhaft, so eine nun in der Fachzeitschrift Climate Dynamics veröffentlichte Studie. Sie geben die natürlichen Schwankungen des Klimas vergangener Jahrhunderte übertrieben wieder. Ein Vergleich mit Daten etwa aus Pfarr- und Stadtarchiven zeigt, dass sich das Klima in Wirklichkeit deutlich gleichmäßiger entwickelt hat. Was wiederum einen weiteren Beleg bietet, wie außergewöhnlich die moderne menschgemachte Erwärmung tatsächlich ist.

Forschung
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Bronzezeitliche Siedlungslandschaften in Süddeutschland

Das Allgäu ist bisher auf der archäologischen Landkarte weitgehend leer geblieben. Neue Untersuchungen der Universität Tübingen zeigen jetzt, dass die Menschen schon vor 3.000 Jahren auch an sich ungünstige Siedlungsräume nutzten, um von prähistorischen Fernhandelsrouten zu profitieren.

Deutschland
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Backenzahn aus der Stajnia-Höhle (3D-Modell)

80.000 Jahre alter Neandertaler offenbart kulturelle und genetische Verbindungen zwischen Polen und dem Nordkaukasus

Ein internationales Team berichtet in einer neuen Studie über das älteste mitochondriale Genom eines Neandertalers aus Mittelosteuropa. Das aus einem Zahn aus der Stajnia-Höhle in Polen extrahierte mitochondriale Genom ähnelt eher dem eines Neandertalers aus dem Kaukasus als den zur damaligen Zeit in Westeuropa lebenden Neandertalern. Auch die am Fundort entdeckten Steinwerkzeuge ähneln denen aus südlichen Gebieten, was darauf hindeutet, dass in der Steppen-/Taiga-Umgebung lebende Neandertaler sich zur Nahrungssuche weiter von ihrem Heimatgebiet entfernten als bisher angenommen. Die Flüsse Prut und Dnjestr wurden wahrscheinlich als Hauptkorridore für die Ausbreitung von Polen in den Kaukasus genutzt.

Genetik
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Himmelsscheibe von Nebra

1.000 Jahre jünger und anderer Fundort?

Die Himmelsscheibe von Nebra ist der weltweit wohl bekannteste archäologische Fund Deutschlands. Sie gilt als älteste konkrete Darstellung astronomischer Phänomene und zählt seit 2013 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Nach aktuellem Kenntnisstand wurde die Scheibe vor 3.600 Jahren auf dem Mittelberg bei Nebra zusammen mit weiteren bronzezeitlichen Objekten vergraben. Der Frankfurter Archäologieprofessor Rüdiger Krause und Rupert Gebhard, Direktor der Archäologischen Staatssammlung München, stellen die Datierung nun in Frage. Ihrer Ansicht nach stammt das Objekt aus der Eisenzeit und wäre damit rund 1.000 Jahre jünger. Sie zweifeln auch den Fundort auf dem Mittelberg an, womit »alle bisherigen astronomischen Interpretationen hinfällig« würden, wie sie in einer Pressemitteilung darlegen.

Funde & Befunde
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Bisher wurden Gebeine von mehr als hundert Individuen auf dem Schlachtfeld entdeckt

Die menschliche Fähigkeit, auch nach dem Säuglingsalter Milch verdauen zu können, hat sich in Mitteleuropa in nur wenigen Tausend Jahren verbreitet. Das zeigen Ergebnisse eines internationalen Forschungsteams von Paläogenetikern unter Leitung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU).

Funde & Befunde
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Blick entlang der Längsseite eines Mustatil-Baus

Neue archäologische Forschungen in Saudi-Arabien dokumentieren Hunderte von Bauwerken aus Stein, die als monumentale Stätten interpretiert werden, an denen frühe Viehzüchter Rituale durchführten. In einer neuen Studie, die in der Zeitschrift The Holocene veröffentlicht wurde, stellen Forschende der Max-Planck-Gesellschaft in Jena zusammen mit saudischen und internationalen Kollaborationspartnern die erste detaillierte Studie über "Mustatil"-Steinbauten in der arabischen Wüste vor.

Ausgrabungen
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Eine retuschierte Steinspitze vom archäologischen Fundort Prospect Farm

Durch die Analyse von Werkzeugformen, welche häufig gemeinsam auftreten, ist es Forschern gelungen, ein künstliches neuronales Netz zu entwickeln, das zuverlässig Werkzeugsets der mittleren und späten Steinzeit in Afrika unterscheidet.

Funde & Befunde
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Keilmesser aus der Sesselfelsgrotte

Klimaveränderungen kurz vor ihrem Verschwinden lösten bei den späten Neandertalern in Europa eine komplexe Verhaltensänderung aus: Sie entwickelten ihre Werkzeuge weiter. Das hat eine Forschungsgruppe der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Università degli Studi die Ferrara (UNIFE) anhand von Funden in der niederbayrischen Sesselfelsgrotte herausgefunden.

Forschung
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Mittelalterliche Handschrift

Stärkung der Digital Humanities: Universität Kiel wird Teil der internationalen READ-Genossenschaft

Nichts weniger als den Zugriff auf handschriftliche Quellen zu revolutionieren, hat sich die READ-COOP SCE zum Ziel gesetzt. Dafür entwickelt und betreibt sie gemeinschaftlich die digitale Transkribus-Infrastruktur zur automatischen Texterkennung von Handschriften. Um an der Entwicklung der zukunftsweisenden Technologie mitzuwirken und ihren Einsatz in Forschung und Lehre zu unterstützen, wird die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) auf Initiative der Universitätsbibliothek (UB) Teil dieser europäischen Genossenschaft.

Digital Humanities
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