»Nordrhein-Westfalen spart an Archäologie und Baudenkmalpflege und vergeudet dennoch öffentliche Gelder«

Übergabe der DGUF-Petition an den Düsseldorfer Landtag

… mit dieser aufrüttelnden Schlagzeile wandte sich die Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (DGUF) am 26.11.2014 an die Öffentlichkeit. Ein Jahr nach der DGUF-Petition gegen die Mittelkürzungen in der Archäologie und der Baudenkmalpflege von Nordrhein-Westfalen (NRW) bilanzieren Frank Siegmund und Diane Scherzler die erreichten Effekte der Petition und der Renovierung des Denkmalschutzgesetzes wie folgt: »Nordrhein-Westfalen hat 2013 seinen langjährigen Sparkurs in der Archäologie und in der Baudenkmalpflege deutlich verschärft, trotz eines starken öffentlichen Bürgerprotests. Heute setzt das Land für den Erhalt seines kulturellen Erbes weniger Mittel ein als die meisten anderen Bundesländer und nur ein Drittel dessen, was in Europa üblich ist. Dennoch verzichtet das Land NRW infolge ungeschickter Gesetzesregelungen zu Gunsten von Investoren auf jährliche Einnahmen für die Archäologie in Millionenhöhe. Diese Kosten muss stattdessen die Allgemeinheit übernehmen. Das vergeudete Geld ist in Summe ein Mehrfaches dessen, was das Land selbst für die Archäologie einsetzt.«

Archäologische Berichte

Die neuen Bände der Monografienreihe der DGUF erscheinen ab sofort im Open Access.

Nach ihrer Zeitschrift Archäologische Informationen hat die Deutsches Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (DGUF) jetzt auch die von ihr herausgegebenen Monografien - die Archäologischen Berichte - im Sinne ihrer Open-Access-Strategie renoviert: Seit November 2014 erscheinen neue Bände der Reihe von Anbeginn an als weltweit frei zugängliche Online-Publikation.

Veröffentlichungen
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Ausgrabung im Sudan

Spuren von angebautem Getreide im Sudan schon vor 7.000 Jahren

Die Menschen in Ostafrika ernährten sich mehrere Jahrhunderte früher als bisher bekannt von angebautem Getreide. Einem Forschungsteam aus Barcelona, Treviso, London und Kiel gelang der Nachweis uralter Gerste- und Weizenreste in Grabbeigaben und Zähnen von zwei jungsteinzeitlichen Friedhöfen im Zentralsudan und Nubien. Die Ergebnisse der Analysen sind kürzlich im Fachjournal PLoS ONE (online) erschienen.

Funde & Befunde
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Riesiger Steinblock in Baalbek

Libanesisch-deutsches Forscherteam entdeckt weltweit größten antiken Steinblock in Baalbek

Der monolithische Block im Steinbruch von Baalbek ist 19,60 m lang, 6 m breit und mindestens 5,5 m hoch. Sein Gewicht wird auf ca. 1.650 Tonnen geschätzt. Nun soll erforscht werden, warum der Steinblock nicht fertiggestellt wurde und im Steinbruch verblieb – und mit welchen Mitteln er überhaupt hätte transportiert werden können.

Funde & Befunde
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Bohrkerne als Klimaarchiv

Wer in die Zukunft blicken will, muss über die Vergangenheit Bescheid wissen. Ein internationales Forscherkonsortium unter Federführung der Universität Bonn hat auf dem Grund des Van-Sees (Osttürkei) Ablagerungen erbohrt, die einzigartige Einblicke in die letzten 600.000 Jahre geben. Das Klima schlug auch in der Vergangenheit Kapriolen, und es kam zu zahlreichen Erdbeben und Vulkanausbrüchen.

Forschung
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Modell eines römischen Transportschiffes

Die Römer nutzten eifrig die natürlichen Wasserwege, um möglichst einfach ihre Siedlungen mit Waren und Truppen zu versorgen. Wissenschaftler des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Schwerpunktprogramms "Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter" legten nun erste Ergebnisse in Form eines Buchs vor.

Forschung
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Ausstellungsobjekte

Sucht man nach den Gründen dafür, warum sich bestimmte Regionen wirtschaftlich gut entwickeln, die Bevölkerung wächst und Wissenschaft und Kultur florieren, dann werden oft sogenannte positive Standortfaktoren herangeführt. Auch Jena kann sich darauf berufen – und zwar seit der Jungsteinzeit. Das beweist die ur- und frühgeschichtliche Archäologie der Friedrich-Schiller-Universität in ihrer neuen Ausstellung »Kulturfluss. Die Archäologie des mittleren Saaletals aus 150 Jahren Ur- und Frühgeschichtliche Sammlung der Universität Jena«. Ab dem 27. November präsentiert sie wichtige Zeugnisse aus der Frühzeit des Jenaer Stadtgebiets und weiht damit zugleich das neue Ausstellungskabinett im Universitätshauptgebäude ein.

Ausstellungen
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Porta Nigra

Gipskrusten und Retusche schädigen Steinsubstanz

Bei einer Tagung im Kurfürstlichen Palais in Trier stellten Experten die Ergebnisse der von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Analyse der Schmutzkrusten und der Bausubstanz des ehemaligen römischen Stadttores von Augusta Treverorum vor.

Denkmalschutz
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Grabstele

Bei den derzeit laufenden Ausgrabungen des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) im Kerameikos von Athen wurde überraschend das Fragment einer klassischen Grabstele gefunden. Es war im Lauf der Jahrhunderte mehrfach wiederverwendet worden.

Ausgrabungen
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Ausgrabung Watenstedt

3.000 Jahre alter skandinavischer Zeremonialort bei Watenstedt entdeckt

Bei Ausgrabungen an der Hünenburg bei Watenstedt im Landkreis Helmstedt fanden Archäologen der Universität Göttingen ein Feld von 450 Gargruben. Solche Gruben, in denen Speisen auf erhitzten Steinen gegart wurden, sind ansonsten weiter östlich und vor allem im skandinavischen Raum verbreitet. Sie liegen - wie in auch Watenstedt - in der Regel außerhalb der Siedlungsbereiche und werden mit rituellen Handlungen in Verbindung gebracht. Für eine skandinavische Herkunft der jungbronzezeitlichen Bewohner des Herrschaftssitzes am Nordrand des Harzes sprechen nach Ansicht der Forscher auch die hier gefundenen Bronzebecken samt passender Gießformfragmente, von denen Parallelen bisher nur aus Dänemark bekannt sind.

Ausgrabungen
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Diane Scherzler und Frank Siegmund

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e. V. (DGUF) im Oktober 2014 in Berlin wurde Diane Scherzler M. A. zur neuen Vorsitzenden gewählt. Damit ist zum ersten Mal seit Gründung der DGUF vor 45 Jahren eine Frau Vorsitzende des Fachverbandes.

Personalia
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