Menschen nutzten schon vor 40.000 Jahren spezielles Werkzeug zur Seilherstellung

Werkzeug aus Mammutelfenbein

Archäologen der Universität Tübingen präsentieren gut erhaltenen Fund aus Mammutelfenbein – Test an der Universität Lüttich bestätigt Funktion

Schon vor 40.000 Jahren haben Menschen ein spezielles Werkzeug zur Herstellung von Seilen genutzt. Wie Professor Nicholas Conard und seine Grabungsmannschaft von der Universität Tübingen am Freitag berichteten, wurde bei Ausgrabungen im »Hohe Fels« auf der Schwäbischen Alb ein gut erhaltenes Exemplar dieses Werkzeugs gefunden. Das sorgfältig geschnitzte Stück aus Mammutelfenbein ist 20«4 Zentimeter lang und diente dazu, Pflanzenfasern zu Seilen zu drehen, wie Tests an der Universität Lüttich in Belgien zeigten.

Yoram-Höhle

Erstmals ist es einem internationalen Forschungsteam gelungen, das Genom uralter Gerstensamen zu entschlüsseln. Die Samen wurden aus einer Höhle in der Nähe des Toten Meers geborgen und sind rund 6.000 Jahre alt. Es handelt sich damit um das älteste bislang rekonstruierte Pflanzengenom. Genetisch unterscheidet sich die steinzeitliche Gerste kaum von heutigen, lokalen Gerstensorten in Ägypten und der südlichen Levante. Damit stützen die neuen Ergebnisse die Hypothese, dass die Domestikation der Gerste im Oberen Jordantal ihren Ursprung hat.

Forschung
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Ausgrabung in Hamm

Spuren aus der Zeit der Stadtgründung, der ersten Häuser, einer verheerenden Brandkatastrophe und von bürgerlicher Wohnbebauung dokumentieren die wechselvolle Entwicklung der Stadt Hamm. Mit den Untersuchungen an der Königstraße 39, die jetzt beendet wurden, haben die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) die Hammer Stadtgeschichte um einige Aspekte ergänzt.

Ausgrabungen
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Klostermauern

Ausgrabung am Landeshospital fördert zum Libori-Fest 2.000 Jahre Paderborner Geschichte zu Tage

Pünktlich zu Libori, einem der ältesten und größten Volksfeste in Deutschland, haben die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) jetzt die Ausgrabungen auf einem Grundstück am ehemaligen Landeshospital beendet und können das historische Festtreiben mit 2.000 Jahren Paderborner Siedlungsgeschichte ergänzen. Bis in die vorrömische Eisenzeit reichen die Spuren der ältesten Bewohner an dieser Stelle zurück. Gewerbetreibende, Schmiede, die Entwicklung der Wohnbebauung vom ersten bürgerlichen Steinhaus über das Kapuzinessen-Kloster bis zur Gastwirtschaft: An der Ecke Kisau/Spitalmauer spielte sich die ganze Bandbreite des städtischen Alltags ab.

Ausgrabungen
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Parteipositionen Archäologie MVP

Welche Position vertreten die Parteien in Sachen Archäologische Landesmuseum, Verursacherprinzip und Personalausstattung?

Am 8. Juni baten die Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e.V. (DGUF) und ihre Partner die für den Landtag kandidierenden Parteien um Stellungnahmen zu fünf drängenden Fragen zur Zukunft der Archäologie in Mecklenburg-Vorpommern. Jetzt sind die Reaktionen eingegangen und ausgewertet.

Denkmalschutz
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Levallois-Kern

Heimatforscher findet den ersten Nachweis für den Neandertaler

Für ungeübte Augen sieht er aus wie ein schlichter dunkelgrauer Stein. Bei den Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) sorgt er jetzt für mehr als bloße Begeisterung. Das gerade einmal acht Zentimeter lange Stück Kieselschiefer trägt eine kleine Sensation in sich, ist es doch ein Werkzeug des Neandertalers. Damit ist dieser Stein, den die Fachleute als »Levallois-Kern« bezeichnen, der erste Nachweis für den Neandertaler im Kreis Olpe. Entdeckt haben ihn weder hochmoderne Techniken noch die bei »Schatzjägern« aktuell besonders gefragten Metallsonden, sondern schlicht die geübten Augen von Heimatforscher Gilbert Schmelter.

Funde & Befunde
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Das UNESCO-Welterbekomitee hat heute auf seiner 40. Sitzung in Istanbul neun neue Stätten in die Liste des Welterbes aufgenommen. Dazu gehören die Ausgrabungsstätte von Nalanda Mahavihara in Indien, die antike Stätte von Philippi in Griechenland, das persische Qanat-Bewässerungssystem im Iran und die archäologische Stätte von Ani in der Türkei. Erstmals auf der Welterbeliste vertreten sind die Föderierten Staaten von Mikronesien mit Nan Madol, einem zeremoniellen Zentrum in Ostmikronesien.

Denkmalschutz
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Archäologie Publikation Download

Zugriff auf Online-Version der LWL-Archäologie-Publikationen übertrifft Erwartungen

Forschung dient immer auch der Allgemeinheit. Deshalb sollten Forschungsergebnisse für alle schnell, frei und unkompliziert zugänglich sein. Die neuen Medien bieten hier auch für die Archäologie ganz neue Möglichkeiten, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als eines der ersten Landesämter wahrgenommen hat. Die Resonanz auf die Publikationsangebote im Internet übertrifft seitdem alle Erwartungen.

Veröffentlichungen
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Fruchtbarer Halbmond, Fundorte

Prähistorische Genome der weltweit ersten Bauern analysiert: Neolithische Zagros-Siedler waren Vorfahren heutiger Menschen in Südasien, jedoch nicht der ersten Bauern in Europa

Eine der ersten steinzeitlichen Kulturen, die Ackerbau betrieben, lebte im Zagrosgebirge, einer Region im heutigen Iran, die im östlichen Teil des Fruchtbaren Halbmondes liegt. Diese bislang unbekannte Bauernpopulation gehört jedoch nicht zu den Vorfahren der ersten Bauern Europas und ebenso wenig zu den Ahnen moderner Europäer. Allerdings zählen diese Steinzeitmenschen aus dem Zagrosgebirge zu den Vorfahren der meisten modernen Südasiaten. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Palaeogenetikern der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) anhand von Genomanalysen. Demnach zeigen sich vor allem Ähnlichkeiten der Zagros-Population mit der heutigen Bevölkerung Pakistans und Afghanistans, ganz besonders aber zu iranischen Zoroastriern.

Forschung
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Vergleich mit Fuß eines modernen Menschen

1,5 Millionen Jahre alte Fußabdrücke geben Einblicke in das Leben von Frühmenschen

Fossile Knochen und Steinwerkzeuge verraten uns viel über die menschliche Evolution. Doch wie sich unsere Vorfahren zum Beispiel fortbewegten oder miteinander interagierten lässt sich daraus kaum ableiten. Unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und der University of Washington entdeckte ein internationales Forscherteam im Norden Kenias Fußspuren von Homo erectus, die die Fortbewegungsmuster und Gruppenstrukturen dieser Urmenschen hervorragend dokumentieren. So fanden die Forscher mithilfe neuester Analysemethoden heraus, dass die Gangart vom Homo erectus der des modernen Menschen stark ähnelt. Darüber hinaus belegen die Forscher anhand der Fußabdrücke ein Sozialverhalten, das mit dem moderner Menschen vergleichbar ist.

Forschung
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Screenshot

Transparenz durch unmittelbaren Einblick in die Museumsarbeit des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM) erhält die interessierte Öffentlichkeit über eine Datenbank auf der Webseite des am RGZM angesiedelten Leibniz-Forschungsinstituts für Archäologie. Nach mehr als einem Jahr Vorbereitung ist der Onlinezugang zu den seit Mitte des 19. Jahrhunderts geführten und nahezu vollständig erhaltenen Inventarbüchern gesichert.

Veröffentlichungen
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