Neues Kompetenzzentrum für Archäometrie in Baden-Württemberg

An der Universität Tübingen gibt es seit dem 1. Oktober 2016 ein neues Kompetenzzentrum im Bereich der materialwissenschaftlichen Archäometrie, das "Competence Center Archaeometry - Baden-Wuerttemberg" (CCA-BW). Der Aufbau des Zentrums wird gemeinsam vom Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg, der Firma Helmut Fischer Institut für Elektronik und Messtechnik GmbH in Sindelfingen sowie aus Mitteln der Exzellenzinitiative an der Universität Tübingen mit insgesamt 800.000 Euro auf drei Jahre gefördert. Das neue Zentrum ist aus dem Teilbereich Materialwissenschaftliche Archäometrie in der Angewandten Mineralogie hervorgegangen und wird von den Tübinger Mineralogen Dr. Christoph Berthold, Professor Klaus G. Nickel und Seniorprofessor Klaus Bente geleitet.

Similaun Gletscher

Das Kupfer von Ötzis Beilklinge stammt nicht – wie bisher angenommen ‐ aus dem Alpenraum, sondern wurde aus südtoskanischem Erz gewonnen. Ötzi war wahrscheinlich nicht in den Prozess der Metallverarbeitung eingebunden, wie es erhöhte Arsen‐ und Kupferwerte in seinen Haaren bislang vermuten ließen. Seine Ermordung vor über 5.000 Jahren scheint auf eine persönliche Konfliktsituation Tage vor seinem Tod zurückzugehen, und der Mann aus dem Eis litt trotz Normalgewichts und viel Bewegung unter etlichen Gefäßverkalkungen. Diese und andere neue Erkenntnisse präsentieren Wissenschaftler aus aller Welt in diesen Tagen auf dem internationalen Mumienkongresses in Bozen. Zum 25. Jubiläum von Ötzis Entdeckung waren alle drei Kongresstage, vom 19. ‐ 21.9.2016, dem Mann aus dem Eis gewidmet.

Forschung
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Prof. Dr. Rind und Dr. Bernhard Stapel

Von Sonntag bis Mittwoch dieser Woche fand in Münster die 83. Tagung des Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumsforschung (NDWV) statt. Rund 360 Teilnehmer - darunter Archäologen aus der Schweiz, Frankreich, Dänemark, Schweden und Estland - waren zu Gast. 131 Vorträge deckten ein breites Spektrum an Themen ab. Unter dem Motto "Archäologische Defizite - Forschungslücken, methodische Grenzen oder Abbilder historischer Wirklichkeit?" wurden offene Fragen der Forschung beantwortet und neue Projekte geplant.

Tagungen
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Durch mehrjährige Ausgrabungen konnten Archäologen der Freien Universität Berlin in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt zeigen, dass eine kreisförmige Kultanlage mit einem Durchmesser von 98 Metern aus der frühen Jungsteinzeit (ca. 4800 v. Chr.) in der Nähe von Quedlinburg vermutlich der Himmelsbeobachtung diente.

Ausgrabungen
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Eingang zur Grotte du Renne

Forscher entschlüsseln uralte Proteine von Neandertalern aus dem Châtelperronien

Für die Beantwortung der Frage, was für Fähigkeiten die Neandertaler besaßen und warum sie ausgestorben sind, nimmt die archäologische Kultur des Châtelperronien eine Schlüsselstellung ein. Trotz intensiver Forschung blieb jedoch unklar, wer die Châtelperronien-Kultur geschaffen hatte: der moderne Mensch oder der Neandertaler. Bislang gab es keine direkten molekularen Daten für Neandertaler im Zusammenhang mit dem Châtelperronien. Um dieses Problem zu lösen, hat sich ein internationales Forscherteam jetzt aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet der Proteinanalyse zunutze gemacht und in Kombination mit zahlreichen weiteren Belegen zeigen können, dass während des Châtelperronien Neandertaler die Grotte du Renne, eine archäologische Stätte im nördlichen Zentralfrankreich, bewohnten.

Forschung
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Luftbild von Khirbet al-Jabariya

Im Rahmen eines durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten Projektes erforscht die Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts seit 2010 die Basaltwüste im Nordosten Jordaniens. Dabei wurden unter anderem befestigte Siedlungen entdeckt, die im frühen bis mittleren vierten Jahrtausend v. Chr. auf Vulkanen in dieser Region errichtet wurden und somit zu den frühesten Befestigungen in Vorderasien zu zählen sind.

Ausgrabungen
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Eine der beiden neuen, langschmalen linienbandkeramischen Gruben in Werl

Werl im Kreis Soest entwickelt sich zu einem ergiebigen Fundort für die Relikte der frühen Jungsteinzeit. Archäologen haben hier jetzt erneut Zeugnisse aus dieser Epoche entdeckt. Das deutet auf eine dichte Besiedlung der Hellwegregion insgesamt durch die ersten Bauern hin, denn hier könnte eine weitere Siedlung der so genannten linienbandkeramischen Epoche existiert haben, vermuten die Fachleute des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

Ausgrabungen
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Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

In Berlin wird es mit »Chronoi« ab 2018 das erste geisteswissenschaftliche Einstein-Zentrum geben. Das von der Einstein Stiftung Berlin für fünf Jahre geförderte Zentrum setzt die international einzigartige institutionenübergreifende Zusammenarbeit in den Berliner Altertumswissenschaften fort. Thematischer Schwerpunkt sind »Zeit und Zeitbewusstsein«.

Forschung
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Kellergrundriss

Archäologische Funde in der Briloner Altstadt reichen zurück in die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg

Spuren eines Brandes, ein Keller mit Treppenzugang aus der Zeit vor dem 17. Jahrhundert und Hinweise auf die Wirren des Dreißigjährigen Krieges: Das sind die Zeugnisse der Vergangenheit, die Archäologen für den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Brilon dokumentiert haben. Ein überraschendes Ergebnis für die dicht besiedelte Innenstadt, das den LWL-Archäologen Einblick in das Mittelalter und die frühe Neuzeit in diesem bisher nur schlecht erforschten Gebiet gibt.

Ausgrabungen
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Ausgrabung Kapellenberg

Auch 2016 gräbt ein Team von Archäologen wieder am 6.000 Jahre alten, jungsteinzeitlichen Fundplatz auf dem Kapellenberg bei Hofheim am Taunus. Die siebte Grabungskampagne auf der etwa 45 Hektar großen Wallanlage startete am 15. August und konzentriert sich auf die Wallanlage am Plateau des Meisterturms. Sie wird von Studenten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Goethe-Universität Frankfurt in einer Zusammenarbeit zwischen dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum (RGZM) und der hessenARCHÄOLOGIE durchgeführt.

Ausgrabungen
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Prof. Nebes

Sabäisches Wörterbuch der Universität Jena ist online

Das Sabäische wird ähnlich wie Latein oder Altgriechisch nicht mehr gesprochen. Genau genommen weiß man heute gar nicht genau, wie es klang, wenn sich zwei Bewohner des Südens der Arabischen Halbinsel vor fast 2.000 Jahren unterhielten, da die Sabäer Vokale in ihrem Alphabet nicht ausgedrückt haben. Dank der Orientalisten der Friedrich-Schiller-Universität Jena erwacht die Sprache der Sabäer aber nun zu neuem Leben, und zwar – wie es sich für das 21. Jahrhundert gehört – im Internet.

Veröffentlichungen
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