Zehn Jahre Topoi - Exzellenzcluster zieht Bilanz

Plakat Bilanzkonferenz TOPOI

Wie sich unsere Sicht auf die Antike verändern kann, wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über Fächer- und Institutionengrenzen hinweg neue Ansätze entwickeln, hat der Exzellenzcluster Topoi in seinem zehnjährigen Bestehen gezeigt. Bei einer Tagung am 19. April in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ermöglichen die Forscherinnen und Forscher nun in Kurzvorträgen Einblicke in das große Spektrum des von der Freien Universität und der Humboldt-Universität getragenen altertumswissenschaftlichen Forschungsverbundes.

Das Löwentor von Mykene in einer Zeichnung von Théodore du Moncel, 1845

Die Gründe für das Ende der mykenischen Paläste um 1200 vor Christus konnten bisher nicht eindeutig geklärt werden. Die langjährige Hypothese, dass sie durch ein starkes Erdbeben oder einen sog. »Erdbebensturm« zerstört wurden, kann nach Meinung des Archäoseismologen Klaus-Günter Hinzen und des Archäologen Joseph Maran widerlegt werden. Beide haben in dem mehrjährigen Forschungsprojekt die mykenischen Zitadellen von Tirnys und Midea untersucht.

Forschung
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"Am Platz der Jagd" im Archäopark Vogelherd

Im Juli 2017 erkannte die UNESCO sechs Höhlen im Ach- und Lonetal zum Welterbe "Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb" an. Neben der Bedeutung der Fundstellen ältester Kunstobjekte standen die Chancen der UNESCO-Anerkennung, die Vermarktung sowie die touristische Inwertsetzung der Höhlen und ihrer Infrastruktur im Fokus des Besuchs der beiden Regierungspräsidenten aus Tübingen und Stuttgart.

Kulturerbe
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Übersicht der untersuchten Fundstellen

Als die ersten Bauern aus dem Nahen Osten vor rund 7.700 Jahren Mitteleuropa erreichten, breitete sich hier rasch eine neue Lebensweise aus. Das bislang praktizierte Sammeln und Jagen in nomadischen Gesellschaften wich einer sesshaften Lebensweise mit Land- und Viehwirtschaft. Doch einen ausgefeilten Business-Plan mit Aufbau-Anleitung gab es für die neuen Errungenschaften nicht – vielmehr muss man mit vielen Rückschlägen und einer langen Lernphase der Jung-Bauern rechnen.

Forschung
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Grundriss eines Hauses aus der Jungsteinzeit

Archäologen unter der Fachaufsicht des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben in Paderborn eine überraschende Entdeckung gemacht: Die Siedlungsspuren auf dem Gelände des Neubaugebietes Springbach Höfe reichen weiter zurück als gedacht. Neben Hausfundamenten, Gruben und Keramikscherben aus dem Mittelalter stießen die Archäologen aktuell auf 6.000 Jahre alte Spuren aus der Jungsteinzeit.

Ausgrabungen
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Menschliche Überreste von der Grabung in Toshbuloq, Usbekistan

Neue Forschungsergebnisse zeigen: Die geschmacklichen Trendsetter entlang der Seidenstraße waren mobile Viehhändler, die auch als "Nomaden" bezeichnet werden. Zu dieser Erkenntnis gelangte ein internationales Forschungsteam der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), der Universität Washington in St. Louis, Missouri/USA, und der Akademie der Wissenschaften in Usbekistan.

Forschung
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Geographen der FAU untersuchen Staubablagerungen unter anderem in antiken Ruinen östlich und westlich des Jordangrabens

Geographen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) sind dem Wandel des Klimas und der Landnutzung in der südlichen Levante seit der letzten Eiszeit auf der Spur. Gemeinsam mit Kollegen aus Jordanien, Israel und Palästina untersuchen sie Staubablagerungen in antiken Ruinen, Zisternen und Terrassenfeldern östlich und westlich des Jordangrabens. Die Sedimente sollen Rückschlüsse auf Siedlungsstrukturen, Anbaukulturen, Landschaftsveränderungen und Klimafluktuationen ermöglichen.

Forschung
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Jessica Hendy bei der Arbeit im Proteinlabor

Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Institutionen, die an der Spitze des noch jungen Fachbereichs der Paläoproteomik stehen, hat Richtlinien veröffentlicht, um für ihre Disziplin eine solide Grundlage zu schaffen.

Forschung
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Ausgewachsener Höhlenbär mit Jungtier aus Belgien

Mit 3,50 Metern Länge und 1,70 Metern Schulterhöhe gehörte der Höhlenbär zu den Giganten der letzten Kaltzeit ‒ und überlebte doch die Eiszeit vor 24.000 Jahren nicht. Ein Wissenschaftlerteam aus Deutschland, Italien und Kanada hat nun das Szenario rekonstruiert, das zum Aussterben der pflanzenfressenden Großsäuger geführt haben könnte.

Forschung
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Hortfund von Altenstadt (Aquarelle)

84 Jahre nach seiner Entdeckung geben Aquarelle aus den Inventarbüchern des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM) neue Aufschlüsse zu einem Hortfund von 6.000 Jahre alten Jadebeilen: Schlecht dokumentiert und bei einem Museumsbrand am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört, können dank der qualitativ hochwertigen Zeichnungen der bei Altenstadt in der Wetterau gefundenen Objekte neue Erkenntnisse zum Fundzusammenhang gemacht und falsche Ansätze korrigiert werden.

Forschung
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Eiszeitlicher Schaber

Mithilfe modernster Datierungstechniken haben Forscher des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie neue Daten zum zeitlichen Ablauf der Elster- und Saale-Eiszeit in Mitteldeutschland gewonnen. Die Forscher haben herausgefunden, dass die erste Vereisung im Quartär, die weite Teile Europas mit Eis bedeckte, bereits vor 450.000 Jahren stattgefunden hat und nicht – wie bisher angenommen – vor etwa 350.000 Jahren. Die Forscher zeigen weiterhin, dass die ersten Menschen Mitteldeutschland nach dem Rückzug dieser Gletscher vor etwa 400.000 Jahren besiedelten.

Datierung
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