Die Archäologin ist stolz, mit dem RGZM eine der bedeutendsten außeruniversitären Forschungseinrichtungen für Archäologie in Deutschland zu leiten: "Der heutige Tag ist für mich der wichtigste Tag in meiner bisherigen beruflichen Laufbahn. Ich freue mich darauf, ein für die Archäologie so wichtiges Haus zu übernehmen und gemeinsam mit meinen kompetenten Kolleginnen und Kollegen die uns bevorstehenden vielfältigen Herausforderungen zu meistern", sagte die neue Generaldirektorin, die sich schon vorher maßgeblich an der strategischen Neuausrichtung des RGZM beteiligt hatte.
Für den 3. November 2018 luden das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur und das RGZM gemeinsam zur offiziellen Antrittsveranstaltung. Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf zeigte sich am Rande der Veranstaltung erfreut: "Mit Frau Busch konnten wir eine kompetente Wissenschaftlerin gewinnen, die zugleich aus ihrer bisherigen Tätigkeit als Direktorin am RGZM über detaillierte Kenntnisse dieses einzigartigen Forschungsmuseums verfügt. Frau Busch übernimmt mit der Leitung des zweitgrößten archäologischen Forschungsinstituts in Deutschland zugleich die verantwortungsvolle Aufgabe, das Institut auf den Umzug in das neue Hauptgebäude vorzubereiten und damit eine neue Ära in der langen Geschichte des RGZM einzuleiten. Das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur wird das Institut weiterhin mit aller Kraft auf diesem Wege begleiten und unterstützen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit."
Wenngleich es bis zum Einzug in den Neubau und bis zur Eröffnung der neuen Ausstellungen noch viel zu tun gibt, freut sich Frau Prof. Dr. Busch schon auf den Umzug: "Mit den großzügigen neuen Flächen für Dauer- und Sonderausstellungen sowie Räumlichkeiten für Bildung und Vermittlung bietet der Neubau dem RGZM die einmalige Chance, sein neues Gesamtkonzept einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und sich damit national wie auch international neu zu positionieren." Der Neubau bedeute für sie aber nicht nur einen Quantensprung für die museale Präsentation am Mainzer Standort, sondern auch für die Forschung und die Forschungsinfrastruktur: "Wir erhalten dringend nötige Räumlichkeiten für Forschung, Lehre und die Umsetzung von Drittmittelprojekten, Raum für insgesamt 80 Leseplätze in unserer Bibliothek, die als eine der umfangreichsten Spezialbibliotheken für die archäologischen Wissenschaften und ihre Nachbardisziplinen nun auch zum internationalen Studienzentrum weiterentwickelt werden kann. Hinzu kommen Tagungsräume für den wissenschaftlichen Austausch und Veranstaltungen mit der Öffentlichkeit, zeitgemäß ausgestattete Labore und Werkstätten für Restaurierung und Konservierung sowie naturwissenschaftliche Archäologie und nicht zuletzt klimatisierte Magazine für unsere Sammlungen und Archive und deren Studium", so die neue Generaldirektorin.
Alexandra W. Busch, 1975 in Neuss geboren, studierte Archäologie der römischen Provinzen, Alte Geschichte sowie Ur- und Frühgeschichte an der Goethe-Universität in Frankfurt und der Universität zu Köln, wo sie 2004 promovierte. Bevor sie 2014 ans RGZM kam, leitete sie die Fotothek der größten Auslandsabteilung des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom. Zuvor arbeitete sie zunächst als Volontärin, dann als wissenschaftliche Referentin am LVR-Archäologischen Park Xanten an der Konzeption und Realisierung des LVR-Römermuseums.
Neben langjährigen Feldforschungen in Italien leitet Busch derzeit ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Leibniz-Förderlinie Kooperative Exzellenz, das Forschungsinstitute aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet miteinander vernetzt und danach fragt, was Menschen widerstandsfähig macht. Sie ist außerdem maßgeblich an einem 2017 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewilligten Projekt beteiligt, in dessen Rahmen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des RGZM und des i3mainz der Hochschule Mainz mit der 3D-Digitalisierung und automatisierten Analyse einer Objektgattung aus den Sammlungen des RGZM befasst.