Herrenhäuser des Ostseeraums werden mittels Bodenradar untersucht
Im Oktober 2021 wurden zusammen mit der Wiener Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik und dem Vienna Institut for Archaeological Science der Universität Wien erste Testmessungen im Bereich der Herrenhäuser Broock und Putbus in Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt.
Im Garten des Schlosses Broock, gelegen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, konnten die unterirdischen Reste eines Brunnens aufgespürt werden. In Putbus, auf der Insel Rügen, untersuchte eine Forschergruppe die Fundamentreste des in den 1960er Jahren abgerissenen Schlosses. Dabei wurde eine etwa 4500 Quadratmeter große Rasenfläche vermessen. Die erste Analyse der Daten ist vielversprechend. Im nächsten Schritt werden die Radardaten in Wien mit einer Spezialsoftware bearbeitet, visualisiert und interpretiert, um anschließend der interessierten Öffentlichkeit präsentiert und auch wissenschaftlich publiziert zu werden.
Die zerstörungsfreie Erkundung des Untergrunds wird in der Archäologie immer wichtiger. Durch den Einsatz moderner geophysikalischer Sensorsysteme und präziser Positionierungstechnologie können große Flächen hochauflösend in kurzer Zeit untersucht werden. Und so ist auch ein Ziel der internationalen, interdisziplinären Zusammenarbeit effiziente Methoden zu entwickeln und anzuwenden, die die Erforschung und Dokumentation von Herrenhäusern um die Ostsee ermöglichen.
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