Besucherzentrum Arche Nebra präsentiert die Geschichte der Himmelsscheibe
Dort lässt sich in einer aufwändig inszenierten Präsentation die spannende Geschichte rund um die Himmelsscheibe nachvollziehen. Neben einem Einblick in die Kulturgeschichte der Region, von den ersten menschlichen Zeugnissen der Steinzeit bis in mittelalterliche Zeit, erfahren die Besucherinnen und Besucher Wissenswertes über das Leben der Menschen in der frühen Bronzezeit vor etwa 3600 Jahren - der Zeit der Himmelsscheibe.
Schwerpunktmäßig dreht sich in der multimedialen Präsentation alles um die geheimnisvolle Bronzescheibe, die als hochwertige Kopie und in einer besonderen Inszenierung zu sehen sein wird. Die komplexe Geschichte von der Herstellung der Himmelsscheibe in all ihren Schritten und Veränderungsphasen bis zu ihrer Niederlegung in die Erde wird für jedermann nachvollziehbar.
Die neuartige Darstellung mit einer Vielzahl von multimedialen Gestaltungselementen erleichtert den Besucherinnen und Besuchern den Zugang zu einem komplexen Thema. Spielerische Elemente laden zum Selbsterforschen und Mitmachen ein und sind auch für Kinder und Jugendliche geeignet.
Herzstück des Besucherzentrums ist das Planetarium. Wie sah der Sternenhimmel vor 3600 Jahren aus, und welche Rolle spielt dabei die Himmelsscheibe? Die eindrucksvolle digitale Planetariumsshow hilft, die komplizierten astronomischen Zusammenhänge um Sonne, Mond und Sterne, die auf der Scheibe dargestellt sind, zu verstehen.
Beim Besuch des Fundplatzes der Himmelsscheibe auf dem Mittelbergplateau bietet ein 30 m hoher Aussichtsturm, der wie eine überdimensionale Sonnenuhr gestaltet ist, Ausblicke zum Kyffhäuser und zum Brocken. So lassen sich die Sichtachsen wieder nachvollziehen, die in der Bronzezeit auf dem damals unbewaldeten Mittelberg gegeben waren und wiederum mit den Darstellungen auf der Scheibe in Zusammenhang stehen.
Die Himmelsscheibe
Die Bronzescheibe mit den Himmelsdarstellungen diente wohl als astronomische Erinnerungsstütze (Memogramm) für diejenigen, die den Himmel der Bronzezeit beobachteten. Die Forscher gehen davon aus, dass sie eine komplexe Schaltregel verschlüsselt, die dazu diente, Sonnen- und Mondjahr in Einklang zu bringen. Die abstrakten Darstellungen auf der Scheibe sind auch deshalb so außergewöhnlich, weil sie jahrzehntelange präzise Himmelsbeobachtungen und einen hohen Abstraktionsgrad voraussetzen, den man bislang bei bronzezeitlichen Menschen außerhalb der Hochkulturen im Vorderen Orient nicht vermutet hatte. Außerdem lassen sie Rückschlüsse auf das bronzezeitliche Weltbild zu: Wie eine Kuppel wölbt sich das Himmelszelt über die flache Erde.
Himmelswege
Der Fundort der Himmelsscheibe von Nebra und das Besucherzentrum Arche Nebra sind Teil der Himmelswege, einer touristischen Route, die weitere archäologische Entdeckungen im südlichen Sachsen-Anhalt verbindet. Drei weitere Stationen erzählen von der Astronomie unserer Vorfahren und archäologischen Spuren Jahrtausende alten Wissens: Goseck mit dem 7000 Jahre alten Sonnenobservatorium, Langeneichstädt mit einer jungsteinzeitlichen Grabkammer mit Dolmengöttin sowie das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale), das allerdings erst ab ab 23. Mai 2008 wiedereröffnet wird. Dort wird dann auch das Original der Scheibe zu sehen sein.
Informationen
Besucherzentrum Arche Nebra
info(at)himmelsscheibe-erleben.de
www.himmelsscheibe-erleben.de
Öffnungszeiten
Apri - Oktober 10.00 - 18.00 Uhr
November - März 10.00 - 16.00 Uhr
Montags geschlossen (der Aussichtsturm ist auch montags geöffnet).
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