Archäologische Funde sollen Aussagen zur Zukunft Afrikas ermöglichen
Ziel der Forschungen ist es, die meist kargen Bedingungen in der sudanesischen Sahelzone im historischen Verlauf, auch mittels archäologischer Befunde, zu untersuchen. »Spuren von Ackerbau und Viehzucht aus der Antike können Auskunft geben über den heutigen Umgang mit Wasserressourcen und Klimaschwankungen«, erklärt Projektmitarbeiterin Jana Eger. Sie leitet das WWU-Forschungsprojekt »InterLINK« gemeinsam mit Prof. Dr. Angelika Lohwasser vom IAEK.
Nach Überzeugung der Wissenschaftlerinnen ermöglicht es Rückschlüsse auf künftige Entwicklungen, wenn man die Reaktionen früherer Völker auf Klimaveränderungen der Vergangenheit analysiert. Denn auch heute spiele ein sorgsamer Umgang mit Wasserressourcen sowie ein enges Zusammenspiel zwischen sesshaftem Ackerbau und nomadischer Viehzucht eine wichtige Rolle für die Stabilität der dortigen Gesellschaft.
Das Forschungsprojekt ist eingebunden in das Schwerpunktprogramm »Entangled Africa« (»Vernetztes Afrika«) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Es wird von verschiedenen Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen getragen und will - aus der Vergangenheit heraus - die Umbrüche und Herausforderungen Afrikas besser verstehen.
WWU-Forschungsschwerpunkt ist die Kulturlandschaft des nördlichen Kordofan im Westen des Sudan. Angelika Lohwasser: »Die Archäologie und Kulturgeschichte der Steppengebiete des westlichen Sudan entlang des Sahara-Randes sind bislang kaum erforscht. Die WWU leistet hier Pionierarbeit.« Eine detaillierte archäologische Geländekartierung werde von Menschen gemachte Hinterlassenschaften samt ihrer kulturgeschichtlichen Bedeutung erfassen. In einem zweiten Schritt werden diese archäologischen Stätten weiter analysiert, um aus diesen Daten Oasen-ähnliche »Gunsträume« und Verkehrswege zu rekonstruieren.
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