Syrien
Ein Streifzug durch die Geschichte des Orients
Begleiten Sie uns auf eine Zeitreise durch die Geschichte des Orients! In unserem Dezemberthema können Sie Interessantes über die Entstehung von Städten in der frühen Bronzezeit erfahren, an einer Führung durch das antike Palmyra teilnehmen, die Toten Städte kennenlernen, einen Pilger nach Resafa begleiten und eine der mächtigsten Kreuzfahrerburgen entdecken.
Mit Beiträgen von Dr. Sebastian Brather, Stefan Eismann M.A., Hubert Fehr M.A., Prof. Dr. Marlies Heinz, Marcus G. Meyer M.A.
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Seit fast zweihundert Jahren suchen Archäologen nach einer plausiblen Erklärung für das antike Felsheiligtum von Yazılıkaya in der Zentraltürkei. Vor über 3.200 Jahren schnitten Steinmetze kunstvoll mehr als 90 Reliefs von Gottheiten, Tieren und Chimären in den Kalksteinfelsen. Ein internationales Forscherteam präsentiert nun eine Interpretation, die erstmals einen zusammenhängenden Kontext für alle Figuren nahelegt. Demnach symbolisieren die in Stein gemeißelten Reliefs in zwei Felskammern den Kosmos der Hethiter: die Unterwelt, die Erde und den Himmel sowie die wiederkehrenden Zyklen der Jahreszeiten, die Mondphasen und Tag und Nacht. In dem englischsprachigen Video werden die Geschichte und die aktuellen Erkenntnisse zu dem in Stein gemeißelten Heiligtum vorgestellt. Eine etwas ausführlichere Darstellung kann hier nachgelesen werden.
Im Jahr 1996 wurde die Orient-Abteilung in Berlin gegründet und fasste die Forschungsprojekte im Vorderen Orient und auf der arabischen Halbinsel, die bisher von unterschiedlichen Arbeitseinheiten betreut wurden, zusammen. So gehören heute die Außenstellen in Bagdad (gegründet 1955), Damaskus (gegründet 1980) und Sanaa (gegründet 1978) zur Orient-Abteilung. Sie ist über ihre Arbeitsschwerpunkte hinaus auch in der Südosttürkei und seit einigen Jahren auch in Ostafrika (Äthiopien) aktiv. Davon berichten der Erste Direktor Prof. Dr. Ricardo Eichmann und die Leiterin der Außenstelle Sanaa Dr. Iris Gerlach in ihrem Vortrag bei der Festveranstaltung zum 190-jährigen Bestehen des Deutschen Archäologischen Instituts am 17. Mai 2019.
Gebäude, Kammern und Tore von Ḫattuša, der Hauptstadt des spätbronzezeitlichen hethitischen Königreichs in der heutigen Zentraltürkei, waren nach astronomischen Phänomenen ausgerichtet. Dieses kurze Video verdeutlicht die offenbar bewusst gestalteten Licht- und Schatteneffekte, die etwa zur Zeit der Sonnenwenden zu beobachten sind. Unter diesem Aspekt lassen sich auch die Steinreliefs im Felsenheiligtum von Yazılıkaya deuten. Eine künstlerische Rekonstruktion der Gebäude zeigt, wie das Heiligtum während seiner Nutzung ausgesehen haben könnte.
Palmyra-GIS
Digitaler Kulturerhalt in Syrien
Als Beitrag zum Schutz des durch den syrischen Krieg gefährdeten Weltkulturerbes haben Forschende des Deutschen Archäologischen Instituts die webbasierte Anwendung »Palmyra GIS« entwickelt. Dafür haben sie zahlreiche in den vergangenen Jahrzehnten entstandene Ausgrabungspläne, Kartierungen und neue geophysikalische Messungen mit einem Digitalen Höhenmodell, historischen Landkarten und Luftbildern kombiniert. Entstanden ist dabei ein System, das erstmals eine vereinheitlichte Datengrundlage in digitaler Form für den Denkmalschutz und die weitere Erforschung der antiken Oasenstadt zugänglich macht.
In dem Video werden die technischen und inhaltlichen Grundlagen und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten des »Palmyra-GIS« vorgestellt, zu denen auch die Verknüpfung mit weiteren Datenbanken wie etwa der Objekt- und Bild-Datenbank arachne zählt. Die Anwendung ist unter der Adresse geoserver.dainst.org für jedermann frei zugänglich, so dass man auch selbst auf virtuelle Entdeckungsreise gehen kann.
Der Film beschreibt die Ausgrabung am Tall Zira'a unter der Leitung von Prof. Vieweger. Das Grabungsprojekt beschäftigt sich mit der Siedlungsgeschichte im Drei-Länder-Eck zwischen Jordanien, Israel und Syrien in den vergangene 5 Jahrtausenden. Verschiedene Archäologen und Dutzende von Freiwilligen arbeiten an dem Siedlungshügel im Wadi Araba in Kooperation mit dem DEI in Jerusalem und Amman. (08:15)