Susanne Tschirner: Lasra und das Lied der Steine
Susanne Tschirner ist eine Erzählkünstlerin. Gekonnt konstruiert sie um das Eagle Tomb Denkmal auf den schottischen Orkneys einen Krimi aus dem 3. vorchristlichen Jahrtausend, in einer spannenden wirtschaftichen und religiösen Umbruchphase.
Sihrus, Geliebter vieler Frauen und Weitgereister, wird ermordet. Seine bewunderte Bronzeaxt ist (zunächst) verschwunden. Lasra, eine 24jährige (also für damalige Verhältnisse nicht mehr ganz junge) Witwe mit sympathischem Witz, Mut und Geist findet den Leichnam als sie Heikräuter sammelt. Lasra traut sich das Undenkbare auszusprechen: Es gibt einen Mörder in den Sippen der Inseln! In ihrer traditionellen, spirituell geprägten Welt stellt sie logische Fragen und Überlegungen an. Jede(r) könnte es gewesen sein. Errill, der Freund Sihrus', unterstützt Lasra bei ihren oft gefährlichen Ermittlungen und erobert dabei ihr Herz.
Susanne Tschirner lässt mit dichter Sprache und archäologisch und völkerkundlichen stimmigen Motiven und Modellen eine Epoche lebendig werden. Sie erzählt so detailliert und packend, dass man meinen könnte, sie sei dabei gewesen.
Fazit: Ein prähistorischer Krimi, der Schmökerfans begeistern wird.
Rezension zu
Tschirner, Susanne
Lasra und das Lied der Steine
Roman, gebunden, 618 Seiten
Verlag Rütten und Loening
ISBN 3-352-00728-4
Preis 19.90 €