Weitere Spuren römischer Besiedlung in Liechtenstein
Bei Aushubarbeiten kamen in einer Kiesschicht ca. 1,5 Meter unter der Oberfläche römische Funde ans Tageslicht. Das eingestürzte Mauerwerk mit Resten eines rötlichen Verputzes und die Dachziegelfragmente dürften von einem Gebäude stammen. Sie werden genau gleich wie die Keramikscherben in das 2./3. Jahrhundert n. Chr. datiert.
Seit dem Bau des Binnenkanals in den 1930er Jahren stößt man bei Erdarbeiten in Balzers immer wieder auf Überreste von römischen Gebäuden. Die meisten der Mauern, so auch jene im Winkel, waren von mächtigen Schwemm- oder Rüfeschichten bedeckt. Dies zeugt von Überschwemmungen, welche die Region ab der Spätantike heimsuchten. Menschen lebten spätestens ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. im Gebiet zwischen der Egerta und der Fürstenstraße. Vermutlich haben sie sich gegen Ende des 4. Jahrhunderts sowohl aufgrund politischer Unruhen als auch in Folge der sich wegen eines Klimawandels mehrenden Hochwasser auf geschütztere Anhöhen, wie z. B. auf den Gutenberg, zurück gezogen.
Schon immer bedrohte der Rhein mit seinen ungezügelten Flussläufen die Bewohner des Tals. Mittelalterliche Schriftquellen geben darüber Auskunft. Lange Zeit wich der Mensch den Gefahren aus. Er legte seine Siedlungen an Plätzen auf den Höhen über der Auenlandschaft an, die den Fluten nicht ausgesetzt waren. In der Ebene versuchte er schon sehr früh mit Hilfe von Wuhrbauten das Kulturland zu schützen. Solche Maßnahmen blieben aber bis zur Regulierung des Rheins durch die Hochwuhren ab den 1870er Jahren meist nur für kurze Zeit erfolgreich.
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