URUK - 5.000 Jahre Megacity
Seit dem Winter 1912/13 finden in Uruk-Warka (Irak) archäologische Ausgrabungen statt. Begründet von der Deutschen Orient-Gesellschaft und zwischen 1928 und 1939 fortgeführt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), übertrug die irakische Antikenverwaltung seit 1954 die Forschungslizenz an das Deutsche Archäologische Institut (DAI). Für die Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts ist es seitdem das wichtigste Forschungsprojekt im Irak.
In der Ausstellung »URUK – 5000 Jahre Megacity« werden die Forschungsergebnisse erstmals einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt. Speziell hierzu entstand eine enge Kooperation mit dem Vorderasiatischen Museum – Staatliche Museen zu Berlin, der Curt-Engelhorn-Stiftung für die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim und der Deutschen Orient-Gesellschaft. Ausstellungsstationen sind daher vom 25. April bis 8. September 2013 das Vorderasiatische Museum (Pergamonmuseum) in Berlin und vom 20. Oktober 2013 bis 21. April 2014 die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim. Den neuesten Stand der Wissenschaften bietet darüber hinaus ein internationales Kolloquium, das die Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts in Zusammenarbeit mit der Deutschen Orient-Gesellschaft am 25. und 26. April 2013 und mit Fördergeldern der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Berlin ausrichtet.
Uruk bietet eine beeindruckende Zahl wichtiger Innovationen, die unser Leben noch heute bestimmen: Ende des 4. Jahrtausends v. Chr. entwickelten sich hier die erste Großstadt und mit ihr komplexe Lebens- und Verwaltungsformen. Massenversorgung von Menschen mit Lebensmitteln und Alltagsgerät, aber auch die Organisation von Wasser, Importgütern und Know-How wurden wichtige Funktionen der Stadt. Die erste Keilschrift entstand hier und das älteste Epos der Welt – das Gilgamesch-Epos – rankt um den mythischen König von Uruk. Uruk spielte vor allem im 4. Jahrtausend v. Chr. eine wichtige politische Rolle und war international weiträumig vernetzt. In den folgenden mehr als 3000 Jahren ihrer Existenz war die Stadt Wissenschafts- und religiös bedeutendes Zentrum.
»Ganz besonders freuen wir uns, in der Ausstellung viele 3D-Rekonstruktionen von den beeindruckend monumentalen, aber nur noch in geringen Resten erhaltenen Lehmziegel-Bauwerken des frühen Uruk zeigen zu können, die in den letzten Jahren auf Basis der jüngsten wissenschaftlichen Ergebnisse und mit Hilfe von hochaufgelösten Satellitenbildern vom DAI erarbeitet wurden« informiert Margarete van Ess, wissenschaftliche Direktorin der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts. »Die junge Berliner Firma artefacts-berlin.de übernahm die Ausführung und brachte viele Ideen zur Visualisierung mit ein.«
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