Umfassende Studie zu den Nazca-Linien
Als Teil ihrer fünf Jahre dauernden Forschungen haben Dr. Saunders von der Universität Bristol und Prof. Ruggles von der Universität Leicester einige der vor etwa 2.100 bis 1.300 Jahren entstandenen Geoglyphen auf einer Länge von insgesamt 1.500 km erwandert. DIe rätselhaften, teilweise riesigen Zeichnungen in der Wüste, die eigentlich nur aus großer Entfernung in ihrer Form zu erkennen sind, haben seit ihrer Entdeckung in den 1920er Jahren eine wahre Flut von Theorien ausgelöst.
Saunders und Ruggles kombinierten das Wissen aus ihren Begehungen vor Ort mit relativchronologischen Untersuchungen sich überlagernder Motive, Keramikvergleichen und der Analyse hochauflösender Satellitenbilder. Dabei kam die bisher umfassendste Studie zu den peruanischen Geoglyphen heraus.
Bei den Forschungen vor Ort fanden sie auch neue Strukturen, die, weil für das bloße Auge nicht sichtbar, nur »erlaufen« werden konnten. Die Wissenschaftler untersuchten aber auch die Beschaffenheit und den heutigen Zustand der Linien. Ihrer Ansicht nach spricht der gute Erhaltungszustand und die immer noch sehr deutlichen Konturen der »Zeichnungen« gegen die Vermutung, dass sie Teil eines Pilgerpfades zum Kultzentrum Cahuáchi gewesen sein könnten. »Die bekannten mäandrierenden und stark ausgetretenen Verbindungswege in der Wüste unterscheiden sich deutlich von den schnurgeraden und geometrischen Formen, die wohl eher einen spirituellen und rituellen Zweck hatten. Es erscheint uns so, als ob die eigentliche Bedeutung einiger der Nazca-Linien eher in ihrer Errichtung als in der Nutzung zu sehen ist.«, erläutert Dr. Saunders das Ergebnis der Studie.
Publikation
Clive Ruggles and Nicholas J. Saunders, Desert labyrinth: lines, landscape and meaning at Nazca, Peru
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