Susanne Paulus erhält Heinz Maier-Leibnitz-Preis der DFG
Paulus ist seit 2013 Mitglied des Jungen Kollegs der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste in Düsseldorf. Sie gehört damit zur Spitze der Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Altorientalistik, die derzeit in der Bundesrepublik Deutschland zu finden sind. Davon zeugt nicht zuletzt ihr Schriftenverzeichnis, das für eine Wissenschaftlerin in ihrem Alter angesichts der Komplexität der altorientalischen Quellenüberlieferung in verschiedenen Keilschriftsprachen bereits jetzt beeindruckend ist. Auch nach ihrer Promotion hat sie kontinuierlich auf hohem Niveau geforscht und wesentliche Beiträge zum Verständnis von Geschichte und Kultur des Alten Orients verfasst. Sie festigte damit ihren bereits bestehenden Ruf als hervorragende Altorientalistin im Bereich der Wirtschafts-, Rechts- und Sozialgeschichte Mesopotamiens mit profunden Kenntnissen in der Keilschriftkunde (unter Einschluss des Sumerischen und anderer Keilschriftsprachen).
Ihre Forschung hat die keilschriftliche Überlieferung Babyloniens (des heutigen Irak) im 2. Jahrtausend v. Chr. zum Inhalt. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt einerseits auf der Erschließung von Primärquellen, anderseits auf deren Auswertung unter rechts-, sozial- und kulturhistorischen Gesichtspunkten. Durch Beiträge zur Geschichte, Chronologie und zu den internationalen Beziehungen der bislang wenig beachteten sog. mittelbabylonischen Zeit (1500 –1000 v. Chr.) legt sie eine Grundlage für die weitere Erforschung Babyloniens im genannten Zeitraum. In ihrer Dissertation hat sie sich intensiv mit der Funktion einer besonderen Denkmälergattung und der Rekonstruktion der Eigentumsverhältnisse über einen Zeitraum von 700 Jahren beschäftigt. Daran anschließend bearbeitet sie nun Texte aus verschiedenen Privat- und Verwaltungsarchiven der Kassitenzeit. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Erforschung der Rechtsüberlieferung (Dokumente, Institutionen und Verfahren) und der Bearbeitung der dazugehörigen, bisher kaum beachteten Quellen. Die Ergebnisse bilden nicht nur eine wichtige Brücke zu besser erforschten Gebieten der mesopotamischen Geschichte, sondern sind vor allem auch für Rechtshistoriker von Bedeutung.
Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis wird seit 1977 an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Anerkennung herausragender Leistungen vergeben. Die Preise sind mit 20.000 Euro dotiert und sollen die ausgezeichneten Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler darin unterstützen, ihre wissenschaftliche Laufbahn weiterzuverfolgen.
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