Sturm Burglind deckt archäologische Funde auf
Ein Jogger bemerkte im Wurzelstock eines umgestürzten Baumes auffällig scharfkantige Steine und erkannte, dass es sich hierbei um Silex (Feuerstein) handelt. Den Fund meldete er der zuständigen Kantonsarchäologie. Diese sicherte und dokumentierte den Bereich und barg zahlreiche weitere Silexobjekte. Sie datieren ans Ende der Altsteinzeit und öffnen ein Fenster in eine Zeit, als die Welt noch ganz anders ausgesehen hat. Wo heute dichter Wald wächst, zogen vor 12'000 Jahren kleine Gruppen von Jägern und Sammlern durch eine spärlich mit Birken und Föhren bewachsene Landschaft. Im Gebiet des Randen bauten sie Silex ab, den wichtigsten Rohstoff der damaligen Zeit. Die Silexknollen verarbeiteten sie unter anderem am neu entdeckten Fundplatz zu verschiedenen Werkzeugen. Davon zeugen zahlreiche Abfallstücke und einige Fertigprodukte wie scharfe Einsätze für Speere zur Rentierjagd oder Kratzer, mit denen Felle bearbeitet wurden.
Funde aus der Altsteinzeit waren bisher im Kanton Schaffhausen nur aus Höhlen wie dem Kesslerloch oder von durch Felsüberhängen geschützten Stellen wie dem Schweizersbild bekannt. Fundplätze in der freien Landschaft sind die Ausnahme, da diese die Jahrtausende selten unbeschädigt überstehen.
Deshalb wird die neue Fundstelle als schützenswert eingestuft und es werden Massnahmen zur Einrichtung einer archäologischen Schutzzone eingeleitet. Für diese ist festgelegt, dass sämtliche Bodeneingriffe der Kantonsarchäologie gemeldet werden müssen, damit Funde vorher ausgegraben und dokumentiert werden können. Für das ganze Kantonsgebiet gilt, dass archäologische Zufallsfunde gemeldet werden müssen. Sie gehören dem Kanton Schaffhausen und sind durch die Kantonsarchäologie fachgerecht zu bergen.
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