Steinkisten in der Uckermark

In der Uckermark sind derzeit die Archäologinnen und Archäologen des Referats Großvorhaben des BLDAM an mehreren Stellen tätig. Bei Casekow – hier soll seitens der Deutschen Bahn eine Zugangsstraße zum Bahndamm gebaut werden – zeigt sich ein ganz besonderer Fundplatz. Neben und in einem größeren Steinpflaster konnten mehrere Bestattungen in Steinkisten freigelegt werden. Die Gräber stammen aus der Zeit des Übergangs von der Jungsteinzeit zur Frühbronzezeit (etwa 2300-1900 v. Chr.).

Steinkistengrab
Steinkistengrab mit Sekelettresten bei Casekow. Foto: C. Krauskopf, BLDAM

Die Knochenerhaltung ist für die lange Liegedauer im Boden erstaunlich gut. Mittlerweile wurden die Bestatteten von einer Anthropologin geborgen und sollen nun weiter untersucht werden. Die Bergung geschah unter größtmöglicher Vorsicht, um die Knochen für spätere paläogenetische Analysen nicht zu verunreinigen. Im Fundmaterial fällt besonders ein gut gearbeiteter Flintdolch auf. Trotz einiger Funde ist es bislang noch nicht möglich, die Gräber einer der bekannten und in diesem Raum verbreiteten archäologischen Kulturen zuzuweisen. In Frage kommen die jungsteinzeitliche Oderschnurkeramik, die Glockenbecherkultur oder die frühbronzezeitliche Aunjetitzer Kultur. Weder die Funde noch der Grabbau erlauben bisher eine genauere Einordnung. Eventuell können paläogenetische Untersuchungen mit dazu beitragen, diese Fragen zu beantworten.

Auch wenn die Bergung der Bestattungen abgeschlossen ist, folgen – wie immer bei archäologischen Ausgrabungen – umfangreiche weitere Analysen im Labor und am Schreibtisch. Möglich wird das nur durch systematische Ausgrabungen und fachgerechte Bergungen. Wenn archäologische Funde unsachgemäß geborgen werden, verlieren sie einen Großteil der Informationen, die aus ihnen gewonnen werden können. Der Fundplatz in Casekow als eines der wenigen Gräberfelder der Zeit kann so zur weiteren Erhellung der brandenburgischen Landesgeschichte beitragen.

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