»Schlachtfeld« der Bronzezeit entdeckt

In einem knapp 1 km langen Abschnitt eines Flusstals in Mecklenburg-Vorpommern starben vor 3.300 Jahren mindestens 50 Menschen unter Gewalteinwirkung. Auch einige der Waffen, durch die sie möglicherweise umkamen, wurden direkt in der Nähe gefunden.

In der sumpfigen Aue haben Reste von Nahkampfwaffen erhalten, wie sie bislang aus der Bronzezeit nicht bekannt waren: Ein Holzknüppel, der an heutige Baseballschläger erinnert, und eine sorgfältig bearbeitete hammerartige Holzkeule. Diese Waffen blieben unter einer Moorschicht vergleichsweise gut erhalten, erklärte Detlef Jantzen vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege in Schwerin bei der Präsentation der Funde am Donnerstag.

Welche Wirkung die bronzezeitlichen Schlagwaffen hatten zeigen die eingeschlagenen Schädel, gebrochenen Oberschenkel und ein Oberarm, in dem eine vollständig erhaltene Pfeilspitze steckt, auf eindrucksvolle Weise. Sollten die bisher entdeckten 50 Individuen zur gleichen Zeit ums Leben gekommen sein, hätte man einen klaren Hinweis auf kriegerische Auseinandersetzungen in der mitteleuropäischen Bronzezeit. Zwar könne man nur darüber spekulieren, was sich damals tatsächlich abspielte, erklärte Jantzen. Für ihn sei aber klar, dass es sich bei dem Ort um ein Schlachtfeld handelt. Die Fundstelle soll nun in einem gemeinsamen Forschungsprojekt des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege und der Universitäten Greifswald und Rostock untersucht werden.

Dem Thema »Schlachtfeldarchäologie« widmet sich auch der 1. Mitteldeutsche Archäologentag , der vom 9.-11. Oktober in Halle stattfindet.

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