Restaurierung und wissenschaftliche Erschließung

Das Trierer Stadtarchiv beherbergt einen für die bauhistorische Erforschung der Stadt Trier einzigartigen Schatz. Dabei handelt es sich um eine umfangreiche Sammlung handgezeichneter Pläne und Skizzen Trierer Bauten aus der "Sammlung Kutzbach".

In einer gerade angelaufenen Aktion lässt das Stadtarchiv die Pläne der Sammlung Kutzbach mithilfe von Fördergeldern des Landes Rheinland- Pfalz in Höhe von 15.000 € restaurieren. Begleitend dazu erfolgt in Kooperation mit Prof. Dr. Andreas Tacke aus dem Fach Kunstgeschichte der Universität Trier die wissenschaftliche Erschließung und Dokumentation der Sammlung. Die Leitung der Maßnahme im Stadtarchiv liegt bei Dipl.-Archivar Bernhard Simon, der auch den wissenschaftlichen Nachlass Kutzbachs betreut.

Friedrich Kutzbach (1873-1942) war seit 1921 als Stadtkonservator in Trier tätig. Seine Verdienste um die Erhaltung und Wiederherstellung historischer Bausubstanz seiner Heimatstadt können kaum überschätzt werden. Zahlreiche Großbauten, Bürgerhäuser und architektonische Details an Gebäuden der Stadt wurden von ihm erforscht, dokumentiert und zeichnerisch rekonstruiert. Die entsprechenden Pläne bildeten nach dem Krieg häufig die Grundlage zum Wiederaufbau der zerstörten Gebäude. Ein besonderes Verdienst erwarb Kutzbach sich durch die Rettung des zum Abbruch vorgesehenen romanischen Simeonstifts, das heute das Städtische Museum beherbergt und direkt neben der Porta Nigra liegt.

Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink wertet das Zusammenspiel von Restaurierung und Dokumentation als einzigartigen Glücksfall: "Hier werden über die Grenzen einzelner Trägerschaften hinaus gemeinschaftliche Kräfte wirksam, die auf die Erhaltung und Erschließung eines guten Stückes trierischer Kultur in seiner reinsten Form abzielen."

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