Pharaonen-Bart: RGZM-Restaurator mit Schadensanalyse betraut
Schon im August 2014 war der Bart beim Wechseln einer Glühbirne abgefallen und wurde anschließend mit eher ungeeignetem Klebstoff unprofessionell wieder angebracht. Nachdem Christian Eckmann die Maske am Samstag, den 24. Januar, ca. eine Stunde lang begutachten konnte, kann er Entwarnung geben: Ein großer Schaden sei nicht entstanden. Der verwendete Epoxid-Harz-Kleber sei zwar nicht optimal, da er - chemisch gesehen - schlecht auflösbar sei, aber er könne mechanisch entfernt werden. "Eine Neurestaurierung wäre in jedem Fall eine delikate Operation, ist aber in meinen Augen machbar", bestätigte Eckmann im Gespräch mit der F.A.Z. am Mittwoch. Das sieht auch der ägyptische Minister el-Damaty so: "Das ist kein Skandal [...]. Die Maske ist sicher, der Bart ist sicher".
Bei der Auffindung der 3200 Jahre alten Totenmaske im Jahre 1922 in einem nahezu unberührten Grab im Tal der Könige war der Bart ebenfalls nicht mehr mit der Maske verbunden. Das zeigen Fotos vom Fundort. Der Bart "ist nicht abgebrochen, sondern abgefallen. Das liegt überwiegend daran, dass er sehr schwer ist". Mit seinen zwei Kilo Gewicht und einer geringen, quadratischen Auflagefläche habe der Kleber nach 70 Jahren "Alterserscheinungen" gezeigt.
Nachdem Eckmann den Schaden begutachtet hatte, stellte er dem Minister nun ein Änderungskonzept vor und schlug vor, eine Expertengruppe einzurichten, die sich mit der Schadensbehebung befassen solle. Im nächsten Schritt müsse nun die antike Befestigungsform und das Innenleben des Bartes genaustens untersucht werden, bevor darüber nachgedacht werden kann, wie der Bart fachgerecht wieder angebracht werden kann.
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