Otto-Ausstellung zog bereits 50.000 Besucher an
Die 85-jährige Elisabeth Senft aus Boppard am Rhein staunte nicht schlecht, als sie im Foyer des Museums persönlich von Bürgermeister Dr. Rüdiger Koch, dem kommissarischen Leiter des Hauses Dr. Tobias von Elsner und der Projektleiterin der Landesausstellung Dr. Gabriele Köster als Jubiläumsbesucherin empfangen wurde. Die gebürtige Magdeburgerin ist zusammen mit ihrer Nichte aus Wiesbaden extra zum Besuch der Ausstellung in ihre ehemalige Heimatstadt gereist.
Ein Exponat der Ausstellung interessiert Elisabeth Senft ganz besonders: die Heiratsurkunde der Kaiserin Theophanu. Schließlich wohnt sie in Boppard auf dem Gelände des einstigen Landbesitzes (Wittum) der Kaiserin. Als Begrüßungsgeschenk wurden der Besucherin neben Blumen, der umfangreiche Ausstellungskatalog und ein Gratisticket für die Ausstellung überreicht. »Wir sind sehr stolz«, freute sich Dr. Rüdiger Koch, »dass wir gut sechs Wochen nach Eröffnung der Ausstellung bereits eine so positive Entwicklung der Besucherzahlen vermelden können«. Besonders in den letzten beiden Wochen, so der Bürgermeister, habe die Landesausstellung einen sehr guten Zuspruch durch Besucherinnen und Besucher aus dem gesamten Bundesgebiet und aus dem Ausland erfahren. Die besonderen Angebote zur Ausstellung wie die »Lange Nacht« am vergangenen Wochenende, aber auch regelmäßige Vorträge renommierter Wissenschaftler zum Ausstellungsthema und Aufführungen des Theaterstückes »Editha My Love« locken besonders die Magdeburgerinnen und Magdeburger in das Haus.
Die Landesausstellung »Otto der Große und das Römische Reich. Kaisertum von der Antike zum Mittelalter« ist noch bis zum 9. Dezember 2012 im Kulturhistorischen Museum Magdeburg zu sehen. Im Jubiläumsjahr Ottos des Großen widmet sich die große kunst- und kulturhistorische Schau der faszinierenden Entwicklung des europäischen Kaisertums von Augustus über Konstantin den Großen, Karl den Großen und Byzanz bis hin zu den Herrschern der Ottonen.
Gezeigt werden rund 350 überaus hochkarätige Exponate aus 17 Ländern, darunter aus Rom, Paris, Moskau und den USA. Kostbare Goldschmiede- und Steinmetzarbeiten, Elfenbeine, Textilien und Schriftstucke dokumentieren auf einzigartige Weise Macht, Selbstverstandnis und Reprasentation kaiserlicher Herrschaft vom Mittelmeerraum bis Nordeuropa. Zu den Höhepunkten der Ausstellung zahlen die Insignien des Kaisers Maxentius aus Rom - einer der bedeutendsten archäologischen Neufunde der letzten Jahre. Sie werden erstmals in Deutschland gezeigt. Auch die mit Hilfe von Ostdeutscher Sparkassenstiftung und Stadtsparkasse Magdeburg nach 120 Jahren wieder frisch restaurierte römische Kaiserstatue aus dem Pergamonmuseum in Berlin und die Heiratsurkunde der Kaiserin Theophanu aus dem Staatsarchiv Wolfenbuttel - eine der kostbarsten und prachtvollsten Urkunden des Mittelalters - sind in der Schau zu sehen. Mit dem Chludow-Psalter aus dem Staatlichen Historischen Museum Moskau ist zudem eine der ältesten byzantinischen Handschriften in der Ausstellung vertreten.
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