Nomaden in der Archäologie
Inhalt des Buches sind die Beiträgen des gleichnamigen Kolloquiums des Sonderforschungsbereiches "Differenz und Integration".
Obwohl die intensive Interaktion zwischen Sesshaften und Nomaden für weite Bereiche Nordafrikas, Vorder- und Zentralasiens seit Jahrtausenden eine grundlegende Konstellation darstellt, spielen Nomaden in der traditionellen, textbasierten Geschichtsschreibung nur eine geringe Rolle. Die Archäologie, die sich vor allem in Ägypten und dem Vorderen Orient lange auf Siedlungen konzentriert hat, bietet hier kaum ein Korrektiv. Während in der Archäologie Eurasiens die Beschäftigung mit Grabhügeln von Nomaden schon im 18. Jh. begann, galten sie ansonsten lange Zeit als nicht auffindbar, unsichtbar. Steigendes Bewusstsein für die Bedeutung nomadischer Lebensweise und ein Wandel in archäologischen Interessen und Methoden hat hier zu einem Bewusstseinswandel geführt.
Die Autoren des vorliegenden Bandes gehen auf verschiedenen methodischen Wegen der Frage nach, wie sich Nomaden im archäologischen Befund nachweisen lassen. Dabei gilt das Augenmerk einerseits der Unterscheidung der materiellen Kultur von Sesshaften und Nomaden, andererseits der Frage wie saisonal genutzte oder (un-) regelmäßig besuchte Orte erkannt werden können, um die ökonomische und soziale Struktur von Regionen beschreiben zu können.
Orientwissenschaftliche Hefte 21/2006
Mitteilungen des Sonderforschungsbereichs "Differenz und Integration" 9
Stefan R. Hauser (Hrsg.):
Die Sichtbarkeit von Nomaden und saisonaler Besiedlung in der Archäologie: Multidisziplinäre Annäherungen an ein methodisches Problem.
Halle/Saale: Orientwissenschaftliches Zentrum
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