Niedergermanischer Limes: Antrag zur Aufnahme in das UNESCO-Welterbe eingereicht
Der Niedergermanische Limes war eine der wichtigsten Grenzen des Römischen Reiches. Mit einer Länge von 400 Kilometern reichte er von Remagen bis Katwijk an der Nordsee und bestand mehr als 400 Jahre. Entlang dieser Flussgrenze reihten sich zahlreiche Wachttürme, Kastelle und Legionslager auf. Seine archäologischen Überreste finden sich in Nordrhein-Westfalen in insgesamt 19 Kommunen und gehören zu den bedeutendsten Denkmälern des Bundeslandes.
»Damit ist ein neuer Meilenstein auf dem Weg zum sechsten nordrhein-westfälischen Welterbe erreicht«, kommentierte Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen die Einreichung.
In einer gemeinsamen Feierstunde in der niederländischen Botschaft haben die UNESCO-Botschafter der Bundesrepublik Deutschland und der Niederlande die Antragsunterlagen offiziell unterzeichnet. Mit der Einreichung des Antrages durch die Niederlande als Konsortialführer ist ein wesentlicher Schritt im Nominierungsprozess erfolgt. Der Eintragungsprozess des Niedergermanischen Limes ist jedoch noch nicht zu Ende. Als nächstes steht die Bereisung der Limes-Stationen durch die von der UNESCO beauftragte Kommission im Sommer 2020 an.
»Die Aufnahme des Niedergermanischen Limes in die Liste des UNESCO-Welterbes wäre in kultureller und touristischer Hinsicht sehr bedeutend für Nordrhein-Westfalen«, erklärte Ministerin Scharrenbach und hob die Chancen hervor, die sich aus der weiteren grenzüberschreitenden Limes-Kooperation mit den Partnern ergeben: »Eine frühere Grenze wird uns in Zukunft noch näher zusammenbringen.«
»Die vielen Überreste von diversen römischen Befestigungsanlagen in unserem Boden machen das alte Grenzgebiet zu einem wichtigen archäologischen Denkmal, das es wert ist, für zukünftige Generationen erhalten zu werden«, sagte die niederländische Ministerin für Bildung, Kultur und Wissenschaft, Ingrid van Engelshoven.
Prof. Dr. Konrad Wolf, Kulturminister Rheinland-Pfalz: »Mit der Einreichung dieses Antrags leisten wir einen Beitrag zum optimalen Erhalt eines bedeutenden Bausteins unseres römischen Erbes. Wir danken unseren Partnern in den Niederlanden und in Nordrhein-Westfalen für ihr großes Engagement. Eines Tages werden, so ist es geplant, alle Grenzen des Römischen Reiches von Schottland bis Marokko Welterbe sein. So wird Zug um Zug aus einem ehemals trennenden Element eine länderübergreifende, völkerverbindende Linie werden.«
Ulrike Lubek, Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), die die inhaltliche Ausarbeitung des Antrags verantwortet, betonte: »UNESCO-Welterbestätten genießen ein hohes Ansehen und stellen eine besondere Wertschätzung des kulturellen Erbes dar. Für unsere 19 Kommunen am Niedergermanischen Limes mit ihren herausragenden Bodendenkmälern bedeutet schon die Antragstellung eine besondere Auszeichnung. Ich freue mich, dass aufgrund der fachlichen Kompetenz des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege ein wesentlicher Beitrag geleistet worden ist, dieses international bedeutende Zeugnis der Menschheitsgeschichte in unserer Region auf den Weg zum UNESCO-Welterbe zu bringen.«
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